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Rotkehlchen – so fühlt sich der Gartenhelfer bei dir im Garten wohl

Rotkehlchen sind bezaubernde Vögel, die gern gesehene Bewohner des Gartens sind. Sie sind nicht nur hübsch, sondern auch nützlich. Wir verraten, wie dein Garten aussehen muss, damit sich das Rotkehlchen dort ansiedelt.

Rotkehlchen zählen zu den bekanntesten Vögeln in Europa. Kein Wunder, denn sie fühlen sich in ganz Europa bis hin zum Ural und Vorderasien zu Hause. Rotkehlchen sind auch deswegen beliebt, da sie sich gern in der Nähe von Häusern und Gärten aufhalten. Nicht selten sitzen sie in der Nähe des Gärtners, wenn man gräbt oder jätet, um sich Leckereien aus der Erde zu holen.

In einem vogelfreundlichen Garten siedeln sich Rotkehlchen gern an. Wir verraten Geschichten um den kleinen Vogel und geben Tipps zum Füttern.

Daran erkennst du Rotkehlchen

Rotkehlchen haben eine rostrot gefiederte Brust und Kehle. Sie sind zwischen 12,5 und 14 Zentimeter hoch. Ihre Flügeldecke ist olivgrün. Männchen und Weibchen lassen sich am Gefieder nicht unterscheiden. Jungvögel haben noch keine rote Brust.

Rotkehlchen in der Mythologie

Vermutlich wegen seiner roten Brust galt das Rotkehlchen bei den alten Germanen als Vogel des rotbärtigen Wettergottes Thor, der rotglühende Blitze schleuderte. Daher glaubten die Menschen, dass Höfe, in deren Gärten sich das Rotkehlchen ansiedelte, unter dem Schutz des Gottes standen. Es galt daher als Frevel, ein Rotkehlchennest zu zerstören.

Auch in Christuslegenden spielt der kleine Vogel eine Rolle. Das Rotkehlchen soll dem leidenden Christus am Kreuz Trostlieder gesungen haben. Als sich eine Dorne von der Krone löste, soll das aufspritzende Blut die Brust des Vogels rot gefärbt haben.

Rotkehlchen als Weihnachtsvogel

Vor allem in Großbritannien wird das Rotkehlchen mit Weihnachten in Verbindung gebracht. Das liegt an der schottischen Volkssage „Robin Redbreast’s Christmas Song” und in der Folge auf die Erzählung von „The Marriage of Robin Redbreast and the Wren” zurück, in der ein Rotkehlchen sich am Weihnachtsmorgen auf den Weg macht, um dem König ein Weihnachtslied zu singen.

Der Gesang des Rotkehlchens

Rotkehlchen haben eine sehr große Stimmenvielfalt und kann rund 270 Töne und Melodien von sich geben. Sie können andere Vogelstimmen nachahmen und haben für die Kommunikation eine große Bandbreite an Tönen. Am häufigsten ist der Alarm- und Warnruf des Rotkehlchens zu hören, eine Wiederholung von tick-ick-ich.

Rotkehlchen sind Frühaufsteher. Bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang beginnen sie ihren Gesang. Nach Sonnenuntergang kannst du noch eine Stunde lang ihren Gesang hören. Rotkehlchen singen das ganze Jahr, auch im Winter. Nur während der Mauser legen sie eine Pause ein.

Rotkehlchen sind territorial

Nur während der Brutzeit lebt ein Paar in einem gemeinsamen Revier. Das Weibchen gibt zur Brutzeit ihr Winterrevier auf und zieht in das Revier eines Männchens.

Rotkehlchen sind sehr territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber Artgenossen. Dabei können die Vögel ziemlich laut werden. Ihre Stimme kann bis zu 100 Dezibel erreichen, so laut wie ein Presslufthammer.

Brutzeit des Rotkehlchens

Ab März brüten die Rotkehlchen. Das Paas baut sich in dichten Sträuchern ein Nest aus Moos, Halmen und Zeigen. Es ist aber auch nicht selten, dass ein Briefkasten oder ein Fahrradkorb als geeigneter Nistplatz ausgesucht wird.

Das Weibchen brütet 14 Tage und wird während dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt. Anschließend werden die Jungtiere 14 Tage lang im Nest gefüttert. Da Rotkehlchen in Bodennähe brüten, sind die Jungen eine leichte Beute für Nesträuber. Daher brüten Rotkehlchen während der Brutzeit bis zu dreimal, um das Überleben der Spezies zu sichern.

Rotkehlchen Futter

Rotkehlchen fressen vor allem Insekten, wie Käfer, Fliegen, Wanzen, Blattläuse, kleine Spinnen oder Raupen. Daher kommen sie beim Umgraben eines Beets oft sehr nahe, um sich am gedeckten Tisch, oder vielmehr an der umgeworfenen Erde, an den aufgedeckten Insekten und Raupen gütlich zu halten. Oft folgen Rotkehlchen auch Wildschweinen, um sich Nahrung aus der von ihnen aufgeworfenen Erde zu suchen. Im Herbst, wenn sich Insekten verkriechen oder sterben, ernährt sich der zierliche Vogel von Beeren, wie zum Beispiel von denen des Hartriegels, Schneeballs, Efeus, Faulbaums und den Früchten des Pfaffenhütchens. Diese sind bei den Rotkehlchen so beliebt, dass das Pfaffenhütchen auch Rotkehlchenbrot genannt wird.

3 Tipps, um Rotkehlchen in den Garten zu locken

  • Badestelle Rotkehlchen baden sehr gerne. Daher solltest du im Garten ein Vogeltränke aufstellen. Achte darauf, es regelmäßig zu reinigen.

  • Dichte Hecken Rotkehlchen brüten in dichten Hecken und haben dort auch ihren Schlafplatz. Sorge für etwas Wildwuchs und vogelfreundliche Hecken in deinem Garten, in denen die Vögel sicher vor Katzen und anderen Jägern sind.

  • Rotkehlchen füttern Im Winter tun sich Rotkehlchen schwer, an Nahrung zu gelangen. Da Rotkehlchen vor allem vom Boden fressen, solltest du ihnen Futter auf den Boden anbieten. Da sie mit Körnern nichts anfangen könne, streue geölte Haferflocken, Rosinen, Trockenobst oder geschrotete Nüsse aus. Es gibt aber auch spezielles Futter für Insektenfresser, das getrocknete Mehrwürmer und andere Insekten enthält.

Der Futterplatz sollte gut einsehbar sein, damit sich keine Katzen in der Nähe der Futterstelle verstecken können. Um zu vermeiden, dass der Boden verschmutzt wird, solltest du im Garten eine Boden-Futterstation aufstellen, die du bei Bedarf reinigen kannst. Wenn das Futter bei Regen oder Schnee nass wird, macht das nichts aus. Es darf aber keinesfalls schimmeln.

Tipp: Eine natürliche Futterstelle für Rotkehlchen ist ein Laubhaufen, der im Winter liegen bleibt. Dort können Rotkehlchen nach Insekten suchen, die sich dort verbergen.

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Bildnachweis:

Rotkehlchen, Bild von Aneta Rog

Rotkehlchen mit Nüssen, Bild von Jürgen

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