Mehrjährige Gemüsezwiebeln einmal pflanzen oder säen – viele Jahre ernten

ALLGEMEIN

Mehrjährige Gemüsezwiebeln kann man immer wieder ernten, ohne neu anzupflanzen oder säen zu müssen. Je nach Art werden die Knollen oder das Grün der Zwiebeln verwendet. Jetzt die besten Zwiebeln kennenlernen.

Mehrjährige Zwiebeln unterscheiden sich von den “normalen” Gemüsezwiebeln, wie wir sie im Laden kaufen. Sie vermehren sich von allein, haben kleinere Zwiebeln und einen intensiveren Geschmack. Es gibt viele unterschiedliche Arten. Wir stellen dir 7 besonders leicht zu ziehende und leckere mehrjährige Zwiebeln vor.

1. Ackerlauch, Wilder Lauch (Allium ampeloprasum)

Ackerlauch mit seinen 10 bis 12 Zentimeter großen Blütenbällen und einer Höhe von bis zu 180 Zentimetern ist eine Hingucker in jedem Gemüsebeet. Da die Blätter zur Blütezeit eher unansehnlich sind, kann sich der Ackerlauch nicht im Ziergarten durchsetzen.
Vom Ackerlauch können Blätter und Zwiebeln verzehrt werden. Die Blätter können ab dem Frühjahr geschnitten werden, während die Knollen erst ab dem Sommer geerntet werden können. Diese sind wie beim Knoblauch in Zehen unterteilt ist. Ackerlauch wird in der Küche wie Knoblauch oder Küchenzwiebeln verwendet und schmeckt ähnlich wie Knoblauch, nur milder. Äußerlich wirkt Ackerlauch gegen Insektenstiche. Damit im nächsten Jahr wieder der Ackerlauch wächst, werden die kleinen Zwiebeln gleich wieder gesteckt.

Standort: sonnig
Boden: nährstoffreich, locker, durchlässig
Pflege: im Frühjahr mit Kompost düngen

2. Bärlauch (Allium ursinum)

Bärlauch treibt im zeitigen Frühjahr aus und kann bis etwa Mai geerntet werden. Seine Blätter sind begehrt, um Kräuterquarks, Omeletts zu verfeinern. Beliebt ist auch die Zubereitung von Bärlauch-Pesto, mit dem man viele Speisen würzen kann.
Bärlauch wächst in lichten Laubwäldern und aber an schattigen Plätzen im Garten angebaut werden. Nach der Blüte ziehen die Blätter ein.

Standort: halbschattig
Boden: humusreich, locker, durchlässig
Pflege: im Frühjahr mit Kompost düngen

3. Luftzwiebeln (Allium proliferum)

Wer sagt denn, dass Zwiebeln in der Erde wachsen müssen? Luftzwiebeln sind zumindest der Meinung, dass Zwiebelchen besser an der frischen Luft gedeihen, denn sie bilden an den Stängeln rote Brutzwiebeln aus. An diesen wächst wiederum Laub. Daher werden die Zwiebeln auch Etagenzwiebeln genannt. Werden die Zwiebeln nicht geerntet, knickt der Stängel um. Die Brutzwiebeln bilden Wurzeln und wachsen an.
Luftzwiebeln werden am besten im Spätsommer gesteckt. Sie wachsen dann bereits im zeitigen Frühjahr weiter und können geerntet werden.
Die jungen Blätter schmecken in Salaten oder im Kräuterquark oder zum Belegen von Broten. Die Zwiebeln werden wie herkömmliche Zwiebeln in der Küche verwendet.

Standort: sonnig
Boden: nährstoffreich, durchlässig
Pflege: überaltertes Laub an der Basis entfernen, alle vier Jahre an einen neuen Standort versetzen

4. Nordamerikansicher Ramp-Lauch, Wilder Lauch (Allium tricoccum)

Diese Zwiebel-Art ähnelt sehr dem Bärlauch. Er ist in Nord-Amerika zu Hause und wächst dort wild in feuchten Wäldern. Der Ramp-Lauch hat etwa 30 Zentimeter hohe Blätter undnträgt, nachdem die Blätter eingezogen sind, hübsche, weiße Blüten, die von Juli bis September Blühen.

Standort: halbschattig
Boden: nährstoffreich, humusreich, durchlässig, frisch bis feucht
Pflege: Die Erde sollte gleichmäßig feucht und unkrautfrei gehalten werden, im Juni mit Kompost düngen

5. Schnittknoblauch (Allium tuberosum)

Der Schnittknoblauch schmeckt wie Knoblauch, ohne jedoch einen schlechten Atem zu hinterlassen. Geerntet werden nicht die Zwiebeln, sondern die flachen Blätter, die bis zu 40 Zentimeter hoch werden. Zwischen August und September öffnen sich die sternförmigen Blüten, die in lockeren Scheindolden wachsen.
Schnittknoblauch wird wie Schnittlauch geerntet. Je häufiger du ihn zurückschneidest, desto stärker treibt er wieder aus. Er wird wie Knoblauch in der Küche verwendet werden oder roh in Salate oder in den Kräuterquark gegeben werden.
Schnittknoblauch kann zwischen April und August direkt ins Beet gesät werden. Eine Vorzucht ab März auf dem Fensterbrett ist aber zu empfehlen.

Standort: sonnig, toleriert auch halbschattige Standorte
Boden: nährstoffreich, humusreich, durchlässig
Pflege: Die Erde sollte gleichmäßig feucht und unkrautfrei gehalten werden, im Juni mit Kompost düngen

6. Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Schnittlauch ist wohl das bekannteste, mehrjährige Zwiebelgewächs. Aus den kleinen Zwiebeln wachsen gerade, röhrenförmige Halme, an denen sich pinkfarbene, kleine runde Blüten bilden. Sowohl die Blüten als auch die Halme sind essbar.
Die Aussaat im Freiland ist etwas mühsam, da Schnittlauch eine lange Keimdauer hat. Einfacher ist es, ihn im Haus vorzuziehen oder Pflanzen zu kaufen. Die Vermehrung klappt durch Teilen am besten.
Da Schnittlauch feste Horste bildet, kann er als Beeteinfassung verwendet werden.
Schnittlauch schmeckt klein geschnitten auf dem Brot, im Kräuterquark oder im Omelett.

Standort: sonnig bishalbschattig
Boden: nährstoffreich, humusreich, durchlässig, frisch bis feucht
Pflege: Die Erde sollte gleichmäßig feucht und unkrautfrei gehalten werden, im Frühjahr mit Kompost düngen

7. Winterheckenzwiebel (Allium fistulosum)

Die Winterheckenzweibel ist vor allem im asiatischen Raum verbreitet. Sie bildet bis zu 50 bis 80 Zentimeter röhrenförmige Stängel aus, die das ganze Jahr über geerntet werden können. Im zweiten Standjahr bildet die Pflanze runde Blütenstände, die intensiv von Bienen und Hummeln umschwärmt werden. Die immergrüne Pflanze kann macht auch als Beetbegrenzung eine gute Figur.
Winterheckenzwiebeln werden für Suppen, Salate, Quark, asiatische Gerichte oder als Belag für das Butterbrot verwendet. Die Samen dienen als Gewürz in der Küche.

Winterheckenzwiebeln werden zwischen März und Mai oder zwischen August und September ausgesät. Als Steckzwiebeln kommen sie im April ins Beet. Die Pflanzen wachsen zu dichten Horsten heran. Daher muss auf einen ausreichend großen Pflanzabstand geachtet werden.

Standort: sonnig, halbschattig
Boden: nährstoffreich, humusreich, durchlässig
Pflege: Die Erde unkrautfrei halten, bei Trockenheit gießen, im Frühjahr und Frühherbst mit Hornmehl oder Kompost düngen