Nach einem Schnitt im Sommer sehen Ziersträucher besser aus, blühen Stauden meist ein zweites Mal durch und Fruchtgehölze tragen mehr Früchte. Bei Sträuchern liegt das daran, dass durch das Entfernen der unverholzten Triebe der wachstumsfördernde Stickstoff reduziert wird. Daher kann sich mehr Kalium anreichern. Und mehr Kalium bedeutet mehr Blüten und Früchte. Außerdem kannst du Sträucher durch den Sommerschnitt in Form bringen, so dass sie weiterhin attraktiv aussehen, nicht verkahlen und nicht zu groß werden. Aber auch Stauden profitieren von einem Rückschnitt im Sommer.
Wir verraten, welche Pflanzen im Sommer wie geschnitten werden müssen.
Sträucher, die im Frühjahr blühen
Frühjahrsblüher bilden ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr. Daher darfst du sie nicht vor der Blüte schneiden, sondern erst danach. Ein jährlicher Schnitt ist nicht nötig, es reicht, wenn du Sträucher, die im Frühjahr blühen, etwa alle zwei bis drei Jahre schneidest. Beispiele fürim Frühjahr blühende Sträucher sind Deutzie, Flieder, Forsythie, Gewürzstrauch, Holunder, Kolkwitzie, Pfeifenstrauch, Schneeball, Weigelie, oder Zierquitte
Und so geht es: Entferne etwa ein Drittel der älteren Äste, die nicht mehr blühen, bodennah, so dass die jungen Triebe nachwachsen können. Auch schwache Triebe, sich kreuzende Äste und Totholz wird entfernt. Lasse nur die kräftigsten Triebe stehen und kürze sie auf unterschiedliche Höhen.
Obstbäume
Beim Sommerschnitt von Obstbäumen sollten Wasserschoße, das sind steil nach oben wachsende Triebe, entfernt werden. Diese müssten im Winter sowieso geschnitten werden, da sich an ihnen nur wenige Früchte bilden. Im Sommer heilen die Wunden besser. Außerdem fällt mehr Licht in die Krone, so dass die Früchte besser reifen. Du solltest den Sommerschnitt. Bei Apfelbäumen, Pfirsichbäumen, Kirschbäumen und Pflaumenbäumen durchführen.
Und so geht es: Reiße unverholzte, grüne Triebe mit einem kräftigen Ruck ab oder schneide sie mit der Schere ab. Ach ältere, steil nach oben wachsende Triebe kannst du im Sommer entfernen. Hier eine genaue Anleitung zum Sommerschnitt von Apfelbäumen.
Hecken schneiden
Hecken erhalten im Sommer ihren Formschnitt. Der beste Zeitpunkt ist zwischen April und August. Wichtig zu wissen: Ein Verjüngen von Hecken ist während der Sommermonate nach dem Naturschutzgesetz nicht erlaubt und darf nur zwischen Oktober und Februar erfolgen.
Und so geht es: Im späten Winter ist der erste Heckenschnitt empfehlenswert. Traditionell wird Ende Juni die Hecke ein zweites Mal geschnitten, um Unebenheiten auszugleichen. Dabei wird die Hecke um etwa ein Drittel des Neuaustriebs gekürzt. Ein erneuter Formschnitt im Spätsommer ist empfehlenswert. Achte auf eine Trapezform der Hecke. Denn wenn die Basis der Hecke unten breiter ist, kann mehr Licht in das Innere der Hecke fallen. Am besten ist es, wenn du deine Hecke bei trübem Wetter schneidest
Kletterpflanzen schneiden
Viele Kletterpflanzen müssen im Sommer geschnitten werden, damit sie nicht zu sehr wuchern, wie zum Beispiel Blauregen, Geißblatt oder die Amerikanische Klettertrompete.
Und so geht es: Schneide überhängende Triebe zurück, so dass nur noch drei bis vier Blätter des neuen Austriebs übrig bleiben. Die Triebe von Kletterpflanzen wie Geißblatt sind kurzlebig. Schneide daher einige der älteren Triebe heraus, damit die Pflanzen nicht von unten verkahlen und kürze neue Triebe ein, damit die Kletterpflanze gleichmäßig blüht. Der Blauregen muss zweimal im Jahr, im Sommer und im Winter, zurückgeschnitten werden.
Rosen schneiden
Nach der Blüte müssen mehrfach blühende Rosen geschnitten werden, damit die Rosen nochmals viele Blüten bilden. Einmal blühende Rosen werden nach der Blüte in Form geschnitten und ausgelichtet.
Und so geht es: Schneide bei mehrfach blühenden Rosen die verblühte Blüte bis zum nächsten voll ausgebildeten Blatt zurück. Wenn du viele Rosenbüsche hast, kannst du, wenn die Blüte so gut wie vorbei ist, die Rosensträucher einfach mit der Heckenschere kürzen.
Einmal blühende Rosen werden nach der Blüte in Form geschnitten und ältere Triebe bis auf den Ansatz entfernt, damit sich der Strauch laufend verjüngt. Auch abgestorbene und nach innen wachsende Triebe werden abgeschnitten.
Ramblerrosen
Die meisten Ramblerrosen sind nur einmal blühend. Manche wachsen im Jahr bis zu fünf Meter. Ein Rückschnitt nach der Blüte hilft, dass die Pflanzen gut wachsen, nicht von unten kahl werden und nur in der Höhe blühen.
Und so geht es: Entferne alle dünnen, abgestorbenen oder kranken Triebe. Schneide dann ein Drittel der ältesten Triebe so weit zurück wie möglich. Binde die neuen Triebe hoch, da diese im nächsten Jahr blühen werden. Kürze die Seitentriebe um ein Drittel.
Stauden schneiden im Sommer
Nach der Blüte werden die Stauden zurückgeschnitten. Das hat mehrere Vorteile. Zum einen verhinderst du die Selbstaussaat von Stauden. Manche vermehren sich sehr stark, wie zum Beispiel Akeleien (Aquilegia ), Frauenmantel (Alchemilla) oder Glockenblumen (Campanula). Zum anderen blühen viele Stauden nach einem Rückschnitt ein zweites Mal, wie zum Beispiel Rittersporn (Delphinium), Kugeldistel (Echinops), Glockenblume (Campanula), Flockenblume (Centaurea), Feinstrahlaster (Erigeron), Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica), Katzenminze (Nepeta), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa). Manche Stauden werden. Nach der Blüte auch unansehnlich und bekommen braune Blätter. Mit einem Rückschnitt kannst du den Neuaustrieb neuer Blätter fördern, damit die Pflanzen wieder frisch und attraktiv aussehen.
Und so geht es: Schneide die verblühten Blüten und braune Blätter der Stauden bodennah nach der Blüte bodennah ab – fertig!
Immergrüne Sträucher
Immergrüne Gehölze sind etwas empfindlich und sollten nicht zu früh im Jahr geschnitten werden, da sie bei Spätfrösten leicht zurückfrieren. Der Frühsommer ist der richtige Zeitpunkt, zum Rückschnitt und zum Entfernen beschädigter oder abgestorbener Triebe.
Und so geht es: Entferne etwa ein Drittel des alten Holzes und alle sich kreuzenden oder nach innen wachsende Trieb. Kürze den Neuaustrieb so, dass die Pflanzen gut in Form bleiben und schneide zu lange Äste zurück.
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