Der Hibiskus (Hibiscus), auch Eibisch genannt, gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Am bekanntesten sind der als Zimmerpflanze kultivierte Chinesische Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) und der Garteneibisch (Hibiscus syriacus), der als winterharter Strauch den Garten ziert.
Charakteristisch ist der lange Stempel der Hibiskusblüten, der teilweise sogar aus der Blüte herausragt. Der Garteneibisch blüht in Rot, Rosa, Violett oder Blau, während der Roseneibisch meistens rot blüht, wobei es mittlerweile Züchtungen mit anderen Blühfarben gibt.
Schnittverträglicher Hibiskus – der richtige Zeitpunkt
Die gute Nachricht ist, dass Hibiskus sehr schnittverträglich ist. Ihm schadet es nicht, wenn er bis ins alte Holz zurückgeschnitten wird und treibt immer wieder zuverlässig aus.
Der Gartenhibiskus sollte regelmäßig geschnitten werden, denn einer der Gründe, warum der Gartenhibiskus nicht blüht, ist ein fehlender Rückschnitt.
Hibiskus blüht am einjährigen Holz, das heißt an den jungen Trieben. Daher kannst du ihn im Spätwinter oder Frühjahr vor der Blüte zurückschneiden. Wichtig ist, dass der Gartenhibiskus vor dem Austrieb geschnitten wird, da dann die Schnittwunden besser verheilen.
Hinweis: Fast alle Sträucher werden im Spätwinter zurückgeschnitten. Eine Ausnahme sind die im Frühjahr blühenden Sträucher, die am zweijährigen Holz blühen, wie zum Beispiel die Forsythien. Diese werden erst nach der Blüte geschnitten.
Erziehungsschnitt für jungen Hibiskus
Gleich nach dem Pflanzen geht es dem jungen Hibiskus an die Äste. Entferne alle schwachen, abgeknickten oder nach innen wachsenden Triebe. Alle anderen Äste werden um die Hälfte gekürzt. Diesen Rückschnitt solltest du in den nächsten Jahren im Spätwinter wiederholen, um eine gute Verzweigung an der Pflanzenbasis zu fördern.
Erhaltungsschnitt für älteren Hibiskus
Beim Erhaltungsschnitt geht es darum, die natürliche, trichterförmige Wuchsform des Hibiskus zu erhalten und durch Schnittmaßnahmen zu unterstützen. Ein Rückschnitt fördert das Wachstum neuer Triebe, an denen sich die Blüten bilden.
Und hier die Anleitung.
Bei Pflanzen, die sehr ausladend wachsen, werden jedes Jahr ein bis drei ältere Triebe an der Pflanzenbasis entfernt, damit sich der Strauch laufend verjüngt und nicht zu breit wächst.
Entferne alle trockenen und abgestorbenen Triebe.
Schneide alle nach innen wachsenden Triebe ab, damit mehr Licht in das Innere des Strauchs gelangt.
Auch Konkurrenztriebe, - das sind Triebe die zwischen den Leittrieben wachsen, - werden entfernt, da sie sich sonst in ihrer Entwicklung behindern.
Schneide stark verästelte Zweige zurück. Achte darauf, dass sich unterhalb der Schnittstelle ein anderer Ast befindet oder eine nach außen gerichtete Knospe. So verhinderst du, dass an der Schnittstelle ein Büschel neuer Trieben wächst. Äste im Inneren sollten weniger stark zurückgeschnitten werden als die im äußeren Bereich.
Zu steil wachsende Gerüsttriebe solltest du auf weiter unten stehende und nach außen weisende Äste umleiten.
Tipp: Schneide die Äste immer kurz oberhalb eines nach außen weisenden Auge ab. So wächst der neue Trieb gleich in die richtige Richtung.
Verjüngungsschnitt für den Hibiskus
Wenn der Hibiskus längere Zeit nicht geschnitten und blühfaul wurde, ist es Zeit für einen Verjüngungsschnitt. Schneide dazu alle Triebe auf Höhen zwischen 30 und 50 Zentimeter zurück. Das sieht zwar erst sehr radikal aus, die Pflanze treibt aber im Frühjahr gut aus. Den Erhaltungsschnitt solltest du im Spätwinter erledigen.
Der Nachteil an diesem starken Rückschnitt ist, dass die Pflanze im darauf folgenden Sommer nicht blüht.
Gartenhibiskus als Hochstamm erziehen und schneiden
Der Gartenhibiskus macht auch als Hochstämmchen eine gute Figur. Wenn du einen Strauch als Hochstamm erziehen möchtest, gehe so vor:
Wähle den kräftigsten, steil nach oben wachsenden Trieb aus und entferne alle anderen Triebe.
Entferne laufend alle Bodentriebe und Seitentriebe, die sich am Boden bzw. amHaupttrieb bilden.
Wenn der Haupttrieb die gewünschte Höhe erreicht hat, schneide ihn ab, damit er sich seitlich verzweigt.
Wähle einen Haupttrieb und vier bis fünf seitliche Gerüsttriebe aus. Alle anderen Triebe werden entfernt.
Die Gerüsttriebe werden jährlich um 10 Zentimeter verlängert. Ihre Seitentriebe werden jedes Jahr bis auf fünf Zentimeter gekürzt.
Im Sommer laufend verblühte Blüten entfernen
Hibiskus blüht, um Früchte und vor allem Samen zu bilden und sich weiter zu vermehren. Daher stecken die Pflanzen ihre Kraft in die Bildung von Samen, - was zu Lasten neuer Blüten geht. Daher solltest du verblühte Blüten abschneiden, damit sich immer neue Blüten bilden.
Rosenhibiskus schneiden
Der Rosen-Hibiskus wird vor allem als Zimmerpflanze gehalten. Nach der Blüte werden alle Triebe um die Hälfte gekürzt. Als Folge verzweigt sich die Pflanze stärker. Je verzweigter Hibiscus rosa-sinensis wächst, desto mehr Blüten trägt er.
Hibiskus schneiden im Herbst - ist das empfehlenswert?
Kann man Hibiskus im Herbst schneiden? Prinzipiell ja, denn die Pflanze gilt als sehr schnittverträglich. Besser ist es aber, bis zum Spätwinter oder bis zum zeitigen Frühjahr warten. Denn oft frieren im Winter Zweige zurück und du musst im Frühjahr nochmals zur Schere greifen.
Hinweis: Du solltest den Strauch-Hibiskus (Hibiscus syriacus) nicht mit dem Stauden-Hibiskus (Hibiscus moscheutos) verwechseln. Die Triebe des Stauden-Eibischs sterben beim ersten Frost ab. Anschließend kannst du sie bodennah zurückschneiden.
Bildnachweis:
Foto weißer Hibiskus mit rosa Mitte von Bild von Manfred Richter
Foto blaue Blüte von Bild von rajesh misra
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