Efeu (Hedera) ist eine stark wachsende, immergrüne Pflanze, die sowohl kriechend den Boden bedeckt als auch Bäume, Zäune oder Wände erklimmt. Ist Efeu erst einmal angewachsen, wächst er sehr stark. Er vermehrt sich schnell, da die am Boden aufliegenden Ranken neue Wurzeln schlagen.
Vom Efeu gibt es eine große Anzahl an Arten und Sorten, auch solche mit zweifarbigen, panaschierten Blättern. Sogar als Zimmerpflanze kann Efeu kultiviert werden.
Am besten wächst Efeu an schattigen und halbschattigen Standorten. Das heißt nicht, dass er nicht, wenn sich ihm die Möglichkeit bietet, in die Höhe wächst, um der Sonne näher zu sein.
Wuchsform von Efeu
Junge Efeupflanzen haben stark gelappte Blätter. Werden die Pflanzen älter, verändert sich auch die Form der Blätter. Die Blätter älterer Efeupflanzen werden herzförmig und sind nicht mehr gelappt. Auch die Wuchsform ändert sich. Junge Pflanzen wachsen schnell, während ältere Pflanzen langsamer und strauchförmig wachsen. Die ersten Blüten trägt der Efeu, wenn er acht bis neun Jahre alt ist. Efeu blüht im Herbst und seine Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere nektarsuchende Insekten.
Mehr bienenfreundliche Pflanzen für den Herbst kannst du hier kennenlernen.
Wie klettert Efeu?
Efeu braucht zum Klettern keine Hilfe. Beim Begrünen von Wänden oder Häusern ist das bequem, da man keine Kletterhilfe oder Rankgerüst anbringen muss. Efeu hält sich mit Haftwurzeln am Untergrund fest. Dieser darf nur nicht zu glatt sein. Er begrünt auch Zäune und bildet einen immergrünen Sichtschutz.
Diese Haftwurzeln bringen dem Efeu allerdings auch den Ruf ein, Wänden und der Rinde von Bäumen zu schaden. Ob Efeu Schaden an Gebäuden anrichtet, kannst du hier lesen.
Schadet Efeu an Bäumen?
Efeu nutzt Bäume als Kletterhilfe, um näher am Licht zu sein. Dabei dringt Efeu mit seinen Haftwurzeln nicht in die Rinde von Bäumen ein, sondern hält sich nur an ihm fest. Er bezieht weder Wasser noch Nährstoffe von dem Baum, ist also kein Schmarotzer.
Stiehlt Efeu den Bäumen Licht?
Der schnell wachsende Efeu will hoch hinaus, denn oben gibt es das meiste Licht. Hohe, alte Bäume sind daher ideale Stützen für Efeu. Das kann man vor allem in Wäldern beobachten, wenn es am Boden ziemlich schattig ist. Der Efeu wächst dann am Stamm des Baumes entlang. Die Äste des Baumes hingegen tragen die Blätter, die für die Photosynthese verantwortlich sind. Dort gelangen die Efeuranken in der Regel nicht.
Anders ist es, wenn Efeu an kleinen, geschwächten Bäumen emporwächst. Dann kann der Baum tatsächlich von den grünen Ranken überwuchert werden.
Bringt Efeu Bäume zum Einstürzen?
In der Regel bringt Efeu keine Bäume zum Einstürzen, da er am Stamm entlangwächst, ohne den Baum zu stören. Spannend wird es allerdings, wenn Efeu seine Altersform einnimmt und oben in der Krone strauchartig wächst. Dann können seine Triebe sehr schwer und für Bäume zum Problem werden, vor allem im Winter bei Schnee oder Eisregen. Auch bei Sturm bieten ein mit Efeu überwachsener Baum mehr Angriffsfläche. Es besteht die Gefahr, dass Äste abbrechen. Efeu kann in solchen Fällen zurückgeschnitten werden und treibt anschließend ohne Probleme wieder aus.
Tipps zum Schneiden von Efeu findest du hier.
Gibt es Vorteile von Efeu an Bäumen?
Efeu, der an Bäumen hoch wächst, bringt einige Vorteile mit sich. Zwischen den Blättern finden viele Vögel und Insekten Schutz. Die Blüten im Herbst sind eine wichtige Nahrungsquelle für nektarsuchende Insekten. Im Winter schützt Efeu den Stamm großer Bäume im Sommer vor Kälte. Im Sommer beschattet Efeu den Stamm. Davon profitieren vor allem Bäume, die an Sonnenbrand leiden, wie Rotbuche, Hainbuche und Esche. Probleme entstehen erst dann, wenn der Efeu entfernt wird, da der Stamm ist nicht mehr an Licht gewöhnt ist.
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.