Giftige Pflanzen – diese Stauden für den Garten sind sehr giftig

Hier eine Liste giftiger Stauden, die Eltern kleiner Kinder oder Halter und Halterinnen von Haustieren besser nicht anpflanzen.

Viele Stauden im Garten sind giftig, ohne dass dies bekannt ist. Beim richtigen Umgang mit ihnen besteht in der Regel keine Gefahr. Wer kleine Kinder oder Haustiere hat, sollte mit giftigen Pflanzen im Garten allerdings vorsichtig sein. Hier eine Liste giftiger Stauden und Informationen, wie sie auf Menschen und Tiere wirken.

1. Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)

Der Gefleckte Aronstab hat gefleckte, pfeilförmige Blätter. Die Blüte besteht aus einem grünlich-weißen Hüllblatt (Spatha) und einem braunvioletten Kolben in der Mitte, der einen etwas unangenehmen Geruch verströmt. Das tütenförmig geformte Hüllblatt dient als Kesselfalle für Insekten, wie zum Beispiel Schmetterlingsmücken und Aasfliegen. Sie fallen in das von dem Hüllblatt geformte Kesselinnere, wo sie die weiblichen Blüten bestäuben und den Pollen der männlichen einsammeln. Wenn das Blatt welkt, gelangen die Insekten wieder ins Freie. Ab August bilden sich aus den Blüten rote Beeren. Der Gefleckte Aronstab wächst am besten im Halbschatten auf frischen bis feuchten, tiefgründigen Böden und wird in Gärten gerne in Gehölzgruppen gepflanzt.
Der Arum maculatum ist in allen Pflanzenteilen giftig. Schon bei der Berührung der Pflanze kann es zu Hautreizungen kommen. Wenn man die Beeren in den Mund nimmt, führt dies zu brennenden Schmerzen. Weitere Symptome sind Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Herzrhythmusstörungen, ist aber für Menschen nicht tödlich. Der Aronstab ist auch für Tiere giftig, wie für Hunde, Katzen, Hasen, Hamster, Meerschweinchen etc.

Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig
Giftig für: Menschen und Tiere

2. Rittersporn (Delphium)

Der Rittersporn ist eine sehr beliebte Staude für den Garten. Sie wird in Staudenbeeten gern als Leitstaude eingesetzt und gilt als typische Staude für einen Bauerngarten. Rittersporn hat je nach Sorte blaue, violette oder weiße Blüten, die an langen Blütenrispen wachsen und von Mai bis September blühen.
In allen Pflanzenteilen des Rittersporns sind giftige Alkaloide enthalten. In den Samen ist ihre Konzentration am höchsten. Die Berührung des Rittersporns führt in der Regel zu keinen Problemen, wohl aber der Verzehr von Pflanzenteilen. Vergiftungssymptome mit Rittersporn sind Taubheitsgefühle an Gliedmaßen und der Zunge, Hautausschläge, Bewegungsstörungen sowie Magenkrämpfe, Erbrechen oder Durchfall. Der Rittersporn ist auch für Tiere wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hamster, Vögel, Rinder und Pferde giftig und zeigt bei ihnen ähnliche Wirkung wie beim Menschen.

Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig, besonders aber die Samen
Giftig für: Menschen und Tiere

3. Eisenhut (Aconitum napellus)

Der Eisenhut ist eine sehr dekorative Staude. Seine blauen, an Helme erinnernden Blüten hängen an langen Stängeln, die bis zu 150 Zentimeter hoch werden können. Der Eisenhut wächst an halbschattigen Standorten auf frisch bis feuchten, nährstoffreichen Böden.
Der Eisenhut gilt als die giftigste Pflanze in Europa. Sie enthält das Alkaloid Aconitin, von dem schon wenige Gramm tödlich wirken. Alle Pflanzenteile des Eisenhuts sind giftig, besonders hoch ist die Konzentration in der Knolle. Nach dem Verzehr von Pflanzenteilen kommt es schon nach etwa 10 Minuten zu den ersten Symptomen, wie einem Kribbeln im Mund, Fingern und Zehen, Erbrechen, Magenkrämpfen und Durchfällen. Bei starker Vergiftung tritt der Tod schon nach 30 bis 45 Minuten ein. Der Eisenhut ist auch giftig für fast alle Tiere. Nur Ziegen scheint es nichts auszumachen, von der Pflanze zu fressen.

Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig, besonders hohe Konzentration in den Knollen
Giftig für: Menschen und Tiere

4. Herkulesstaude, Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Alles an der Herkulesstaude ist riesig, die Blätter, Stängel und Blüten. Der Riesen-Bärenklau ist in Europa ein invasiver Neophyt, der einheimische Pflanzen verdrängt und sich rasch vermehrt. Die riesigen Blüten mit bis zu 80.000 Einzelblüten gelten als gute Nahrungsquelle für Bienen. Nach der Blütezeit bilden sich pro Pflanze etwa 20.000 Samen, die bis zu sieben Jahre lang keimfähig bleiben. Der Riesen-Bärenklau wächst bevorzugt auf feuchten, stickstoffhaltigen Böden an Waldrändern oder Gewässerufern.
Der Verzehr von Bärenklau führt nicht zu Vergiftungen. Allerdings hat die Herkulesstaude photosensibilisierende Substanzen. Diese führen in Verbindung mit Sonnenlicht zu schmerzhaften Verbrennungen der Haut, sowie juckenden Quaddeln und Blasen, die erst nach Wochen abheilen. Bei Hautkontakt sollte man den Pflanzensaft gründlich mit Wasser und Seife abwaschen und anschließend Sonnenschutzcreme auftragen.

Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig
Giftig für: Menschen und Tiere

5. Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Das Maiglöckchen ist eine pflegeleichte immergrüne Staude, die unter Gehölzen grüne Teppiche aus Blättern bildet. Die Blüten sehen nicht nur bezaubernd aus, sondern duften auch verführerisch. Der Standort für das Maiglöckchen sollte halbschattig und der Boden durchlässig und mäßig trocken bis frisch sein.
Maiglöckchen sind giftig. Besonders gefährlich sind sie, weil ihre Blätter leicht mit denen des Bärlauchs verwechselt werden und die roten Beeren Kinder zum Verzehr verleiten können. Die Verwechslung mit Bärlauch lässt sich leicht vermeiden, wenn man an den Blättern reibt. Die Blätter des Bärlauchs verströmen einen intensiven, an Knoblauch erinnernden Geruch. Bestandteile des Maiglöckchens sind Glykoside. Diese können zu Herzrhythmusstörungen führen. Zum Glück werden die Gifte des Maiglöckchens nur schlecht vom Darm aufgenommen, so dass tödliche Vergiftungen äußerst selten sind.

Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig, besonders hohe Konzentration in Blüten und Früchten
Giftig für: Menschen und Tiere

6. Rizinus (Rizinus communis)

Riszinus ist wegen seiner auffällig gefärbten Blätter, Blüten und Samen als Staude für den Garten beliebt.
Von der Rizinus-Pflanze sind die Samen sehr giftig, von denen der Verzehr nur weniger Samen tödlich sein kann. Besonders tückisch ist es, dass die Samen interessant gemustert sind, zum Probieren verlocken und angeblich angenehm süß schmecken. In den Samen ist das Gift Rizin enthalten, das zu Übelkeit, Erbrechen, Brennen in Mund und Rachen sowie Schwindel führt. In Haushalten, in denen Kinder oder Tiere leben, sollte auf die Pflanze verzichtet oder die verblühten Blüten abgeschnitten werden, damit sich keine Samen bilden.

Giftige Pflanzenteile: Samen
Giftig für: Menschen und Tiere

7. Stauden-Lupinen (Lupinus polyphyllus)

Stauden-Lupinen blühen je nach Sorte in vielen Farben und sind typische Pflanzen für den Bauerngarten. Sie sind nicht nur dekorativ, sondern können als Hülsenfrüchtler auch Luftstickstoff an den Wurzeln bilden und werden daher auch für die Gründüngung verwendet. Lupinen werden zwischen 60 und 120 Zentimeter hoch und wachsen am liebsten an sonnigen, aber auch halbschattigen Standorten und einem durchlässigen, eher sauren Boden.
Die Stiele, Blätter und vor allem die Samen der Lupinen enthalten giftige Alkaloide, darunter Lupanin. Zum Glück schmecken sie bitter, so dass selten mehr Pflanzenteile aufgenommen werden. Lupanin ist kein Kontaktgift, so dass beim Berühren von Lupinen kein Gift aufegnommen wird oder Hautreizungen entstehen. Symptom einer Vergiftung mit Lupinen sind Unruhe, Schwitzen, Blässe, Erbrechen und Atemnot. Lupinen sind nicht nur für Menschen, sondern auch für Pferde, Hunde, Katzen, Pferde und Schafe giftig.


Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig, besonders hohe Konzentration in Samen
Giftig für: Menschen und Tiere

8. Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)

Der Stinkende Nieswurz blüht von März bis zum April. Die glockenförmigen Blüten haben einen rötlichen Blütenrand und stehen in Rispen zusammen. Die immergrüne Pflanze wird zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch. Helleborus foetidus wächst im Halbschatten auf kalkhaltigen Böden.
Im Stinkenden Nieswurz Protoanemonin sowie herzwirksame Glycoside enthalten. Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Krämpfe und Brechdurchfälle. Bei Aufnahme großer Mengen von Pflanzenteilen des Stinkenden Nieswurzes kann auch der Tod eintreten.

Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig, besonders hohe Konzentration in Samen
Giftig für: Menschen und Tiere

9. Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis)

Das Tränende Herz, auch Flammendes Herz, Herzblume oder Marienherz genannt, ist eine sehr romantische Staude. Denn welche Pflanze trägt schon Blüten, die an ein Herz erinnert, aus dem eine Träne fällt? Das Tränende Herz blüht im Mai und Juni in den Farben Rosa, Weiß oder Kirschrot. Die Blüten hängen wie Perlen aufgereiht an bogig überhängenden Rispen. Die Blätter des Marienherzens ziehen nach der Blüte ein. Die Pflanze ist eine besonders langlebige Staude. Das Tränende Herz braucht einen halbschattigen oder absonnigen Standort und einen humusreichen, durchlässigen und frischen Boden.
Im Tränenden Herz sind giftige Alkaloide enthalten, von denen vor allem das Isochinolinalkaloid Protopin Symptome auslöst. Bereits beim Kontakt mit der Pflanze kann eine Allergie ausgelöst werden. Der Verzehr von Pflanzenteilen führt zu schweren Vergiftungen, wie Schmerzen im Mund, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen, Durchfall und Atemnot.

Giftige Pflanzenteile: in allen Pflanzenteilen giftig, besonders hohe Konzentration in den Wurzeln
Giftig für: Menschen und Haustiere

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