Warum Gräser im Garten so beliebt sind
"Gräser und Farne bringen in die Gartenbilder das Wunder des Natürlichen." – Karl Förster
Vielleicht erklärt dieser Satz von Karl Förster die steigende Beliebtheit von Gräsern in Gärten. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass Gräser Bewegung in den Garten bringen, wenn sich ihre Halme leicht im Wind wiegen. Gräser sind im Sommer unaufdringlich im Staudenbeet und bringen die Blüten der sie umgebenden Stauden erst so richtig zum Leuchten, indem sie einen ruhigen, grünen Hintergrund schaffen. Gräser ändern ihr Erscheinungsbild im Lauf des Gartenjahres und sind daher nie langweilig. Gräser bieten einen zart wogenden, lebhaften Sichtschutz im Garten und sehen auch im Winter gut aus. Ja, und Gräser im Garten sind unglaublich pflegeleicht. Sie muss man nur einmal im Jahr, nämlich im Frühling schneiden.
Es gibt also viele Gründe, Gräser im Garten zu haben. Wenn Du nun einen Gräsergarten anlegen möchtest oder Gräser im Garten pflanzen willst, mache Dir zuerst ein paar Gedanken zur richtigen Auswahl.
Standort und Pflege
Die meisten Gräser benötigen einen sonnigen Standort und einen durchlässigen Boden. Bei schlechtem Wachstum können Gräser mit Rasendünger unterstützt werden. Doch Vorsicht mit dem Düngen: Bei zu viel Stickstoff wachsen die Gräser zu schnell und werden „lasch“. Besser ist es, eine Mulchschicht aus Kompost und Rindenmulch um die Horste anzubringen. Ansonsten brauchen Gräser wenig Pflege. Nur im Frühjahr ist es erforderlich, die Gräser im Garten zu schneiden. Bei kriechenden Gräsern müssen die Ausläufer regelmäßig ausgestochen werden, um ein zu starkes Ausbreiten zu verhindern. Gräser werden am besten im Frühjahr gepflanzt.
Ziergräser kaufen – Tipps zur richtigen Auswahl
Welcher Standort?
Die meisten Gräser, wie zum Beispiel Lampenputzergras, Rutenhirse, Pampasgras oder Chinaschilf, mögen sonnige Standorte. Für schattige oder halbschattige Standorte sind Seggenformen wie Riesensegge, Breitblattsegge und Schattensegge sowie Zwergbambus geeignet.Wie viel Platz?
Solitär wachsende Gräser wie Chinaschilf und Reitgras benötigen vielPlatz. Für kleine Gärten sind kleine bis mittelgroße Gräser besser geeignet.Horstbildendes oder kriechendes Gras?
Neben den ästhetischen Auswahlkriterien achte darauf, ob Du ein kriechendes oder horstbildendes Gras kaufst. Kriechende Gräser breiten sich sehr schnell aus und sind daher auch pflegeintensiver, wenn Du nicht willst, dass sie sich unkontrolliert im Garten ausbreiten. Horstbildende Gräser hingegen müssen nur im Frühjahr zurückgeschnitten
werden. Die Breite horstbildender Gräser kannst du leicht mit dem Spaten regulieren. Werden die Horste zu groß, teile sie einfach. Dadurch gewinnst du neue Pflanzen entweder für den eigenen Garten oder zum Verschenken.
Gestaltungstipps mit Gräsern
Einzeln oder in Gruppen pflanzen
Die beste Wirkung erzielst Du, wenn Du kleine Gräser in Gruppen pflanzt, große hingegen zu dritt oder in Einzelstellung. Sehr große Gräser können als Solitär in den hinteren Bereich von Beeten gepflanzt werden, wie zum Beispiel das Riesen-Rispengras.Auffällige Gräser an exponiertem Standort pflanzen
Ein Beispiel für ein auffälliges Gras ist das purpurviolette Federborstengras Pennisetum setaceum ’Rubrum’, das mit seinen dunkelvioletten Blättern und rosafarbenen Blüten der absolute Hingucker im Garten ist. Wegen seiner auffälligen roten Färbung ist das Japanische Blutgras Imperata Cylindrica auch sehr dekorativ. Diese Gräser sollten einen Platz im Garten finden, an dem sie ihre Schönheit gut zur Schau stellen können.Wuchsform beachten
Achte auch auf die Wuchsform der Gräser. Es gibt Gräser von straff aufrecht wachsend, wie zum Beispiel die Rutenhirse Panicum virgatum, bis zu bogig überhängend wachsend, wie zum Beispiel das Federborstengras Pennisetum compressum. Überhängende Gräser benötigen mehr Platz und sehen mit filigran blühenden Stauden sehr schön aus.
Kombination mit anderen Pflanzen
Im Frühjahr mit Ziebelblumen kombinieren
Nachdem die Gräser im Frühjahr geschnitten wurden, dauert es dann eine Weile, bis die jungen Halme nachgewachsen sind. Um diese Zeit zu überbrücken, kannst Du vor die Gräser Frühjahrsblüher setzen. Vor allem die Zwiebelpflanzen des Frühlings, wie Krokusse, Narzissen und Tulpen, setzen bunte Farbtupfer.Dream-Team: Gräser und Blattschmuckstauden
Gräser lassen sich sehr gut mit Blattschmuckstauden, wie Funkien, Tafelblatt, Farnen, Purpurglöckchen oder Frauenmantel kombinieren, da diese einen starken Kontrast zu den filigranen Halmen setzen.Gräser und Stauden
Die Kombination von Gräsern mit blühenden Stauden, wie zum Beispiel Rudbeckien, ist sehr reizvoll. Weitere gute Begleitpflanzen für Ziergräser sind Sonnenhut, Fetthenne und Mädchenauge. Eine sehr beliebte Kombination ist mit Astern, da deren blaue oder lila Färbung die Braun- und Gelbfärbung der Blätter im Herbst unterstreichen. Hinter niedrigen Gräsern sieht der Wasserdorst sehr schön aus. Keine Staude, aber ein sehr passender Partner für Gräser ist der Silberstrauch (Perovskie).
Gräser auf Balkon und Terrasse
Ziergräser gedeihen sehr gut in Pflanzkübeln. Auf Dachterrassen und Balkonen schaffen sie ein natürliches Flair, bieten Sichtschutz vor neugierigen Blicken ohne massiv oder einengend zu wirken. Das Rascheln der Halme beruhigt, und die Bepflanzung sieht niemals langweilig aus. Wichtig ist es, Staunässe im Pflanzkübel zu vermeiden und den Topf mit Vlies, Jute oder anderen isolierenden Materialien vor Frost im Winter zu schützen.
Hier einige Sorten von Ziergräsern
Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides
Das Lampenputzergras liebt einen sonnigen Standort. Es hat einen überhängenden Wuchs und ein filigranes Blatt. Besonders attraktiv ist die walzenförmige Blüte im Herbst. Er wird zwischen 60 und 100 cm hoch und seine Halme verfärben sich im Herbst teilweise gelb.Chinaschilf Miscanthus sinensis
Chinaschilf ist eines der beliebtesten Ziergräser für den Garten. Je nach Sorte kann das Chinaschilf Höhen von bis zu drei Metern erreichen.Zebragras (Miscanthus)
Wie es der Name schon vermuten lässt, hat das Zebragras weiß-grün gestreifte Blätter. Das Zebragras erreicht je nach Sorte Höhen zwischen 100 und 200 cm. Die bekannteste Sorte ist Miscanthus sinensis ‘Strictus’. Dieses Gras wächst relativ aufrecht und kann bis zu zwei Meter hoch und breit werden.Reitgras (Calamagrostis acutiflora)
Auffälligstes Merkmal des Reitgrases ist sein aufrechter Wuchs, das ihn zu einer bemerkenswerten Strukturstaude für Staudenbeete macht. Es benötigt einen sonnigen Standort, um sich gut entwickeln zu können.Rutenhirse (Panicum virgatum)
Rutenhirsen tragen von Sommer bis Spätherbst sehr zarte, filigrane Blüten und benötigen wie viele andere Gräser auch einen sonnigen Standort. Einige Sorten der Rutenhirsen verfärben sich im Herbst von den Blattspitzen her kupferrot.Japanisches Blutgras (Imperata cylindrica ‘Red Baron’)
Das Japanische Berggras verdankt seinen Namen den leuchtend roten Halmen im Herbst - ein echter Hingucker im herbstlichen Garten. Das Gras wächst nur langsam und wird nur etwa 40 Zentimeter hoch. Es braucht einen sonnigen und geschützten Standort. Im Winter sollte es mit Laub vor Frost geschützt werden.Reihergras (Stipa tenuissima)
Das Reihergras wird auch Engelshaar genannt, wohl wegen seiner weichen, hell leuchtenden Blätter. Das Reihergras ist kurzlebig und versamt sich gerne. Es liebt einen sonnigen Standort. Es ist ein guter Begleiter für hohe Stauden mit leuchtenden Blüten wie den Purpur-Sonnenhut, da es durch seine helle Farbe die Blüten erst so richtig zum Leuchten bringt.
Tipp: Gräser im Herbst nicht zusammenbinden
Gräser müssen auch im Herbst nicht zusammengebunden werden, wie häufi empfohlen wird. Ein großer Vorteil ist ja, dass sie auch im Winter sehr dekorativ sind und den Garten schmücken. Das geht durch das Zusammenbinden verloren, ohne dass es der Pflanze nützt.
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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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