15 mehrjährige Gemüsearten, die im Schatten wachsen

Wir stellen 15 mehrjährige, teilweise ausgefallene Gemüsearten vor, das im Schatten wachsen, und die du nur einmal pflanzen musst, um immer zu ernten.

Gärtnern im Schatten ist nicht immer leicht. Vor allem Gemüse, das im Schatten wächst, ist schwer zu finden. Noch schwieriger wird es, wenn du zu den faulen Gärtnern zählst und mehrjähriges Gemüse anbauen möchtest, um nur einmal zu pflanzen, aber jedes Jahr ernten zu können. Es gibt aber diese Pflanzen, die gut schmecken, jedes Jahr erneut austreiben. Wir stellen 15 leckere und ausgefallene, mehrjährige Gemüsepflanzen für den Schatten vor.

1. Kaukasischer Rankspinat (Hablitzia tamnoides)

Der Kaukasische Rankspinat wächst sehr schnell und hat schmackhafte Triebe und Blätter. Ab dem zweiten Standjahr kann der Kaukasische Blattspinat bis zu drei Meter hoch werden. Du kannst den ganzen Sommer die Blätter ernten und wie Spinat verwenden. Im Frühjahr werden die jungen Sprosse ausgegraben und wie Spargel gekocht. Da es schwierig ist, Pflanzen zu kaufen, sät man den Kaukasischen Rankspinat am besten ab März oder April ins Freiland aus. Im ersten Jahr sollte die Pflanze nur vorsichtig geerntet werden.

2. Liebstöckel, Maggikraut (Levisticum officinale)

Der würzige Geschmack des Liebstöckels hat dem Kraut auch den Namen Maggikraut verliehen. Alle Teile des Liebstöckels können verzehrt werden, auch die Wurzeln und Samen.
Levisticum officinale ist eine robuste Staude, die geringe Ansprüche an den Boden und Standort stellt. Wichtig ist, dass der Boden nicht vollkommen austrocknet.
Liebstöckel kann zwischen 150 bis 200 Zentimeter hoch werden. Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen Standort, toleriert aber auch Halbschatten.
Liebstöckel kann vielseitig in der Küche verwendet werden, zum Beispiel zum Würzen von Suppen, Eintöpfen oder Salat.

3. Guter Heinrich (Blitum bonus-henricus)

Der Gute Heinrich ist eine Wildpflanze, die schon seit Jahrhunderten bei uns angepflanzt wird. Die Pflanze wird zwischen 20 und 80 Zentimeter hoch und trägt zwischen Mai und Oktober grüne Blüten. Die Blätter sind dreieckig und bis zu 10 Zentimeter lang.
Der Gute Heinrich wächst bevorzugt an sonnigen bis halbschattigen Standorten, toleriert aber auch einen schattigen Platz im Garten. Er braucht einen humosen, frisch bis feuchten und nährstoffeichen Boden.
Die Blätter und Triebe des Guten Heinrichs werden vor der Blüte geerntet. Sie können wie Spinat zubereitet oder roh in Salaten verzehrt werden.

4. Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Schnittlauch anzubauen ist sehr einfach. Wenn er einmal angewachsen ist, kommt er jedes Jahr wieder. Schnittlauch wächst zwar im Schatten nicht so gut wie an einem halbschattigen Standort, dennoch wirst du regelmäßig ernten können.
Vom Schnittlauch können die Halme und die Blüten gegessen werden.

5. Knollenziest (Stachys sieboldii)

Der Knollenziest ist eine Pflanzenart in der Familie der Lippenblütler und ursprünglich im nördlichen China zu Hause. Die mehrjährige Pflanze blüht im Juli und August und bildet dekorative lilafarbene Blütenrispen, die bei Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle sehr beliebt sind.
Der Knollenziest wächst am besten im sandigen Boden, da dies die Ernte im Herbst erleichtert. Die Wurzelknollen werden im April etwa 10 Zentimeter tief gesetzt. Die Ernte der Knollen kann ab Oktober oder November beginnen und bis Februar andauern, bis die Pflanze wieder neu austreibt. Die Knollen können nur geerntet werden, wenn der Boden frostfrei ist. Du solltest ihn daher mit einer dicken Laubschicht vor Kälte schützen.
Die Knollen des Knollenziest einen milden, süßen Geschmack. Sehr gut schmecken sie in Butter herausgebraten und mit frischen Kräutern verfeinert.

6. Taglilien (Hemerocallis)

Auch wenn Taglilien vor allem als pflegeleichte Stauden für das Blumenbeet bekannt sind, so sind doch ihre Knollen, Blätter und Blüten essbar. Die Knollen schmecken ähnlich wie Esskastanien und werden wie Kartoffeln geschält und gekocht. Du kannst sie auch reiben und roh in einen Salat geben. Allzu viel solltest du davon aber nicht verzehren, denn dann können sie abführend wirken.
Auch die Blattschößlinge und Blätter sind essbar. Die Blattschößlinge schmecken roh süßlich und gekocht im gekochten Zustand ähnlich wie Spargel. Die Blätter kannst du fein schneiden und damit Salate oder Suppen verfeinern. Die Blüten können roh oder herausgebraten verzehrt werden. Sie schmecken leicht scharf, ähnlich wie Radieschen, und passen hervorragend zu Salaten.

7. Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris)

Der Straußenfarn ist ein großer, imposanter Farn mit großen Wedeln, die zwischen 60 und 150 Zentimeter hoch werden. Er wächst im Halbschatten oder Schatten und braucht einen frischen bis feuchten, humus- und nährstoffreichen Boden. Über unterirdische Rhizome breitet sich der Straußenfarn schnell aus. Fast alle Arten der Farne sind giftig, aber Straußenfarne sind essbar. In Japan und Kanada gelten die noch zusammengerollten Triebspitzen als Delikatesse.
Die Triebspitzen schmecken wie eine Mischung aus Spinat und Spargel. Allerdings dürfen die Blätter des Straußenfarns, ähnlich wie bei Bohnen, nicht roh, sondern nur gekocht verzehrt werden.
Nach der Ernte der jungen Blätter im Frühjahr sind die Farne dekorative Gartengesellen für den Rest des Jahres.

Hinweis: Ein Problem beim Verzehr des Straußenfarns ist, dass es sehr schwierig ist, den Straußenfarn unter anderen Farnen zu erkennen, da Farne keine Blüten und Früchte bilden und sich die Blätter der unterschiedlichen Arten sehr ähnlich sehen. Du solltest daher nur die Blätter eines Farns verzehren, wenn du dir sicher bist, dass es sich um einen Straußenfarn handelt.

8. Funkien (Hosta)

Sicher kennst du Funkien als den Schatten liebende Blattschmuckstauden. Weniger bekannt ist, dass Funkien zu den Spargelgewächsen zählen und essbar sind. In Asien werden vor allem die Blütenknospen verzehrt. Aber auch die jungen Blätter kannst du im Frühjahr ernten und roh, gedünstet oder frittiert essen. Die Blätter werden als Sprosse geerntet, bevor sie sich entrollt haben. Ernte nie mehr als die Hälfte der Blätter einer Pflanze, damit sie sich weiter gut entwickeln kann. Die grünen und gelbblättrigen Exemplare gelten als besser als die mit blauen Blättern, da diese sehr ledrig sind.
Die Sprosse werden nur kurz gedünstet, ohne dass sie dabei zu weich werden sollten.

9. Rhabarber (Rheum rhabarbarum)

Rhabarber ist eine der pflegeleichtesten Gemüsepflanzen (ja, Rhabarber zählt zum Gemüse!). Die meisten glauben, dass er nur in der Sonne wächst, aber er toleriert auch einen halbschattigen Standort. Rhabarber wächst auch in nahezu jedem Boden, solange er durchlässig ist. Wenn du die Erde um den Rhabarber mit Kompost verbessert, wird dein Rhabarber noch besser wachsen. Rhabarber solltest du in den ersten Standjahren nicht ernten, um die Pflanze nicht zu schwächen. Anschließend produziert die Pflanze aber ausdauernd und zuverlässig die leckeren Stängel. Das Beste am Rhabarber ist, dass du die Pflanze nach einigen Jahren teilen kannst. So erhältst du ihre Wuchsfreude und kannst auch Freunde mit Jungpflanzen beschenken.
Vom Rhabarber können nur die Stängel gekocht und verzehrt werden. Die Blätter sind wertvoll im Garten zum Mulchen von Beeten oder zur Herstellung von Brühen, um Schädlinge abzuwehren oder als Pflanzen zu düngen.

Die meisten Gartenbesitzer kaufen junge Pflanzen, du kannst Rhabarber aber auch aus Samen ziehen.

10. Bärlauch (Allium ursinum) i

Bärlauch wächst nicht nur in lichten Wäldern, sondern kann im eigenen Garten an halbschattigen Plätzen leicht angebaut werden. Bärlauch ist mit dem Schnittlauch verwandt und ist eine Zwiebelpflanze, die jedes Jahr wieder kommt.
Bärlauch treibt im zeitigen Frühjahr aus, wenn die Laubbäume noch unbelaubt sind. Nach dem Pflanzen dauert es einige Jahre, bis sich der Bärlauch etabliert und dir eine nennenswerte Ernte bringt. Anschließend wird er dich aber regelmäßig mit frischen Blättern versorgen, die du für Salate, Kräuterquarks und vor allem das leckere Bärlauch-Pesto hernehmen kannst.

11. Frühlingszwiebeln (Allium fistulosum)

Den meisten Gartenbesitzern ist nicht klar, dass Frühlingszwiebeln mehrjährige Pflanzen sind. Frühlingszwiebeln werden zwischen 30 und 80 Zentimeter hoch. Sie haben am unteren Ende eine weiße Verdickung, die nicht klar vom Laub abgegrenzt wird. Geerntet wird vor allem das Laub, das kleingeschnitten Salate, Kräuterquarks oder andere Speisen verfeinert.
Frühlingszwiebeln sind relativ pflegeleicht. Sie müssen aber regelmäßig gewässert und mit Kompost gedüngt werden.

12. Zuckerwurzel, Süßwurzel (Sium sisarum)

Die Zuckerwurzel ist ein enge Verwandte der Karotte und gehört zur Familie der Doldenblütler. Sie stammt aus Vorderasien und ist eine alte Nutzpflanze. Bei uns wird sie selten angebaut, da andere Gemüsearten ertragreicher sind. Sie sind mit Pastinaken vergleichbar, wobei die Zuckerwurzel mehrjährig ist.
Die Zuckerwurzel wird zwischen 100 und 150 Zentimeter hoch. Im ersten Jahr ist nur die Blattrosette zu sehen, aus der im zweiten Jahr Stängel wachsen, an deren Enden die weißen Doldenblüten wachsen.
Der Vorteil der Zuckerwurzel ist, dass sie sehr pflegeleicht ist. Du musst sie nur ins Beet pflanzen oder säen und dann nach zwei Jahren ernten. Die Aussaat im Herbst ist empfehlenswert, da die Samen der Zuckerwurzel eine lange Keimdauer haben. Im Herbst gesäte Süßwurzeln haben im Frühjahr dann einen Wachstumsvorsprung.

13. Süßdolde (Myrrhis odorata)

Die Süßdolde ist eine stark duftende Pflanze. Ihre großen, gefiederten Blätter schmecken nach Anis und können als Gewürz verwendet werden. Süßdolden wachsen schnell und werden zwischen 40 und 120 Zentimeter hoch. Da ihre Blüten wahre Bienenmagnete sind, werden sie gern zwischen Obtsgehälze gepflanzt, um Bestäuber anzulocken.

Hinweis: giftige Gefleckte Schierling (Conium maculatum) sieht der Süßdolde zum Verwechseln ähnlich. Du solltest daher nur die Blätter von Pflanzen verwenden, die du selbst gekauft und in deinen Garten gepflanzt hast.

14. Etagenzwiebel, Luftzwiebel (Allium x proliferum)

Die Etagenzwiebel bildet keine Blüten und Samen, sondern stattdessen kleine Brutzwiebeln aus, die an den Halmen wachsen. Die kleinen Luftzwiebeln sind sehr zart und schmecken sehr lecker. Am besten werden sie roh verzehrt. Du kannst aber auch die frischen Halme, die im Frühjahr austreiben, ernten und in der Küche verwenden.
Luftzwiebeln, die auf die Erde fallen, wachsen dort an und bilden neue Pflanzen.
Etagenzwiebeln werden 50 bis 80 Zentimeter hoch. Sie bevorzugen einen sonnigen Standort, akzeptieren aber auch halbschattige Plätze.

15 Brunnenkresse (Nasturtium officinale)

Die Brunnenkresse wächst dicht und wird zwischen 10 und 30 Zentimeter, selten sogar bis 70 Zentimeter hoch. Die Blätter sind essbar und wachsen an schattigen bis halbschattigen Plätzen. Die Brunnenkresse wächst bevorzugt am Gewässerrand. Die Stängel sind hohl und schwimmen auf der Wasseroberfläche. Langfristig überlebt die Brunnenkresse nur im Wasser oder in einem Schlammbeet. Sie gedeiht auch in einem mit Wasser gefüllten Topf, das täglich gewechselt werden muss.
Brunnenkresse hat einen hohen Anteil an Vitamin C. Die bis zu 15 Zentimeter großen Blätter sind essbar und schmecken angenehm scharf.

Bildnachweis:

Farnwedel, Bild von 👀Mabel Amber, who will one day

Liebstöckel, Bild von ivabalk

Frühlingszwiebeln, Foto von Christopher Previte

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