Kichererbsen anbauen – so pflegst du die Pflanze bei uns richtig

Kichererbsen sind sehr pflegeleicht, brauchen aber viel Wärme. Kichererbsen sollten daher im Haus vorgezogen werden. Hier eine Anleitung zum Anbau von Kichererbsen.

Kichererbsen werden vor allem in der orientalischen Küche verwendet. Mittlerweile sind die gesunden Hülsenfrüchte auch bei uns sehr beliebt. Grund genug, sie im eigenen Garten anzubauen. Wir geben eine Anleitung zum Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten von Kichererbsen.

Kleine Geschichte der Kichererbse

Die Kichererbse, botanisch als Cicer arietinum bekannt, ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist eine einjährige, krautige Pflanze mit gefiederten Blättern, die je nach Sorte zwischen 40 und 100 Zentimeter hoch wird. Die Blüten sind etwa einen Zentimeter groß, blühen weiß, rot oder bläulich und können einzeln oder paarweise auftreten. Die Früchte sind Hülsen, die ein bis drei Samen enthalten, die als Kichererbsen bekannt sind. Sie wachsen in den Blattachseln der Blätter.
Übrigens: Der Name der Pflanze hat nichts mit „Kichern“ zu tun, sondern geht auf die alten Römer zurück, die die Pflanzen „cicer“ nannten.

Bereits vor etwa 10.000 Jahren wurden Kichererbsen in dem Gebiet des heutigen Nahen Ostens angebaut. Das trockene und warme Klima ist ideal für die Ansprüche der Kichererbsen, so dass die Hülsenfrüchte wichtiger Bestandteil der Ernährung wurden. Heute sind die Anbaugebiete der Kichererbsen wegen ihres warmen Klimas Pakistan, Australien, Indien und die Türkei. In Deutschland werden Kichererbsen selten angebaut.

Kichererbsen anbauen

Als Saatgut kannst du getrocknete Kichererbsen verwenden, wie du sie im Lebensmittelhandel kaufen kannst.
Du kannst Kichererbsen entweder im Haus vorziehen oder ab Mitte Mai ins Freiland säen. Der Vorteil des Vorziehens ist, dass die Kichererbsen mehr Zeit zum Entwickeln ihrer Früchte bekommen.

Kichererbsen vorziehen

  • Beginne mit dem Aussäen auf der Fensterbank Mitte April.

  • Verwende kompostierbare Töpfe, da dann die Wurzeln der Keimlinge beim Auspflanzen ins Freiland nicht verletzt werden und fülle sie mit Anzuchterde.

  • Stecke in jeden Topf eine Kichererbse. Die Saattiefe beträgt drei Zentimeter.

  • Bedecke die Pflanztöpfe mit Folie oder stelle sie in ein Zimmergewächshaus und gieße die Erde an.

  • Stelle die Pflanztöpfchen an einen hellen und warmen Platz und halte die Erde gleichmäßig feucht.

Kichererbsen zum Keimen bringen

Eine andere Möglichkeit, die Vegetationszeit für die Kichererbsen zu verlängern, ist es, sie im Haus vorkeimen zu lassen. Die Keimlinge kannst du entweder bis zu den Eisheiligen im Haus behalten oder danach direkt ins Beet setzen. Wenn du sie direkt ins Freiland zu pflanzen möchtest, solltest du etwa in der ersten Maiwoche mit dem Vorkeimen beginnen.
Dabei gehst du fast genauso vor wie beim Ziehen von Sprossen.

  • Lege die getrockneten Kichererbsen für 12 bis 18 Stunden in Wasser und gieße das Wasser ab.

  • Gib die Kichererbsen in ein Glas. Am besten ist ein Keimglas geeignet. Du kannst stattdessen auch ein großes Glas verwenden und die Öffnung mit einem feinmaschigen Netz oder einem dünnen Tuch zu bedecken, das du mit einem Gummi fixierst.

  • Stelle das Glas an einem warmen und hellen Platz.

  • Spüle das Glas zwei bis dreimal täglich mit Wasser und gieße das Wasser immer wieder ab.

  • Die Kichererbsen beginnen zu keimen. Wenn sie etwa einen Zentimeter groß sind, kannst du sie in die Erde pflanzen. Du kannst sie entweder in einen Topf mit Erde setzen und im Haus bis zu den Eisheiligen wachsen lassen oder direkt ins Freiland pflanzen.

  • Pflanze die Keimlinge fünf bis acht Zentimeter tief in die Erde. Beim Pflanzen ins Freiland halte einen Pflanzabstand von 15 bis 20 Zentimeter und einen Reihenabstand 30 bis 35 Zentimeter ein

Der richtige Standort und Boden für Kichererbsen

Wenn du bei uns Kichererbsen anbauen möchtest, solltest du in einer warmen Gegend wohnen, um eine Chance auf eine Ernte zu haben. Auch dann brauchen Kichererbsen einen geschützten und sonnigen Standort. Wenn du ein Gewächshaus hast, ist es am besten, sie dort zu kultivieren.

Kichererbsen brauchen einen durchlässigen und nährstoffarmen Boden. Sandböden sind gut geeignet. Mit Trockenheit kommt Cicer arietinum gut zurecht.

Kichererbsen pflegen

Kichererbsen sind sehr pflegeleicht. Sie gehören zu den so genannten Leguminosen. Das heißt, dass sie eine Symbiose mit stickstoffsammelnden Bakterien eingehen. Dies führt zur Bildung von Knöllchens an den Wurzeln, die die Pflanze mit Stickstoff versorgt. Daher müssen Kichererbsen nicht gedüngt werden.
Halte das Beet von Unkraut frei. Kichererbsen brauchen wenig Wasser. Während der Blüte und Fruchtentwicklug müssen Kichererbsen sie jedoch regelmäßig, aber nicht zu viel gegossen werden.

Kichererbsen ernten

Kichererbsen sind nach acht bis 12 Wochen erntereif. Du erkennst dies daran, dass sich das Laub an der Pflanze gelb verfärbt. Du kannst du Früchte frisch oder trocken ernten.
Um die Kichererbsen frisch in der Küche zu verwenden, schneide die Schoten ab und verwende sie als Bohnen in der Küche. Frische ungeschälte Früchte halten sich bei kühler Lagerung etwa eine Woche lang.
Wenn du die Kichererbsen trocken ernten möchtest, schneide die Pflanzen bodennah ab und hänge sie kopfüber an einem warmen und luftigen Platz auf, damit die Früchte nachreifen und trocknen können. Getrocknete und geschälte Kichererbsen sind etwa ein Jahr lang haltbar, wenn sie in einem luftdicht verschlossenen Gefäß kühl gelagert werden.

Bildnachweis:

Kichererbse, Blüte, Bild von Aniyora J

Kichererbsenpflanze, Vg Bingi

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