Im Winter sind immergrüne Gehölze im Garten wichtig, sowohl für Tiere als auch für uns als Betrachter unseres Gartens. Besonders schön sind Eiben, da sie vielfältig eingesetzt werden können. Sie sind sehr schnittverträglich und daher auch für kleine Gärten geeignet.
Beschreibung
Die Eibe ist ein immergrüner Nadelbaum mit weichen, relativ breiten Nadeln. Auf der nördlichen Halbkugel sind etwa acht bis zehn Arten der Eiben beheimatet. In Europa findet sich die Europäische Eibe (Taxus baccata), die auch Eibe, Taxus, Beeren- oder Friedhofseibe genannt wird. Von ihr stammen die vielen Gartenformen ab, die als Zier- oder Parkbäume gepflanzt werden und im Handel angeboten werden. Etwa 80 Wuchsformen und Kultivare sind weltweit registriert. Eiben gibt es als Baum, Strauch oder flachen Busch; auch als Bodendecker sind sie gut geeignet.
In der freien Natur finden sich Eiben meist einzeln oder in Horsten wachsend.
Eiben sind zweihäusige Gehölze, das heißt, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Die Nadelbäume blühen von März bis April. Die männlichen Pflanzen tragen Zäpfchen, an deren Ende grüngelbe Staubgefäße hängen. Die weiblichen Pflanzen tragen unscheinbare Zapfen, aus denen sich bis zum Herbst die roten „Glöckchen“ bilden, in deren Mitte sich der giftige Samen befindet. Der Samenmantel ist im Gegensatz zu allen anderen Teilen der Eibe, die sehr giftig sind, essbar.
Verwendung von Eiben im Garten
Eiben kannst Du immer wieder schneiden. Sie sind daher ein ideales immergrünes Gehölz auch für kleinere Gärten. Als Hecken bieten Eiben einen ganzjährigen Sichtschutz, aber auch als Formgehölze sind sie in gemischten Rabatten oder auch als Kübelpflanze sehr dekorativ. Sie vertragen dunkle Standorte und sind auch mit nährstoffarmen Böden zufrieden.
Wie groß wird eine Eibe?
Eiben werden zwischen 10 und 18 Meter hoch werden und können bis zu 1000 Jahre alt werden. Eiben haben einen bis mehrere Stämme und eine ovale, oft auch unregelmäßig geformte Krone. Sie verfügen über die bei Nadelbäumen sehr seltene Eigenschaft, immer wieder vom Stamm ausschlagen zu können. Sie sind daher als Hecken oder Formgehölze gut geeignet, da man Eiben immer wieder schneiden kann. Eiben sind daher, auch wenn sie ungeschnitten sehr hoch werden, für kleine Gärten geeignet.
Standort und Boden
Eiben bevorzugen einen schattigen bis halbschattigen Platz. Auch wenn sie sehr robust sind und an fast allen Standorten wachsen, bevorzugen sie luftfeuchte Standorte vor trockenem Stadtklima. An den Boden stellen sie kaum Ansprüche und wachsen nahezu auf allen Böden, sofern sie durchlässig sind.
Eiben pflanzen
Eiben werden nicht tief gepflanzt. Das Pflanzloch sollte so tief sein, wie das Pflanzgefäß, im dem du die Eibe gekauft hast. Die Erde im Pflanzloch solltest du mit Kompost anreichern, damit die frisch gepflanzten Eiben schnell auf Nährstoffe zurückgreifen können. Achte auf einen durchlässigen Boden, da Eiben Staunässe nicht vertragen. Setze die Eiben mit dem Wurzelballen in die Pflanzlöcher und fülle diese mit Erde auf. Tritt die Erde rund um den Stamm so fest, dass die Pflanzen sicher stehen und sich ein Gießrand ergibt. Dann die Pflanze gut angießen. Das Wasser sollte im Gießrand stehen bleiben. Achte darauf, dass die Erde in den Wochen nach dem Pflanzen nicht austrocknet.
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Eiben ist von Oktober bis April. Bei der Pflanzung im Winter muss der Boden offen sein und es darf kein Frost herrschen. Wenn du eine Eibe als Solitär pflanzst, muss der Abstand zu anderen Pflanzen zwei Meter betragen.
Eiben als Hecke pflanzen
Wenn du eine Eibenhecke pflanzen möchtest, spanne eine Schnur an die Stelle, wo die Eibenhecke stehen soll. Entlang dieser Schnur kannst du dann die Pflanzlöcher ausheben. Pflanzst du die Eiben entlang der Schnur in einem Zick-Zack-Muster wachsen die Pflanzen ziemlich schnell zu einer dichten Hecke heran. Der Nachteil ist, dass du mehr Pflanzen benötigst, die Hecke also teurer wird. Pflanzst du die Eiben entlang der Schnur in einer Linie, brauchst du weniger Pflanzen, es dauert aber etwas länger, bis sie eine blickdichte Hecke gebildet haben. Pro laufenden Meter brauchst du etwa je nach Größe drei bis fünf Pflanzen.
Eiben pflegen
Eiben sind sehr robust und müssen kaum gepflegt werden. Im Frühjahr sollten die Pflanzen regelmäßig mit einer Portion Kompost versorgt werden, den du nur rund um den Wurzelbereich verteilen musst. Die Erde junger Pflanzen sollte nicht vollkommen austrocknen, daher regelmäßig gießen – auch im Winter. Im Winter nur an frostfreien Tagen gießen.
Eiben schneiden
Eiben sind erstaunlich schnittverträglich. Sie treiben sogar wieder aus, wenn du sie bis auf den Stamm zurückschneidest. Hecken werden am besten Ende Juni geschnitten.
Was ist an der Eibe giftig?
Alle Teile der Eibe sind mit Ausnahme des roten Samenmantels sehr giftig. Sie enthalten das lebensgefährliche Gift Taxin, das bei Mensch und Haustier Magen-Darm-Katarrhe, Atemlähmung und Herzstillstand hervorrufen kann. Früher mieden Fuhrleute mit ihren Pferden Eiben. Rehe hingegen können offenbar an Eiben knabbern, ohne Schaden zu nehmen. Auch Vögel fressen den wohlschmeckenden Samenmantel samt Samen. Den Samen scheiden sie unverdaut wieder aus und tragen so dazu bei, Eiben zu vermehren.
Verwendung – Ökologischer Nutzen
Das Holz der Eibe ist harzfrei, äußerst zäh, sehr elastisch und dabei sehr schwer und dicht. Vor Erfindung des Schießpulvers wurde das Eibenholz vorwiegend zur Herstellung von Bogen und Armbrüste verwendet. Aber auch Möbel, Schnitzereien und Hausgeräte wurden aus Eibenholz gefertigt. Die Folge waren Übernutzungen, die bis heute für den Rückgang der Eibe in unseren Wäldern hauptverantwortlich sind. Die Eibe steht daher heute in vielen Ländern Europas unter Naturschutz, bei uns auf der „Roten Liste“ für gefährdete und besonders bedrohte Pflanzenarten. Im Jahr 1994 war die Eibe „Baum des Jahres“.
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