Ob das Schneiden eines Granatapfelbaums notwendig ist, hängt davon ab, ob die Pflanze in den Garten gepflanzt wurde oder als Kübelpflanze kultiviert wird.
Granatapfelbaum – Wissenswertes in Kürze
Der Granatapfelbaum zählt zur Familie der Weidengewächse (Lythraceae). Die Heimat der Granatäpfel ist nicht sicher, wahrscheinlich stammen sie aus Vorderasien und Südosteuropa. Heute werden Granatäpfel vor allem im Mittleren Osten, dem Kaukasus, im nördlichen und tropischen Afrika, Iran, Armenien, Indien, Zentralasien und in den trockeneren Teilen von Südost-Asien sowie im Mittelmeerraum kultiviert.
Granatäpfel erreichen je nach Sorte eine Höhe zwischen 5 und 10 Metern. In unseren Breiten werden ausgepflanzte Granatapfelbäume bis zu fünf Meter und als Kübelpflanzen bis zu drei Meter hoch. Ziersorten werden meist nicht höher als 1,50 Meter.
Granatäpfel können als ein- oder mehrstämmiger Baum, an einem Zaun als Spalier, als große Hecke oder als Strauch gezogen werden. Granatapfelbäume haben stachelige Äste, an denen die gegenständigen, 3 bis 7 Zentimeter langen, schmalen und glänzenden Blätter wachsen. Die glockenförmigen Blüten sind leuchtend rot, tragen fünf bis neun Kelchblätter und haben einen Durchmesser von etwa fünf Zentimetern.
Die Früchte, die Granatäpfel, sind botanisch gesehen Beeren. Sie haben eine ledrige Schale und einen Durchmesser von fünf bis 12 Zentimetern. Im Inneren sind sie durch weiße Fruchtwände in Kammern unterteilt, in denen sich viele Samen befinden. Diese sind mit einer durchscheinenden Samenhülle umgeben, die leicht säuerlich und saftig ist. Die Samen sind vollgepackt mit Antioxidantien und Vitaminen und gelten als sehr gesund.
Granatapfelbaum schneiden
Granatapfelbäume sind keine Himmelsstürmer. Sie wachsen eher gemächlich vor sich hin. Daher müssen ausgepflanzte Granatapfel nur selten geschnitten werden, weil sie zu groß geworden sind. Nur abgestorbene Äste müssen regelmäßig entfernt werden. Junge Granatapfelbäume sollten in den ersten Jahren nicht oder nur vorsichtig gekürzt werden.
Oft ist es nötig, Granatapfelbäume im Topf vor dem Einräumen ins Winterquartier zu kürzen. Schneide im Herbst alle beschädigten oder abgestorbenen Triebe ab. Äste, die nach innen wachsen oder sich mit anderen kreuzen, sowie dünne Triebe werden ebenfalls entfernt. Kürze die Haupttriebe um etwa ein Drittel bis um die Hälfte.
Standort und Boden
Ein Granatapfelbaum fühlt sich an einem sehr sonnigen, warmen und geschützten Standort wohl. Er sollte vor eine nach Süden gerichtete Hauswand oder eine Trockenmauer gepflanzt werden. Der Boden sollte locker, durchlässig und humos sein sowie einen hohen mineralischen Anteil zum Beispiel aus Splitt oder Blähton haben.
Granatapfelbaum pflanzen und pflegen
Granatapfelbäume sollten im Frühjahr gepflanzt werden, damit sie sich bis zum Winter an ihrem neuen Standort etablieren können. Warte mit dem Pflanzen bis kein Frost mehr zu erwarten ist und lockere die Erde gut auf. Entferne Wurzeln und Steine und setze den Baum so tief in das Pflanzloch wie sie im Container stand. Fülle das Pflanzloch mit Erde auf und trete sie um den Baum fest, so dass ein Gießrand entsteht. Vergiss nicht, den Granatapfelbaum nach dem Einpflanzen gut anzugießen.
Ein Granatapfelbaum kann durchaus Trockenheit aushalten, muss aber regelmäßig durchdringend gegossen werden. Bei zu langer Trockenheit oder bei Staunässe verliert die Pflanze schnell ihre Blätter. Bei Granatäpfeln in Pflanzkübeln muss die Erde erst leicht trocken sein, bevor die Pflanze gegossen wird, um Staunässe zu vermeiden.
Während der Wachstumsphase sollte der Granatapfelbaum gedüngt werden. Kübelpflanzen sollten alle zwei Wochen einen phosphorbetonten Dünger erhalten, ausgepflanzte Exemplare einen Volldünger am Anfang der Saison. Ab August sollten die Gehölze nicht mehr gedüngt werden.
Ist ein Granatapfelbaum winterhart?
Granatapfelbäume bevorzugen warmes Klima. Bei uns sollten sie nur in milden Gebieten und dort an geschützten Standorten gepflanzt werden, da sie Frost nur bis zu - 5 Grad bzw. kurzfristig auch bis zu -10 Grad aushalten. Gut zum Anbau in unseren Breiten geeignet sind die Sorten ‚Nana‘, ‚Peony Magic‘ und Punica granatum 'Kazake', die sogar bis zu -20 Grad aushalten soll. Ein Winterschutz mit Laub und Pflanzenvlies ist in jedem Fall zu empfehlen.
In Regionen mit strengeren Wintern empfiehlt es sich, kleine Sorten als Kübelpflanzen zu halten und an einem frostfreien Platz bei 5 bis 10 Grad oder einem ungeheizten Gewächshaus zu überwintern. Hell muss das Winterquartier nicht unbedingt sein, da die Pflanze im Winter ihre Blätter verliert.
Eine ausführliche Anleitung zum Granatapfel Überwintern findest du hier.
Granatäpfel ernten
Die ersten Granatäpfel kannst du, bei sehr guten Bedingungen für den Baum – ab dem zweiten Standjahr ernten, da sich Blüten und Früchte am einjährigen Holz bilden. Leider entwickeln sich nur in sehr heißen Sommern oder wenn die Pflanzen in einem Wintergarten stehen, Früchte. Daher sind bei uns Ziersorten, wie zum Beispiel die Sorte ‘Flore Pleno‘ sehr beliebt.
Granatapfel schälen
Das Schälen von Granatäpfeln endet oft mit einem Saft-Massaker in der Küche, da die wasserhaltige Samenhülle leicht platzt und der rote Saft, der üble Flecken verursacht, ausläuft. Dies lässt sich umgehen oder zumindest einschränken, wenn man Granatäpfel über einer Schüssel mit einem Löffel ausklopft oder die Frucht in einer Wasserschüssel schält. Wichtig ist es, die Trennwände zu entfernen, da sie bitter schmecken.
Granatapfel in der Küche verwenden
Die Früchte werden häufig Saft gepresst oder zu Granatapfelwein verarbeitet. Sie werden auch gern entweder roh gegessen oder zur Verfeinerung von Fleischgerichten verwendet.
Granatapfelbaum kaufen
Bildnachweis:
Foto drei Früchte am Baum Bild von Albrecht Fietz
Foto Blüten von chongzhi fang
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