Es ist ja wohl nicht zu fassen. Während sich (fast) alle Pflanzen im Garten in Winterruhe befinden und die kalte Jahreszeit brav verschlafen, treibt das Unkraut, oder die Beikräuter, wie sie besser genannt werden, munter aus. Muss man jetzt auch im Winter Unkraut jäten?? – echt jetzt?
Warum es sinnvoll ist, im Winter Beikräuter zu jäten
Unkraut sind ja eigentlich nichts anderes als Pflanzen, die nach unserer Auffassung am falschen Ort wachsen. Eine genaue Definition ist daher nicht möglich, denn Pflanzen, die einige als schön und nützlich ansehen, empfinden andere als störend. Eines haben aber fast alle Beikräuter gemeinsam: Sie sind sehr widerstandsfähig, wuchsfreudig und vermehren sind schnell.
Viele von ihnen wachsen auch schon bei Temperaturen von sechs Grad, wie zum Beispiel die Vogelmiere. So sichern sich Beikräuter bereits in der kalten Jahreszeit einen Wachstumsvorsprung und besetzen die Beete, während die anderen Gartenpflanzen noch ihren Winterschlaf halten. Im Frühjahr, wenn die Gartenpflanzen zu wachsen beginnen, werden sie schnell von Unkraut überwuchert oder bekommen zu wenig Licht und Nährstoffe ab.
Im Spätwinter Unkraut jäten
Es lohnt sich daher, bereits im Spätwinter an einem frostfreien Tag, Unkraut zu jäten. Vielleicht ist ja deine Motivation zum Unkraut Jäten nach dem Winter auch etwas höher als in den Sommermonaten. Wenn nicht, ist es dir vielleicht ein Trost, dass es auf jeden Fall sehr effektiv ist. Im Spätwinter geht das Jäten besser von der Hand, weil man die Beikräuter leicht erkennen und aus der Erde herausziehen kann. Der größte Vorteil ist aber, dass sich das entfernte Unkraut nicht mehr vermehren und aussamen kann, wenn die Temperaturen steigen. Die Beikräuter nutzen nämlich den Vorteil der schlafenden Konkurrenzpflanzen und breiten sich bereits in der kalten Jahreszeit emsig aus. Wenn du bereits im Winter gejätet hast, kannst du den Wachstumsvorsprung der Beikräuter zunichte machen.
Ein weiterer Anreiz, Beikräuter bereits sehr früh im Jahr zu jäten ist, dass viele von ihnen sehr lecker und vitaminreich sind. Denn da die Beikräuter so durchsetzungsstark sind, bedeutet das auch, dass sie sehr vital und voller Energie sind. Und das bedeutet, dass sie voll mit wertvollen Inhaltsstoffen sind, die wir in der kalten Jahreszeit besonders gut gebrauchen können. So sollten zum Beispiel die zarten Blättchen von Sauerampfer, Giersch, Vogelmiere oder Löwenzahn nicht in der Biotonne, sondern lieber in deiner Salatschüssel landen. Hier findest du noch mehr Beikräuter, die schmecken und gesund sind.
Und noch ein Tipp: Betrete beim Jäten vorsichtig die Beete, zumindest wenn der Boden nass ist. Denn dann kann er sich leicht verdichten. Ziehe die Unkräuter heraus und benutze keine Hacke. Du könntest austreibende Blumenzwiebeln beschädigen.
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