Im Frühling grünt es auf den Fensterbänken. Endlich kann es losgehen mit der Gartensaison, wenn auch nur im Zimmer, wenn die Gemüsepflanzen für die kommende Gartensaison vorgezogen werden. Besonders beliebt ist das Vorziehen von Tomaten auf der Fensterbank, bis sie Mitte Mai ins Freiland umziehen dürfen. Doch nicht immer wird die Mühe belohnt. Oft wachsen die Pflänzchen zu dünn heran und werden nicht standfest. Gärtner sprechen davon, dass die Jungpflanzen vergeilen. Hier Tipps, wie du bei deinen auf der Fensterbank gezogenen Tomatenpflanzen das Vergeilen vermeiden kannst.
1. Wähle den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat
Es lohnt sich, bei der Aussaat nicht zu ungeduldig zu sein. Tomaten keimen und wachsen schnell. Wenn du sie bereits im Februar säst, müssen die Pflanzen lange auf der Fensterbank gepflegt werden. Schnell wachsen die Jungpflanzen aus ihren Anzuchttöpfen und erhalten dann zu wenig Wasser und Nährstoffe. Ein anderes Problem bei zu früher Aussaat ist, dass die Pflänzchen zu wenig Licht erhalten, weil die Tage zu kurz sind. Warte daher bis Mitte März mit dem Vorziehen von Tomaten.
2. Auf die Temperatur im Zimmer achten
Stehen die Tomaten im warmen Wohnzimmer wachsen sie schnell in die Höhe, werden aber nicht kompakt. Nach dem Keimen sollten die Tomatenpflänzchen daher kühler stehen.
3. Den richtigen Standort wählen
Tomaten sind Sonnenanbeter und brauchen einen Platz an einem Süd- oder Westfenster. Stehen sie zu dunkel, müssen sie sich nach dem Licht stecken und werden lang und dünn.
4. Nährstoffarme Erde wählen
Tomaten brauchen viel Nährstoffe, aber erst wenn sie im Freiland wachsen. Zu nährstoffhaltige Erde lässt die Pflänzchen in die Höhe schießen und begünstigt das Vergeilen. Verwende spezielle Anzuchterde bei der Aussaat.
5. Tief einpflanzen
Setze die Tomatenpflänzchen nach dem Pikieren möglichst tief in die Erde. So werden sie kürzer und standfester. Am Stiel bilden sich in der Erde Wurzeln, die die Versorgung der Tomatenpflanzen verbessern.
6.Hohe Aussaattöpfe oder -kisten verwenden
Je tiefer Tomaten wurzeln desto standfester werden sie. Und das Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ gilt auch für Tomatenpflanzen. Verwende daher tiefe Pflanzgefäße, damit die Tomaten lange Wurzeln bilden können.
Tipp: Tetrapack-Tüten sind ideal für junge Tomatenpflanzen, da sie so hoch sind. Schneide den Deckel ab und bohre ein Abzugsloch in den Boden und fertig ist das ideale Pflanzgefäß für deine Jungpflanzen. Die Tetrapacks sind so hoch, dass du die Tomaten mit einem größeren Abstand zum Rand pflanzen kannst. Werden die Tomatenpflanzen zu hoch, kannst du etwas Erde auffüllen und so die Pflänzchen „kürzer“ machen.
7. Streichle deine Tomaten
Klingt komisch, ist aber wissenschaftlich erwiesen. Bei regelmäßiger Berührung schießen die Jungpflanzen nicht so stark in die Höhe. Streichle daher zwei bis drei Mal am Tag über die Spitzen der Tomatenpflanzen. Die Pflanzen bleiben dann kleiner und stabiler. Wieso das so ist, ist noch nicht erforscht, aber das Phänomen hat bereits einen Namen, nämlich Thigmo-Morphogenese. Das Streicheln ist so effizient, dass im Erwerbsgartenbau sogar Streichelmaschinen eingesetzt werden.
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