Schon der Name dieser Pflanze vergeht auf der Zunge wie sie selbst, wenn sie auf einem italienischen Vorspeisenteller serviert wird: Zucchini! Und wer ein wenig italienisch kann, weiß, dass es sich bei dem klangvollen i am Ende des Namens um einen Plural handelt. Und wer schon einmal Zucchini im Garten angepflanzt hat, ahnt spätestens nach der Ernte, warum im Zusammenhang mit der Zucchini der Plural angesagt ist, da Zucchini sehr ertragreich sind.
Name und Herkunft
Zucchini sind eine Weiterzüchtung des Gartenkürbisses, der in Nord- und Südamerika verbreitet war. Im 17. Jahrhundert wurden sie auf den Märkten Italiens gehandelt, daher auch der Name. Das italienische Wort zucca heißt auf deutsch „der Kürbis“ und Zucchini ist die Verkleinerungsform, also der kleine Zucchini. Wir Deutschen brauchten etwas länger, um auf den Zucchini-Geschmack zu kommen. Erst in den 70er Jahren tauchten die Zucchini bei uns in den Gemüseläden auf.
Zucchini im eigenen Garten anbauen
Zucchini ist eine tolle Pflanze für alle, die Anfänger im Gemüseanbau sind, da die Pflanze so wachstumsfreudig ist, dass Ihr fast nichts falsch machen könnt. Ihr könnt Zucchini im zeitigen Frühjahr entweder im Haus oder beheizten Gewächshaus vorziehen oder ab den Eisheiligen im Mai direkt im Beet aussäen.
Der richtige Zeitpunkt, um Zucchini im Haus vorzuziehen, ist Ende April. Denn nach zwei bis drei Wochen sollten die Pflänzchen ins Freie umziehen. Und so geht es: Steckt je zwei Samenkörner zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde in je einen kleinen Topf und haltet die Erde mäßig feucht. Nach ein bis zwei Wochen beginnen die Zucchini zu keimen. Nur die stärkere der beiden Pflanzen stehen lassen und nach den Eisheiligen ins Beet pflanzen. Bis dahin haben sich schon vier bis sechs Blätter gebildet.
Standort und Pflege
Zucchini wollen einen sonnigen und windgeschützten Standort. Sie wachsen sehr gut im Hochbeet oder auch in einem großen Topf.
Da sie schnell wachsen und viele Früchte tragen, haben sie auch großen Hunger. Also gönnt dieser eifrigen Pflanze öfter mal eine Gabe Kompost oder eine Kanne Brennnesseljauche zur Stärkung.
Zucchini brauchen viel Wasser. Daher müssen sie regelmäßig gegossen werden, so dass der Boden um die Zucchini gleichmäßig feucht ist.
Achte auch auf eine gute Nachbarschaft. Zucchini vertragen sich gut mit Zwiebeln, Lauch, Spinat und Kapuzinerkresse. Geschickt ist es auch, Zucchini unter Stangebohnen anzupflanzen. So nutzt Ihr den Platz im Gemüsebeet optimal.
Denkt daran, dass Zucchini schnell zu großen Pflanzen heranwachsen. Jede Pflanze benötigt mindestens einen Quadratmeter Platz, der Pflanzabstand sollte daher mindestens 80 Zentimeter betragen.
Zwischen zwei Zucchini-Kulturen solltet Ihr immer eine Pause von drei bis vier Jahren einhalten und in dieser Zeit keine Kürbisgewächse, wie Kürbisse, Zucchini oder Gurken anpflanzen, damit sich im Boden nicht schädliche Pilze vermehren können.
Hilfe, meine Zucchini-Pflanze bildet keine Früchte
Zucchini halten wie alle Kürbisse nichts von Geschlechtertrennung. Jede Pflanze bringt sowohl männliche als auch weibliche Blüten hervor. Die männlichen Blüten wachsen als erstes, danach entstehen die weiblichen Blüten. Diese wachsen an kürzeren Stielen und haben unterhalb der Blütenblätter den Fruchtknoten, den Ihr an einer Verdickung unterhalb der Blüte erkennt.
Auch wenn Zucchini normalerweise sehr ertragreich sind, so kann es besonders in kühlen und feuchten Sommern vorkommen, dass die Pflanze zwar viele Blüten hat, aber keine Früchte ansetzt. Der Grund ist, dass die weiblichen Blüten nicht ausreichend befruchtet werden. Ihr könnt versuchen, mit Handarbeit nachzuhelfen. Schneidet eine männliche Blüte ab und entfernt alle Blütenblätter. Dann streicht mit den Staubfäden über die Narben der weiblichen Blüten. Ungemach kann in kühlen Sommern aber auch von den Blütenblättern der weiblichen Blüten drohen. Wenn es sehr feucht ist, beginnen die Blütenblätter zu faulen und stellen dann ein Eintrittstor für Pilzerkrankungen dar, die die kleinen Früchte anstecken, so dass diese dann abfallen. Entfernt daher die Blütenblätter, sobald die Fruchtknoten anschwellen, um die Entstehung einer Pilzkrankheit zu vermeiden.
Sorten
Lust bekommen, Zucchini im Garten zu ziehen? Denke nicht nur an die üblichen grünen, gurken-ähnlichen Zucchini. Es gibt Zucchini in gelb, hellgrün, hell-dunkelgrün gestreift oder weiß und sogar runde Zucchini. Wer weniger Platz hat, kann auch rankende Zucchini säen. Als robuste Sorten gelten zum Beispiel 'Dundoo' oder die Kletter-Zucchini 'Black Forest', die Ihr wie eine Gurke in die Höhe leiten könnt. Falls Ihr in einer kühlen, regenreichen Gegend wihnt, empfehlen sich Sorten, wie zum Beispiel die dunkelgrüne Zucchini Mastil. Runde Zucchini in grün sind Eight Ball und Satellite, in gelb One Ball und Floridor. Wer es weiß mag, sollte sich für die Sorte White Bush entscheiden und für alle, die die auf Orange stehen, werden ihre Freude an der Sorte Yello Krookneck haben.
Zucchini ernten
Am besten schmecken Zucchini wenn sie zwischen 10 und 20 Zentimeter groß sind. Dies ist meist im Juni der Fall. Auch nach der ersten Ernte wachsen immer wieder neue Zucchini heran.
Erntet Ihr die Früchte der Zucchini-Pflanze nicht, so wachsen diese weiter und weiter und weiter. Doch seid vorsichtig: Auch wenn Eure Zucchini nicht die rekordverdächtige Größe von über zwei Metern erreicht, werden sie ab einer bestimmten Größe mehr ein Augen- als ein Gaumenschmaus sein. Die Schale ist hart, das Fruchtfleisch schwammig und geschmacksarm. Außerdem ist die Pflanze ertragreicher und bildet immer wieder neue Früchte, wenn Ihr regelmäßig erntet.
Zucchini richtig lagern
Zucchini mögen es auch geerntet nicht kalt. Am besten lagert Ihr sie bei Zimmertemperatur oder im Gemüsefach des Kühlschranks. Temperaturen unter 8 Grad können sie nicht leiden und werden matschig.
Zucchini genießen
Zucchini sind gesund. Sie enthalten Carotinoide, Vitamin C und Kalium – und sie sind kalorienarm. Auch wenn Ihr Zucchini in Mengen genießt, könnt Ihr trotzdem im Sommer Eure Bikini-Figur halten.
Wenn Ihr jetzt richtig Lust auf Zucchini bekommen habt, könnt Ihr Eurer Fantasie in der Küche freien Lauf lassen. Zucchini schmecken als Suppe, gegrillt, in Spagetti, als Auflauf, gefüllt mit Fleisch oder Gemüse und Käse überbacken oder einfach klein gehobelt im Salat.
Ihr könnt aber auch die Zucchini-Blüten essen. Hierfür werden vor allem die männlichen Blüten verwendet. Die Zubereitung ist sehr einfach. Wende die Blüten in verquirltem Ei und brate sie bei kleiner Hitze vorsichtig heraus.
Wenn deine Zucchini zu groß ist und du sie nicht mehr verzehren kannst, kannst du due Zucchini haltbar machen. Du kannst entweder die Zucchini einfrieren oder die Zucchini sauer einlegen.
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