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Stachelbeeren pflanzen und pflegen

Warum es sich lohnt, Stachelbeeren in den Garten zu pflanzen und die Angst vor Krankheiten der Stachelbeere (mittlerweile) unbegründet ist.

Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) waren für lange Zeit aus der Mode gekommen und damit aus den Gärten verbannt. Zu pelzig die Haut, zu stachelig die Äste und die Sträucher zu anfällig für Krankheiten. Neuere Züchtungen machen Schluss mit diesen Klagen, übrig bleibt der gesunde Beerengenuss zwischen Juli und August und eine Vielzahl an Rezepten, die es neu zu entdecken gibt.

Botanische Information

Wer schon einmal Stachelbeeren vom Strauch genascht hat, weiß, dass nicht die Beeren, sondern die Äste mit Stacheln besetzt sind. Die Beeren tragen feine Härchen, die aber manchmal schon einem kleinen Pelz ähneln können. Daher heißen die Sträucher auch Krausbeeren, Heckenbeeren oder Klosterbeeren. In Österreich sind sie unter dem Namen Agrasel bekannt.

Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird die Stachelbeere bei uns als Beerenobst angebaut. Sie gehören zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae), die von den Stachelbeersträuchern ihren Namen erhalten hat.

Die pflegeleichten Sträucher tragen etwa 10 – 15 Jahre lang Früchte. Die Beerensträucher sind pflegeleicht und wurden auch häufig an der Grenze des Gartens angebaut und hielten wegen ihres dichten Wuchs ungebetene Gäste ab.

Die Blütezeit der Stachelbeeren ist von April bis Mai. Die rötlich bis grünlichen Blüten sind unscheinbar. Wegen ihres frühen Blütezeitpunkts besteht die Gefahr, dass die Blüten durch Spätfröste vernichtet werden. Geerntet werden die Früchte von Juni bis August.

Stachelbeeren sind gesund

Stachelbeeren kannst du mit dem besten Gewissen naschen so viel du möchtest, da sie viele gesunde Inhaltsstoffe haben. In ihnen sind die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Phosphor enthalten sowie viele Vitamine, vor allem Vitamin C. Darüber hinaus sind Stachelbeeren so richtig gut für die Verdauung. Sie haben einen hohen Anteil an Wein-, Apfel- und Zitronensäure und die vielen Kernchen der Beeren sind großzügig von Schleimstoffen umhüllt. Ihr hoher Pektingehalt sorgt übrigens dafür, dass Gelees und Marmeladen aus Stachelbeeren besonders leicht gelieren.

Wuchsformen der Stachelbeere

Stachelbeeren sind Sträucher, die eine Höhe von drei Metern erreichen können. Neben Sträuchern werden auch Hochstämmchen angeboten. Diese sehen auch im Blumenbeet schön aus, außerdem ist das Ernten der Früchte dort bequemer. Der Nachteil von Hochstämmchen ist, dass ihre Äste oft gestützt werden müssen, wenn viele Beeren daran hängen. Außerdem tragen sie viel weniger Früchte als die Büsche und werden nicht so alt. Wer wenig Platz hat, kann Stachelbeeren auch in einem Spalier erziehen.

Pflege der Stachelbeeren

Stachelbeeren sind sehr pflegeleicht und zuverlässig winterhart. Allerdings vertragen die Flachwurzler Trockenperioden nicht so gut. Daher während regenarmer Perioden die Pflanzen regelmäßig gießen. Um ein Austrocknen des Bodens zu verhindern, ist das Mulchen des Bodens oder das Pflanzen von Bodendeckern empfehlenswert. Bei Bodenarbeiten im Wurzelbereich musst du vorsichtig sein, um die Wurzeln nicht zu verletzen. Auch hier ist eine Mulchschicht sinnvoll, um Unkraut zu unterdrücken.

Im Frühjahr ermöglichst du den Sträuchern mit einer großzügigen Kompostgabe einen guten Start in die Saison.

Standort und Boden

Stachelbeeren benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Pralle Sonne ist jedoch nicht geeignet, da dann die Früchte Schaden leiden könnten. Der Boden sollte lehmhaltig und nährstoffreich sein. Zu sandigen und damit zu trockenen Boden vor dem Pflanzen mit Kompost anreichern, da die Pflanzen zu trockene Böden nicht vertragen.

Stachelbeeren ernten

Stachelbeeren werden schon im halbreifen Zustand gepflückt, wenn du sie in Desserts, Kompotts oder Kuchen verarbeiten willst. Noch nicht ausgewachsene Früchte sind gut fürs Einkochen und als Kuchenbelag. Grüne Beeren, die schon ihre volle Größe erreicht haben, verarbeitest du am besten zu Marmelade und Gelee. Die Stachelbeeren, die dann noch am Strauch hängen, solltest du möglichst spät, wenn sie ihr volles Aroma erreicht haben und sehr süß sind, direkt vom Strauch naschen.

Das frühe Ernten ist übrigens gut für die Pflanzen, denn sie werden dadurch entlastet und müssen nicht so viel Kraft aufwenden. Die verbliebenen Früchte werden dann besonders schön und groß.

Stachelbeeren schneiden

Um jedes Jahr wieder viele Früchte ernten zu können, musst du deine Stachelbeere regelmäßig schneiden. Denn nur am einjährigen Holz und an den Trieben von zwei Jahre altem Holz wachsen die Früchte. Daher am besten gleich nach der Ernte die Zahl der Triebe auf drei bis fünf pro Pflanze reduzieren und die Länge um etwa um ein Drittel kürzen.

Im Herbst alle Triebspitzen um etwa fünf Zentimeter kürzen. So wird das Risiko, dass die Sträucher an Mehltau erkranken, vermindert.

Stachelbeeren pflanzen

Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Stachelbeeren ist der Oktober und November. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen und mit Kompost und Gesteinsmehl angereichert werden. Die Stachelbeere am besten vor dem Einpflanzen in einen Wassereimer stellen. Dann etwa fünf bis 10 Zentimeter tiefer in das Pflanzloch setzen als in der Baumschule, so dass die Verzeigungen an der Basis des Strauchs mit Erde bedeckt sind. Dadurch wird die Bildung neuer Triebe angeregt. Die Pflanzen sollten in einem Pflanzabstand von 1,5 bis zwei Metern stehen.

Wenn du ein Hochstämmchen pflanzst, muss der Stützstab gleich mit in die Erde gesetzt werden. Hochstämmchen brauchen ihr ganzes Stachelbeerstrauchleben lang diese Stütze. Der Holzpfahl muss bis in die Krone reichen, so dass du den Stamm unten und oben daran festbinden kannst.

Sorten der Stachelbeeren

Es gibt grün-, rot- und gelbfruchtige Sorten. Die roten Stachelbeeren sind etwas weniger süß und aromatisch. Damit du viel Freude an deinen Stachelbeersträuchern hast, solltest du darauf achten, dass die Sorten resistent gegen den Amerikanischen Stachelbeermehltau sind.

Mehltauresistente Sorten sind zum Beispiel die roten Sorten Remarka, Redeva, Rolanda, Spinefree, Pax oder Rokula. Wenn du lieber die weißen Stachelbeeren magst, sind die mehltauresistenten Sorten Invicta, Mucurines oder Rixanta empfehlenswert.

Stachelbeeren, Bienen und andere Insekten

Die Blüten der Stachelbeeren sind zwar an sich selbstbefruchtend. Dennoch wachsen mehr Früchte, wenn mehrere Sorten von Stachelbeersträuchern nebeneinander stehen und von Bienen, Hummeln Blattwespen und Schwebfliegen besucht werden.

Krankheiten von Stachelbeeren

Eine Krankheit, die häufig bei Stachelbeeren auftaucht, ist der sogenannte Amerikanische Stachelbeermehltau. Anfangs bilden sich mehlartige Beläge auf den Blättern, die sich später braun verfärben. Wenn die Blätter und die Früchte von Mehltau befallen werden, musst du alle erkrankten Pflanzenteile entfernen und im Hausmüll entsorgen. Das Entfernen der Triebspitzen beugt einem weiteren Befall vor.

Vorbeugende Maßnahmen gegen den Amerikanischen Mehltau sind ein regelmäßiger Schnitt der Pflanzen, damit der Wind die Blätter gut trocknen kann. Auch sollten Stachelbeersträucher immer von unten gegossen werden, damit die Blätter nicht nass werden.

Auch die Blattfallkrankheit kann die Sträucher befallen. Zuerst kannst du kleine, dunkle Punkte auf den Blättern feststellen. Danach rollen die Blätter ein und fallen, wie es der Name der Krankheit schon vermuten lässt, ab. Auch hier musst du alle befallenen Blätter entfernen.

Stachelbeeren vermehren

Stachelbeeren lassen sich problemlos durch Stecklinge, Steckholz oder durch Samen vermehren.

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