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Pflanzen mit Ballen, Containerpflanzen oder wurzelnackt

Wurzelnackte Gehölze, Pflanzen mit Ballen oder Containerpflanzen - was ist die richtig Wahl beim Pflanzen von Gehölzen? Wir erklären die Begriffe und zeigen die Vor- und Nachteile auf.

Was heißt „wurzelnackte Pflanzen“ eigentlich?

Wurzelnackte Pflanzen heißt, dass die Pflanzen ohne Erdballen um die Wurzeln verkauft werden. Die Wurzeln sind also im Wortsinn nackt. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen nur während ihrer Ruhephase verpflanzt werden können. Zudem müssen die Pflanzen schnell eingepflanzt werden, damit die Wurzeln nicht vertrocknen.

Beim Pflanzen wurzelnackter kann es zu höheren Ausfällen kommen. Dies hängt aber auch von der Pflege vor und nach dem Pflanzen ab. Oft werden wurzelnackte Pflanzen weniger gepflegt, da sie viel preiswerter sind. Als Faustregel kann man sagen, dass heimische Gehölze als wurzelnackte Pflanzen sehr gut, wenn nicht besser als Pflanzen mit Wurzelballen anwachsen. Je älter die Pflanzen werden, desto eher werden sie in der Regel mit Ballen gehandelt.

Vorteile wurzelnackter Pflanzen

  • Der Preis Wurzelnackte Pflanzen sind deutlich günstiger als Ballenware oder Pflanzen im Topf. Dies macht sich vor allem dann im Geldbeutel bemerkbar, wenn du viele Pflanzen, zum Beispiel für eine Hecke, kaufen musst.

  • Transportkosten Lässt du die Pflanzen anliefern, sind auch die Kosten für den Transport wurzelnackter Pflanzen viel günstiger. Klar, das schwere Gewicht der Erde muss nicht versendet werden.

  • Leichteres Handling der Pflanzen Wurzelnackte Pflanzen kannst du leicht selber an ihrem Platz im Garten tragen. Außerdem sparst du Schweiß und Mühe, da die Pflanzlöcher für wurzelnackte Pflanzen viel kleiner sein sind als für Pflanzen mit Wurzelballen.

  • Bessere Ergebnisse beim Anwachsen – auf längere Sicht Einfach haben es wurzelnackte Pflanzen am Anfang nicht. Raus aus dem Acker, rein in den Karton und dann ab in eine fremde Erde – wer mag es den Pflanzen verübeln, dass sie erst einmal vorsichtig austreiben, um Kraft zu sparen und ihre Energie in das Einwurzeln stecken? Gerade diese vorsichtige Strategie hilft den Pflanzen aber bei Schwierigkeiten in der ersten Saison und macht sie kräftig.

Nachteile wurzelnackter Pflanzen

Kurze Zeitspanne zum Pflanzen

Wurzelnackte Pflanzen können nur während ihrer Ruhephase verpflanzt werden, also nur während weniger Wochen im Herbst oder Frühjahr.

  • Nur kurz lagerfähig Wurzelnackte Pflanzen müssen schnell in die Erde und können nur kurze Zeit gelagert werden.

  • Kein grüner Garten auf die Schnelle Wurzelnackte Pflanzen sind auch oben herum nackt. Da sie im Herbst und Winter gepflanzt werden, tragen sie keine Blätter. Du hast also bis zum Frühjahr, wenn die Pflanzen austreiben, erst mal keine große Veränderung im Garten.

Pflanzen mit Ballen

Unter Pflanzen „mit Ballen“ versteht man Pflanzen, die mit Erdballen aus dem Feld gestochen werden. Der Wurzelballen wird dann mit Ballierleinen oder Drahtgitter umwickelt, so dass die Erde nicht von den Wurzeln rieseln kann. Im Garten wird das Ballierleinen nur aufgeschnitten und mit der Pflanze eingepflanzt, da es aus verrottbarem Material besteht.

Vorteile von Pflanzen mit Ballen

  • Jederzeit verfügbar Der größte Vorteil ist, dass Pflanzen mit Ballen das ganze Frühjahr oder den Herbst verfügbar sind und - außer bei Frost oder sehr nassem Boden - gepflanzt werden können.

  • Kein Problem mit der Lagerung Pflanzen mit Ballen können sich über einen längeren Zeitraum selbst versorgen und müssen nicht sehr schnell gepflanzt werden. Sie müssen aber regelmäßig gegossen werden. Und: Vor dem ersten Frost müssen auch sie in die Erde. Der Wurzelballen ist nämlich nicht vor Frost geschützt und könnte Schaden nehmen.

  • Geringer Rückschnitt Gehölze mit Ballen müssen nach dem Pflanzen nur wenig zurückgeschnitten werden. Bei immergrünen Gehölzen sollten dennoch 10 bis 30 Prozent zurückgeschnitten werden, um ein besseres Anwachsen zu gewährleisten.

  • Geringe Ausfallrate Da die Pflanzen anfangs noch in ihrer eigenen Erde wurzeln, ist der Schock des Umpflanzens nicht so groß. Dennoch müssen die Pflanzen im ersten Jahr bei Trockenheit gut gegossen werden.

Was versteht man unter Containerpflanzen?

Der Name verrät nicht alles: Klar, Containerpflanzen werden in einem Container oder Pflanztopf angeboten. Was man nicht sieht: In diesem haben die Pflanzen schon ihr ganzes Leben verbracht. Anders als bei Ballen- oder wurzelnackten Pflanzen, werden Containerpflanzen in Pflanzkübeln unter optimalen Bedingungen groß gezogen und regelmäßig in einen größeren Topf gepflanzt. Das heißt, dass beim Pflanzen von Containerware keine Wurzelmasse durch das Roden verloren geht.

Vorteile von Containerware

  • Ganzjährig verfügbar Pflanzen in Container können das ganze Jahr über – außer bei Bodenfrost – gepflanzt werden

  • Kaum Ausfallquoten Werden Containerpflanzen richtig gepflanzt, so gibt es nahezu keine Ausfallquoten.

  • Garten sofort grün Containerpflanzen kommen so wie du sie kaufst in die Erde – und der Garten wird grün. Gut für alle, die sofort einen Erfolg der Pflanzung sehen wollen.

Nachteile von Ballen- und Containerpflanzen

  • Der Preis Der höhere Aufwand in der Baumschule schlägt sich im Preis nieder: Ballen mit Pflanzen sind teurer als wurzelnackte Gehölze. Containerware ist wiederum deutlich teurer als Ballenware, schließlich ist ihre Aufzucht sehr aufwändig.

  • Höherer Aufwand beim Pflanzen Der Aufwand beim Pflanzen besteht bei Pflanzen mit Ballen bzw. bei Containerpflanzen beim Graben des Pflanzlochs, das deutlich größer sein muss als bei wurzelnackten Pflanzen.

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