Kakteen gelten als pflegeleichte Zimmerpflanzen für zu Hause und fürs Büro. Doch die Sukkulenten mit dem langsamen Stoffwechsel sind nicht so pflegeleicht wie man annimmt – sie sterben nur langsamer. Die richtige Kakteenpflege ist jedoch nicht schwer. Wenn du dich an folgende Tipps hältst, wirst du lange Freude an deinen Kakteen haben.
1. Der ideale Standort für Kakteen
Für ein gesundes Gedeihen benötigen Kakteen viel Sonnenlicht. Nicht alle Kakteen vertragen aber die volle Mittagssonne, sondern verbrennen. Du gehst auf Nummer sicher, wenn du deinen Kaktus an einem Ost- oder Westfenster stellst. Als Faustregel kannst du dir merken: Je heller ein Kaktus ist, desto mehr Sonne verträgt er. Auch wollige Arten, wie zum Beispiel Cephalocereus-Kakteen, vertragen mehr Sonne, da sie von der langen Borstenhaaren vor der Sonne geschützt werden. Dunklere Kakteenarten, wie zum Beispiel der Weihnachtskaktus, vertragen die pralle Sonne hingegen nicht.
Der Standort für Kakteen sollte nicht nur sonnig, sondern auch geschützt sein. Denn Kakteen vertragen keine Zugluft, vor allem in der kalten Jahreszeit.
2. Richtig Gießen – das A und O
Kakteen stammen aus trockenen Regionen, daher ist sparsames Gießen entscheidend. Lasse die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben gut abtrocknen, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden. Wenn du gießt, solltest du durchdingend gießen, so dass die Erde im Topf gut durchnässt ist. Eine andere gute Möglichkeit ist es, den Kaktus über den Untersetzer zu gießen. Vergiss aber auf keinen Fall, das übrig gebliebene Wasser nach etwa 20 Minuten wieder aus dem Untersetzer zu entfernen.
Im Winter musst du deinen Kaktus seltener gießen, da die Pflanzen weniger benötigen. Dann kann es sein, dass der Kaktus erst nach vier Wochen wieder Wasser braucht.
Hier eine genaue Anleitung, wie du Pflanzen über den Untersetzer gießt.
3. Düngen für die optimale Nährstoffversorgung
Eine regelmäßige Düngung ist wichtig für die Gesundheit der Kakteen. Verwende einen speziellen Kakteendünger und dünge während der Wachstumsperiode, etwa alle 4-6 Wochen im Frühjahr und Sommer. Du kannst auch einen Grünpflanzendünger verwenden. Dann solltest du aber nur die Hälfte der angegebenen Dosis verabreichen. Im Herbst und Winter ist eine Düngung nicht notwendig, da die Pflanzen in dieser Zeit ruhen.
4. Überwintern mit Bedacht
Wie Kakteen überwintern, hängt sehr von der Art ab.
Einige Kakteen-Arten benötigen im Winter eine Ruhephase und brauchen während dieser Zeit einen kühlen, hellen Platz. Reduziere für diese Arten die Bewässerung ab Herbst und gewährleiste nachts kühlere Temperaturen zwischen 8 und 12 Grad Celsius. Ein heller Standort ist auch im Winter wichtig. Beispiele für Kakteen, die kalt überwintern sollten, sind der Warzenkaktus (Mammillaria), der Zwergkaktus (Rebutia) oder der Bauernkaktus (Echinopsis).
Andere Kakteenarten brauchen das ganze Jahr über einen hellen und warmen Standort und können auch im Winter an ihrem Platz im Zimmer bleiben, wie zum Beispiel der Schlangenkaktus (Aprocactus), der Greisenhauptkaktus (Cephalocerus) oder der Melonenkaktus (Melocactus). Diese Kakteen müssen auch im Winter seltener gegossen werden. Wenn die Kakteen über einer Heizung stehen, solltest du unter den Pflanztopf einen Kork- oder Holzuntersetzer stellen, damit der Wurzelballen nicht so schnell austrocknet.
5. Der richtige Standort für Kakteen im Sommer
Im Sommer können Kakteen von einem Aufenthalt im Freien profitieren. Stelle die Pflanzen an einen geschützten Ort im Garten oder auf dem Balkon, wenn die Temperaturen über 10 Grad Celsius liegen. Um sie an das hellere Licht im Freien zu gewöhnen, stelle sie die ersten zwei Wochen im Freien an einen schattigen Platz, um Verbrennungen zu verhindern.
Mehr Tipps zum Übersommern von Pflanzen im Freien findest du hier.
Kakteen umtopfen
Kakteen wachsen zwar langsam, dennoch ist das Pflanzsubstrat irgendwann aufgebraucht oder so sehr verdichtet, so dass die Pflanzen umgetopft werden müssen. Das ist in der Regel nach drei bis fünf Jahren der Fall. Verwende am besten Kakteenerde als Substrat. Wichtig ist, dass die Erde sehr durchlässig ist.
Um dich vor den Stacheln zu schützen, kannst du kleinere Exemplare mit einer Grillzange greifen. Bei größeren empfiehlt es sich, spezielle Kakteenhandschuhe zu tragen.
Ausführliche Tipps zum Umtopfen von Kakteen erhältst du hier.
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