Im Herbst wird der Garten winterfest gemacht. Empfindliche Pflanzen erhalten Frostschutz, andere werden geschnitten, Wege werden von Laub befreit und die Nistkästen gereinigt. Doch was ist mit den Ziergräsern? Soll man sie zusammenbinden, abschneiden, stehen lassen oder mit Vlies umwickeln? Die richtige Antwort hängt davon ab, welche Gräser in deinem Garten wachsen. Wir verraten, worauf du achten musst.
Nicht alle Ziergräser sind winterhart
Die meisten Ziergräser sind winterhart. Einige allerdings werden nur für eine Saison kultiviert. Diese Gräser werden in der Regel in Pflanzkübel oder Blumenkästen gepflanzt, wie zum Beispiel Lampenputzergräser ‚Fireworks‘ oder ‚Sky Rocket‘. Seggen, das Pampasgras, Blauschingelgräser, Federborstengräser und viele andere sind hingegen winterhart.
Winterschutz für frisch gepflanzte Ziergräser
Etablierte Gräser sind robust und halten Minus-Graden problemlos Stand. Frisch gepflanzte Gräser, die noch nicht angewachsen sind, halten Kälte und Frost deutlich schlechter aus. Daher solltest du Gräser besser im Frühjahr pflanzen, damit sie an ihrem neuen Standort gut Wurzeln schlagen können. Wenn das nicht möglich ist, brauchen die Pflanzen einen Winterschutz. Verteile zum Beispiel Laub um die Gräser und bedecke es mit Tannenzweigen, damit der Wind es nicht verwehen kann. Auch ein Winterschutzvlies leistet gute Dienste.
Gräser im Herbst nicht abschneiden
Oft werden die Halme der Gräser im Herbst geschnitten. Diese Arbeit solltest du dir besser bis zum Frühjahr aufheben. Zum einen sind auch die vertrockneten Halme eine Zierde im winterlichen Garten. Zum anderen schützen die Halme den Wurzelballen vor Kälte und Frost. Hohe Gräser haben außerdem hohle Halme. Durch diese kann Wasser direkt in den Wurzelballen gelangen – und das ist etwas, was Gräser hassen. Sie halten Kälte und Frost viel besser aus als dauerhafte Feuchtigkeit an den Wurzeln. Also Finger und Schere weg von Ziergräsern im Herbst.
Hohe Gräser zusammenbinden
Hohe Gräser werden besonders stark vom Wind gebeutelt und sehen daher nach einiger Zeit ziemlich zerrupft aus. Wenn du die Halme zusammenbindest, kann der Wind die Gräser nicht so stark zerzausen. Noch wichtiger ist allerdings der Regenschutz, den zusammengebundene Halme bieten. Das Regenwasser läuft außen an den Seiten ab und gelangt nicht an den Wurzelballen. Vor allem das Pfahlrohr (Arundo donax) und das Pampasgras (Cortaderia selloana) profitieren von dieser Maßnahme, da diese besonders empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren. In kalten Wintern sollten diese Gräser zusätzlich mit Vlies umwickelt werden.
Laub nicht zu dicht auftragen
Laub auf den Beeten schützt den Boden vor Frost und Kälte und bietet Kleinlebewesen Unterschlupf. Unter einer zu dicken Laubschicht entsteht in feuchten Wintern aber schnell Fäulnis. Daher solltest du rund um Gräser nur eine leichte Laubschicht anhäüfeln.
Gräser im Topf überwintern
Ziergräser im Topf brauchen wie andere winterharte Kübelpflanzen auch, einen Winterschutz für den Pflanztopf. Umwickle den Topf mit Vlies, Kokos- oder Schilfmatten. Und stelle den Pflanztopf auf Füßchen. So kann die Kälte nicht so leicht vom Boden aufsteigen und, noch wichtiger, überschüssiges Wasser gut abfließen. Denn Gräser im Topf vertragen langanhaltende Feuchtigkeit an den Wurzeln ebenso wenig wie ihre Kollegen im Beet. In rauen Gegenden ist auch ein geschützter Standort, zum Beispiel vor einer Hauswand, empfehlenswert.
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Bildnachweis:
Abgeschnittene Halme Bild von Elisa auf Pixabay
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