Tomaten zählen zu den Lieblingsgemüsen, die im Garten oder auf dem Balkon angebaut werden. Denn auch Anfängern gelingt eine gute Ernte. Die heißen und vor allem trockenen Sommer bedrohen aber das Tomaten-Ernteglück. Denn Tomaten brauchen viel Wasser.
Tomaten bestehen zu etwa 95 Prozent aus Wasser. Das macht die Tomaten zu einem erfrischenden Genuss im Sommer. Doch wenn viel Wasser drin ist, muss auch viel Wasser rein. Das heißt, dass Tomatenpflanzen viel Wasser benötigen, also auch viel gegossen werden müssen, oder? Nicht unbedingt! Denn mit ein paar Tricks bekommen die Tomatenpflanzen ihr Wasser, ohne dass du ständig gießen musst.
Tipp 1: Organisches Material in den Boden einarbeiten
Je mehr Humus ein Boden enthält, desto mehr Wasser kann er speichern. Daher solltest du am besten schon vor der Gartensaison reifen Kompost in den Boden einarbeiten, um dessen Speicherfähigkeit zu erhöhen.
Tipp 2: Tomaten tief einpflanzen
Pflanze deine Tomaten immer tief ein, mindestens 10 Zentimeter, besser aber 20 bis 25 Zentimeter tiefer als sie im Topf waren. Tomatenpflanzen sind nämlich in der Lage, so genannte Adventivwurzeln zu bilden. Das sind Wurzeln, die sich an dem in der Erde steckenden Stängel zusätzlich bilden. Diese zusätzlichen Wurzeln helfen den Pflanzen, sich mit so viel Wasser wie möglich zu versorgen. Außerdem sitzen die Wurzeln schon mal tiefer in der Erde, um in tiefere und feuchtere Erdschichten vorzustoßen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Tomatenpflanzen standfester werden, wenn sie tiefer gepflanzt werden.
Gehe beim Einpflanzen von Tomaten so vor:
Grabe mit dem Spaten ein 20 bis 25 Zentimeter tiefes Pflanzloch und lockere die Erde gut auf, damit sich die Tomatenpflanzen mit dem Anwachsen leichter tun.
Entferne die unteren Blätter der Tomatenpflanze. Diese würden sonst in der feuchten Erde zu faulen beginnen.
Stelle die Pflanze in einen Eimer mit Wasser, so dass sich der Wurzelballen gut mit Wasser vollsaugen kann.
Setze die Pflanze in das Pflanzloch, fülle es mit Erde auf und gieße die Tomatenpflanze gut an.
Tipp 3: Tomaten mulchen
Damit die Erde nicht so schnell austrocknet, muss der Boden gemulcht werden. Dazu eignen sich viele organische Materialien, wie zum Beispiel Holzschnitzel, Stroh, Heu, zerkleinerte Gartenabfälle oder Schafwolle. Durch die Mulchschicht wird die Feuchtigkeit im Boden gehalten, aber nicht nur das. Beikräuter werden am Sprießen gehindert, das Bodenleben gefördert und die Verschlämmung des Bodens verhindert.
Die Höhe der Mulchschicht hängt davon ab, für welches Material du dich entscheidest. Stroh und Heu sollten etwa 20 Zentimeter hoch auf den Beeten ausgebracht werden. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt sollte nicht höher als zwei bis drei Zentimeter sein, da die Halme sehr viel Wasser enthalten und schnell zu faulen beginnen. Dafür muss etwa alle zwei Wochen nachgemulcht werden.
Mulchen hilft nicht nur Zeit und Wasser sparen, sondern verbessert auch das Bodenklima. Viele Mikroorganismen arbeiten im Boden, um das organische Material zu zerlegen und den Pflanzen zur Verfügung zu stellen – perfekt!
Tipp 4: Richtig gießen
Die Wurzeln der Tomatenpflanzen bilden sich immer da, wo Wasser ist. Wenn du deine Tomatenpflanzen häufig gießt, bilden sich die Wurzeln in der oberen Erdschicht, da dort immer Wasser zur Verfügung steht.
Wenn du seltener, dafür aber durchdringend gießt, sickert das Wasser tief in die Erde und bleibt dort auch länger, da es dort nicht so schnell verdunstet. Daher bilden die Tomatenpflanzen lange Wurzeln, um das Wasser zu erreichen und können sich leichter mit Feuchtigkeit versorgen.
Dies klappt, zugegebener Weise, bei lehmigen Böden, die Wasser halten können, besser als bei sandigen Böden.
Du solltest auch immer am frühen Morgen gießen, da die Pflanzen dann frisch gestärkt in den Tag gehen und die Feuchtigkeit nicht gleich verdunstet.
Tipp 5: Hitzetolerante Tomatensorten verwenden
Einige Tomatensorten kommen besser mit Hitze und Trockenheit aus. Dazu zählen zum Beispiel Black Eagle, Black Krim, Italienische Wintertomate, Rosii Marunte, Weßleinchen oder San Marzanao, Green Zebra, die Cherrytomate Sweet Olive, Purple Cheroke und Marglobe
Anzeichen, dass Tomatenpflanzen zu wenig Wasser haben
Diese Tipps helfen, Wasser zu sparen und den Aufwand des Gießens zu reduzieren. Aufs Gießen wirst dennoch nicht ganz verzichten können. Um herauszufinden, ob deine Tomaten Wasser brauchen, kannst du zum einen die Feuchtigkeit des Bodens messen, entweder indem du den Finger in die Erde steckst oder einen Feuchtigkeitsfühler verwendest. Aber auch die Tomatenpflanzen werden dir schnell zeigen, ob die durstig sind oder nicht. Eingerollte und herabhängende Blätter sind ein Zeichen, dass die Pflanze Wassermangel hat. Zur Mittagszeit, in der prallen Sonne ist dies ein Schutz, damit nicht zu viel Wasser verdunstet wird. Dann solltest du die Pflanzen auch nicht gießen. Richten sich die Blätter am Abend aber nicht auf, ist dies ein Zeichen, dass du zur Gießkanne greifen musst. Werden die Blätter gar gelb oder fallen ab, kann dies ein Indiz für zu wenig Wasser sein. In jedem Fall solltest du die Tomatenpflanzen gut beobachten, um Erfahrungen zu sammeln, wie viel Wasser sie tatsächlich brauchen.
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