Monarden erinnern mit ihrem struppeligen Aussehen ein bisschen an einen Federkranz. Diese bunt blühende Staude kannst du ganz einfach auch in deinem Garten etablieren. Alles was du dazu wissen musst, erfährst du hier.
Fakten zur Indianernessel
Die Indianernessel (Monarda), auch Goldnessel, Bergamotte, Goldmelisse, Bienenbalsam genannt, stammt aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Gattung Monarda umfasst 19 ausschließlich aus Nordamerika stammende Arten. Die bekanntesten und wichtigsten für den Hausgarten sind M. fistulosa und M. didyma. Fast alle gängigen Sorten sind Hybriden aus unter anderen diesen beiden Arten. Sie sind winterhart, mehrjährig und ausdauernd.
Alle Monarden haben kantige Stängel mit gegenständigen, meist gesägten lanzettlich bis ovalen Blättern. Manche Sorten bzw. Arten haben violett getönte Blätter, besonders der Neuaustrieb und die Hochblätter (Brakteen) sind häufig gefärbt. Je nach Art und Sorte erreichen sie Höhen zwischen 30 und 150 cm.
Sowohl die Blüten als auch die Blätter verströmen einen aromatischen Geruch. Dieser lässt sich auf die beiden ätherischen Öle Thymol und Karvakrol zurück führen, welche die Pflanze enthält. Monarda fistulosa erinnert im Geruch etwas an Basilikum. Monarda didyma dagegen riecht eher nach Zitrus.
Standort und Boden
Monarden bevorzugen einen sonnigen Platz mit nahrhaftem, feuchtem, gut mit Humus und Nährstoffen versorgten Boden. In sehr heißen Gegenden mit trockenen Sommern, sollte ein halbschattiger Standort gewählt werden. Die Pflanzen solltest du vor übermäßiger Winternässe schützen.
Monarda Pflege, pflanzen und Pflanzzeit
Indianernesseln sind grundsätzlich pflegeleichte Stauden. Die Pflanzzeit der Indianernessel ist das Frühjahr oder der Herbst. Pro Quadratmeter sollten je nach Größe der Sorte vier bis sechs Pflanzen gerechnet werden. Nach der Hauptblüte im Sommer kannst du die Stauden kräftig, circa ein bis zwei Handbreit über dem Boden abschneiden. Dies fördert die Vitalität und Bestockung der Pflanzen.
Stehen Monarden bereits seit vielen Jahren am selben Standort, sollten du sie ausgraben, teilen und an einem neuen Standort wieder einpflanzen. Dabei entfernst du alle alten und kranken Triebe und Wurzelteile. Die Pflanzen wachsen dann wieder kräftiger und bilden mehr Blüten. Außerdem verringert man durch regelmäßiges verpflanzen ihre Ausbreitung.
Blüte
Von Mitte Juli bis Ende August findet die Hauptblütezeit statt. Die quirlförmigen, endständig angelegten Blütenschöpfe tragen zwei bis vier cm herausragende Lippenblüten. Diese setzen sich aus einer helmartigen Oberlippe und einer dreilappigen Unterlippe zusammen. Das Farbspektrum reicht von weiß über rosa und pink bis hin zu kräftigem Rot, dunklem Purpur und verschiedenen Lilatönen. Die Blütenstände treten in Etagen auf.
Indianernessel und Bienen
Die Indianernessel wird von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen als Pollen- und Nektarquelle geschätzt und gerne von ihnen besucht. Durch das Pflanzen dieser Staude bereicherst du das Nahrungsangebot für bestäubende Insekten im Sommer.
Vermehrung und Aussaat
Die Pflanzen breiten sich durch unterirdische Triebe aus und können so große Flächen bedecken. Im Frühjahr können Teile abgestochen und durch Teilung vermehrt werden. Auch eine Vermehrung durch Kopfstecklinge ist im Frühjahr sehr gut möglich. Dazu schneidest du Triebspitzen mit mindestens vier Blättern. Das untere Blattpaar entfernst du mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere. Direkt unterhalb davon schneidest du den Stängel ab. Sind die restlichen Blätter sehr groß, kannst du diese etwas einkürzen. Danach steckst du die vorbereiteten Stecklinge vorsichtig und nicht zu tief in eine Schale oder Töpfe mit Substrat. Dazu empfiehlt es sich einen Pikierstab zu verwenden. Nachdem du die Stecklinge angegossen hast, kannst du diese für die erste Zeit mit etwas Folie abdecken, um das Anwachsen durch „gespannte Luft“ zu verbessern.
Eine Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge ist nötig, wenn du Sorten vermehren möchtest. Außerdem dauert es nicht so lange bis du eine große blühende Pflanze hast.
Alle Monarda-Arten können natürlich auch im Frühjahr durch Aussaat vermehrt werden. Eine vorherige Kälteperiode ist nicht nötig. Du solltest dazu die Samen nur sehr wenig mit Erde bedecken, da Indianernesseln Lichtkeimer sind. Ab Mai, wenn die meisten Fröste vorbei sind, können die Pflänzchen dann ab nach draußen. Geringe Nachtfröste werden toleriert, wird es aber noch einmal richtig kalt, musst du die Jungpflanzen mit etwas Vlies vor der nächtlichen Kälte schützen.
Indianernessel in der Küche verwenden
Das aromatische Laub kann zur Zubereitung von Tees und Limonaden verwendet werden. Die Blüten können ebenfalls verzehrt werden und eignen sich hervorragend als hübsche essbare Dekoration. Die Blätter können zum Würzen verschiedenster Speisen verwendet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Sehr häufig tritt bei Monarden der „Echte Mehltau“ (Erysiphe monardae) auf. Am Anfang zeigen sich kleine helle Flecken auf den Blättern. Diese werden dann bald zu einem samtig weißen Belag. Nach und nach verfärbt sich das darunter liegende Gewebe und stirbt ab. Besonders bei trockener und heißer Witterung tritt dieser Pilz vermehrt auf, da Hitze und Trockenheit den Befall von "Echten Mehltau-Pilzen" fördern. Bei starkem Befall empfiehlt sich ein kräftiger Rückschnitt. Vorbeugend sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen immer gut gewässert werden und nicht austrockenen. Auch eine gute Belüftung ist wichtig.
Durch wiederholende Fungizidspritzungen (Pflanzenschutzmittel gegen Pilze) kann dem Mehltaupilz ebenfalls Einhalt geboten werden. Für den Kleingartenbereich sind einige Mittel zugelassen. Wählst du aber eine weniger anfällige Sorte ist das normalerweise nicht nötig. Es gibt zahlreiche resistente und weniger anfällige Sorten, so kannst du dir durch die richtige Wahl viel Ärger und Mühe ersparen. Um einen Befall im nächsten Jahr vorzubeugen solltest du im Herbst alle Pflanzenreste von den Beeten entfernen, um die Anzahl der überwinternden Fruchtkörper zu verringern.
Teilweise treten auch dunkle unspezifische Blattflecken auf, welche allerdings nicht weiter schlimm sind. Auch Blattläuse können immer wieder auftreten.
Sorten der Indianernessel
Niedrige Sorten sind zum Beispiel die pink-violett blühende 'Baby Spice' (30 – 40 cm), die kräftig korallenrote 'Bee-Happy' (35 – 45 cm) und die rosa 'Bee-Lieve' (35 – 45 cm). Alle sind resistent gegenüber Mehltau.
Höhere Sorten sind beispielsweise die zart lila blühende, mehltauresistente 'Elsie's Lavender' (100 cm), die Sorte 'Präriebrand' weist intensiv rote Blüten auf (120 cm) und die beinahe Mehltaufreie dunkelpurpurne 'Huckleberry' wird zwischen 80 und 100 cm hoch.
Weiße Sorten sind beispielsweise 'Schneewittchen' und 'Schneewolke'. Beide werden circa 100 cm hoch und tragen hellgrünes Laub. 'Schneewolke' gilt als gesund und wüchsig. 'Snow Queen' trägt weiße Blüten mit einem Hauch von Lila-Rosa. 'Squaw' ist eine 160 cm hohe, mehltauresistente Sorte mit leuchtend roten Blüten.
Eine sehr schöne Blütenfarbe hat die Sorte Gewitterwolke mit ihrem tief leuchtenden Purpurrot. Leider ist sie anfälliger für Mehltau.
Indianernesseln überwintern
Indianernesseln sind winterhart und brauchen keinen Winterschutz. Nur junge Pflanzen sollten mit etwas Laub und Reisig abgedeckt werden.
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Über die Autorin: Sophia Och, B. SC. Gartenbau
Mein Name ist Sophia Och. Ich habe Gartenbau in Freising an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten draußen umgeben von Grün. Neben meinem "beruflichen" Interesse an Pflanzen, bin ich selbst leidenschaftliche Hobbygärtnerin und versuche mich immer wieder gerne an Urban Gardening.
Text und Fotos: Sophia Och
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