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Meerrettich anbauen, pflegen, ernten, vermehren

Meerrettich kannst du sehr einfach pflanzen und im Herbst ernten. Es lohnt sich, denn frisch geerntet schmeckt Meerrettich sehr aromatisch. Hier eine Anleitung zum Anbauen, zum Vermehren und zur Ernte.

Pflanzenportrait Meerrettich

Der Meerrettich (Armoracia rusticana) oder auch Kren, ist eine sehr alte Kulturpflanze und war bereits den Menschen in der Antike bekannt. Gegessen wird von ihm die würzig-scharf schmeckende Wurzel. Die Pflanze wird zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) gezählt. Sie ist eine mehrjährige ausdauernde gut winterharte (Winterhärtezone 5) Staude. Meerrettich erreicht eine Höhe von bis zu 100 Zentimetern und eine Breite von circa 60 Zentimetern. Er enthält Senfölglycoside. Diese sind verantwortlich für seinen charakteristisch scharfen Geschmack und wirken in der Pflanzenwelt als Abwehrstoff gegen Tiere.

Standort und Boden

Meerrettich wächst auf nahezu allen Böden. Je leichter und lockerer der Boden, desto gerader und schöner werden die Stangen. Er gedeiht sowohl an sonnigen, als auch an halbschattigen Standorten. Wurde er einmal an einen Ort gepflanzt ist er dort nur schwer wieder zu entfernen, da alle Wurzelteile, die nach der Ernte im Boden zurück bleiben, wieder austreiben. Du solltest dir deshalb vorher gut überlegen, welchen Standort du als dafür geeignet empfindest. Außerdem nimmt Meerrettich durch seinen ausladenden Wuchs sehr viel Platz im Beet ein. Das solltest du ebenfalls bei der Standortwahl berücksichtigen. Neben einem Platz im Beet, kannst du diesen auch in einem großen, breiten und tiefen Pflanzgefäß wie zum Beispiel einer Mörtelwanne kultivieren.

Pflanzen und pflegen

Nach der Wahl des passenden Standortes, kannst du mit dem Pflanzen beginnen. Du solltest zwischen den einzelnen und zu anderen Pflanzen einen Abstand von ungefähr 60 Zentimetern einhalten. Es können ungefähr zwei Meerrettichpflanzen pro Quadratmeter gerechnet werden. Auch kannst du einfach „Fechser“, die Seitenwurzeln die der Meerrettich ausbildet, leicht schräg 10 bis 15 Zentimeter tief in den Boden stecken. Findest du weder Pflanzen noch „Fechser“ kannst du auch auf frische Stangen zurückgreifen. Der beste Pflanzzeitpunkt ist im Frühjahr von Anfang April bis Ende Mai.

Bei Trockenheit solltest du deinen Meerrettich immer wieder gießen, da er nur in feuchter Erde dicke Wurzeln ausbilden kann. Vor dem Austrieb im Frühjahr kannst mit einer Gabe Kompost diesen düngen.

Meerrettich ernten und aufbewahren

Den ersten Meerrettich kannst du im Oktober, den letzten ungefähr im Januar ernten. Du kannst einfach immer nach Bedarf diesen ausgraben, so ersparst du dir die Lagerung der Stangen und hast das Gemüse immer frisch. Dazu hebst du an frostfreien Tagen den Meerrettich mit der Grabgabel aus, entfernst die Blätter und bürstest grob die Erde ab.

Möchtest du die geernteten Wurzeln aber dennoch einige Tage aufheben, kannst du sie an einem kühlen Ort in einen Eimer mit Sand eingraben. So bleiben diese auch länger frisch.

Blüte

Lässt man Meerrettich mehrere Jahre an einem Standort wachsen, erscheinen ab dem zweiten Jahr nach seiner Pflanzung von Juni bis Juli kleine weiße Blüten.

Meerrettich für Bienen

Viele Insekten besuchen die Blüten des Meerrettichs sehr gerne.

Meerrettich vermehren

Meerrettich wird immer über Wurzelschnittlinge vermehrt. Die Seitenwurzeln der Pflanze, die sich von der kräftig ausgebildeten Hauptwurzel abzweigen, werden „Fechser“ genannt. Diese können zuerst in Töpfe oder direkt ins Beet gesteckt werden. Dazu entfernst du diese mit einem scharfen Messer und steckst die circa 10 Zentimeter langen Wurzelstücke leicht schräg in die Erde bis sie ausreichend mit Erde bedeckt sind. Meerrettich wächst sehr schnell und einfach an. Alle im Boden zurück bleibenden Wurzelteile treiben wieder aus.

Krankheiten und Schädlinge

Der Meerrettich ist eine robuste Pflanze. Krankheiten treten deshalb nur selten auf. Entdeckst du an den Blattunter- und oberseiten milchig-weiße Pusteln, handelt sich es um den Weißen Rost. Diese Krankheit gehört zu den falschen Mehltaupilzen. Tritt dieser stark auf, sterben die Blätter ab und die Wurzelköpfe beginnen zu faulen. Stellst du einen solchen Befall bei dir fest, solltest du alle infizierten Pflanzenteile sofort entfernen und im Restmüll entsorgen.

Immer wieder können auch kleine Löcher in den Blättern beobachtet werden, dabei handelt es sich um die Spuren von Erdflöhen. Diese beeinträchtigen die Pflanze aber nicht.

Verwendung in der Küche

Meerrettich gilt als appetitanregend. Beim Verarbeiten treibt der beißende Geruch dem Koch oft die Tränen in die Augen. Häufig wird Kren in Kombination mit Sahne oder Crème fraîche, um seine Schärfe etwas zu mildern, als dickflüssige Sauce zubereitet und zu Tafelspitz, Räucherlachs, Roastbeef und Karpfen gereicht. Die geriebene Wurzel eignet sich auch hervorragend vermischt mit Frischkäse oder Butter als Brotaufstrich.

Auch die jungen Blätter und die Blüten können gegessen werden. Du kannst sie einfach mit in den Salat geben.

Meerrettich sollte nie lange erhitzt werden, da sonst die ätherischen Öle verloren gehen und er so sein Aroma verliert.

Wenn du möchtest, dass der verarbeitete Meerrettich seine weiße Farbe behält, kannst du ihn mit etwas Zitronensaft beträufeln.

Verwendung in der Volksheilkunde

Meerrettich hat sich als gutes Mittel gegen Husten und Bronchitis bewährt. Umschläge aus dem pürierten Wurzelbrei sollen gegen Rheuma, Asthma, Kopfschmerz und Zahnschmerz helfen. Du solltest aber in jedem Fall die hautreizende Wirkung beachten.

Sorten

Es sind keine verschiedenen Sorten bekannt. In größeren Anbaugebieten kommen lediglich eigene verschiedene Auslesen zum Einsatz.

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