Christrosen – woher der Name kommt und mythologische Bedeutung

Christrosen verzaubern mitten im Winter mit ihren Blüten. Daher ranken sich um Helleborus viele Legenden. Wir erzählen die wichtigsten Mythen und Geschichten rund um die Winterrose.

Christrosen (Helleborus niger) blühen im Winter, schon zur Weihnachtszeit. Um sie ranken sich viele Mythen und Geschichten. Die Staude wächst zu dichten Horsten heran und ist ein schöner Bodendecker an schattigen Standorten. Da Christrosen im Winter blühen, sind sie ein beliebter Blickfang im Garten oder werden gern zur Dekoration von Hauseingängen verwendet.
Doch Christrosen sind nicht nur schön anzuschauen, sondern haben auch einen hohen symbolischen Wert als „Weihnachtsblume“, um die sich viele Geschichten ranken. Einige von ihnen werden hier vorgestellt.

Botanischer Hintergrund

Die Christrose gehört zur Gattung Nieswurz (Helleborus) in der Familie der Hahnenfußgewächse und blüht typischerweise zwischen Dezember und Februar, auch durch Schnee hindurch, falls Schnee liegt. Wegen ihrer Winterblüte wird sie auch Schneerose oder Weihnachtsrose genannt und wurde früh als „Wunder der Natur“ bezeichnet.
Christrosen werden im Winter gern verwendet, um Hauseingänge, Balkonkästen oder Gräber zu schmücken. Dafür sind sie auch geeignet. Im Haus ist es ihnen zu war, Du solltest sie daher nur für kurze Zeit in die warme Stube holen. Hier Tipps zur Pflege von Christrosen als Zimmerpflanzen.
Auch wenn Christrosen unschuldig aussehen, so haben sie es doch in sich. Alle Pflanzenteile, vor allem aber der Wurzelstock, ist giftig.

Wie kam die Christrose zu ihrem Namen?

Christrosen werden auch Schneerosen oder Nieswurz genannt. Der Name Schneerose kommt daher, weil die Staude dann blüht, wenn andere Pflanzen ihren Winterschlaf halten.
Der Name „schwarze Nieswurz“ kommt von der dunklen, fast schwarzen Farbe des Rhizoms und dem beißenden, scharfen Geruch der Wurzeln, die, wenn sie zerrieben werden, zum Niesen reizen.

Antike und magische Bedeutungen der Christrose

Schon in der Antike galt Helleborus als starke Heilpflanze, vor allem als drastisches Abführ und „Entgiftungsmittel, das auch bei „Wahnsinn“ und Melancholie eingesetzt wurde. Aus dieser medizinischen Nutzung entwickelte sich der Ruf einer Zauberpflanze, der man nachsagte, sie könne bösen Zauber brechen, Krankheiten vertreiben und sogar unsichtbar machen, wenn ihr Pulver ausgestreut werde.

Helleborus als Gift- und Heilpflanze

Der Christrose wurde schon in der Antike reinigende Wirkung zugesprochen. Da der scharfe Geruch zum Niesen anregte, dachte man, dass man durch das Reiben der Wurzel an der Nase schädlichen Schleim, Krankheiten und sogar böse Geister „ausniesen“ könne. Da man wusste, wie giftig Helleborus ist, war die Beherrschung der Riten nur ausgewiesenen Reinigungspriestern vorbehalten.
Die abführende Wirkung der Christrosen wurde medizinisch eingesetzt und sollte Nierenschmerzen, Harnstau, Bauchschmerzen und Wassereinlagerungen kurieren.
Helleborus wurde aber auch in der Kriegsführung verwendet. Angeblich nutzte Solon Christrosen im Krieg gegen Kirrha, indem er den Fluß Pleisthenes, der die einzige Wasserversorgung des Städtchens war, mit Wurzeln von Helleborus vergiftete. Die armen Bewohner litten anschließend unter lang anhaltenden Durchfall, so dass sie zur Kapitulation gezwungen waren.

Ferner sollten Christrosen heilende Wirkung bei Epilepsie und Wahnsinn haben.

Griechische Mythologie

In der griechischen Überlieferung soll der Seher Melampus die heilende Wirkung von Helleborus entdeckt haben, als er kranke Tiere beobachtete und diese Erfahrung auf Menschen übertrug. Nach einer Sage heilte Melampus mit Christrosen die wahnsinnig gewordenen Töchter des Meeresgottes Proteus, die sich für Kühe hielten. Als Dank erhielt er eine der Töchter zur Frau.

Helleborus in der christlichen Legende

Eine sehr bekannte Legende erzählt von einem armen Hirtenknaben, der in der heiligen Nacht kein Geschenk für das Jesuskind hatte. Er begann zu weinen, und als seine Tränen auf die Erde fielen, verwandelten sie sich in wunderschöne, weiß blühende Blumen. Der Junge pflückte die Blumen und brachte sie dem Jesuskind. Dieser soll die Händchen über die Blumen gelegt haben. Seither werden die Blumen Christrosen genannt und blühen alle Jahre wieder.

Die Christrose – religiös gedeutet

„Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart. Wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art“ heißt es in einem Adventlied aus dem 16. Jahrhundert. Die Christrose ist hier Sinnbild der Geburt von Jesus, da sie zur Zeit der Geburt von Jesus ihre Blütezeit hat.
Die weißen Blüten sind außerdem ein Symbol der Hoffnung, da sie dann blüht, wenn die Tage am kürzesten sind und es kalt und eisig ist.

Die Christrose als Orakelblume

Nach einem volkstümlichen Brauch schnitt man in der Weihnachtsnacht zwölf Knospen der Christrose und stellte sie ins Wasser. Jede Knospe stand für einen Monat des kommenden Jahres. Wenn sich die Knospe in der Nacht auf den 25. Dezember öffnete, bedeutete dies, dass im nächsten Jahr in dem entsprechendem Monat das Wetter gut werden würde. Bleibt die Blüte geschlossen, so muss man in diesem Monat mit schlechtem Wetter rechnen.


Bildnachweis:
Christrose, Bild von JackieLou DL

Es wurden noch keine Kommentare verfasst.

Copyright © 2025. Freudengarten.

ANMELDUNG NOTWENDIG

Bitte logge Dich ein um fortzufahren

LOGIN

REGISTRIEREN

Lust auf mehr Garten?

Melde dich zu unserem Newsletter an und erhalte aktuelle Tipps und Ideen rund um Garten und Pflanzen. 

Wir verwenden Brevo als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Brevo zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden