Korkenzieherweiden (Salix matsudana ‘Tortuosa’) tragen Löckchen – so zumindest sehen die gedrehten Triebe aus. Diese auffälligen Triebe machen die Korkenzieherweide zu einem Blickfang in jedem Garten, besonders auch im Winter, wenn die verdrehten Äste noch besser zur Geltung kommen. Wie alle Weiden (Salix) wächst auch die Korkenzieherweide schnell und kann weit über 10 Meter hoch werden.
Korkenzieherweide schneiden – warum?
Für das regelmäßige Schneiden der Korkenzieherweide spricht nicht nur ihr starker Wuchs. Die Bäume werden einfach zu groß für die meisten Gärten und müssen daher klein gehalten werden. Doch auch wer Platz hat, sollte die Korkenzieherweide etwa alles drei bis vier Jahre schneiden. Die Äste werden nämlich immer gerade je stärker sie werden. Außerdem treiben die Pflanzen vor allem in der Krone neue Triebe mit den typischen Locken und nicht auf Augenhöhe.
Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden der Korkenzieherweide
Korkenzieherweiden schneidest du am besten im zeitigen Frühjahr zurück. Beachte, dass ab dem 1. März nach dem Naturschutzgesetz starke Rückschnitte verboten sind. Weiden sind aber sehr robuste Pflanzen, so dass du sie auch im Herbst oder Winter an einem frostfreien Tag scheiden kannst.
Korkenzieherweide richtig schneiden
Korkenzieherweiden müssen nicht jährlich geschnitten werden. Es reicht, wenn du sie alle zwei bis fünf Jahre kürzst. Ziel des Rückschnitts ist es, den Baum zu verjüngen und seine Größe zu kontrollieren. Schneide etwa zwei Drittel der alten Äste – diese erkennst du am dunkleren Holz und am größeren Umfang – entweder etwa eine Handbreit über dem Boden oder direkt am Hauptrieb ab. Auch alle abgestorbenen, sich kreuzenden oder nach innen wachsende Triebe werden entfernt. Junge Triebe solltest du nicht vollkommen entfernen, da dies die Bildung von Wasserschossern, steil nach oben wachsenden Trieben, fördert.
Korkenzieherweide radikal schneiden
Die robuste Korkenzieherweide verträgt auch einen radikalen Schnitt. Du kannst alle Triebe knapp über dem Boden abschneiden und die Weiden werden problemlos wieder austreiben. Dieser Radikalschnitt ist nach etwa 15 Jahren zu empfehlen. Denn Korkenzieherweiden sind nicht sehr langlebig. Nach etwa 15 Jahren werden die Äste brüchig und sollten vorsichtshalber abgeschnitten werden.
Korkenzieherweide klein halten
Eine Korkenzieherweide klein zu halten ist nur schwer möglich, da sie zu den schnell wachsenden Gehölzen gehört. Jeden Rückschnitt wird sie schnell kompensieren und ihre alte Höhe wieder erreichen.
Einfacher ist es, Korkenzieherweiden, die im Kübel wachsen, klein zu halten, da die Pflanzen nicht tief wurzeln können und nur wenig Substrat zur Verfügung haben. Dennoch müssen sie jährlich regelmäßig werden, um sie in ihrem Wachstum zu bremsen.
Korkenzieherweide im Kübel schneiden
Korkenzieherweiden können problemlos im Pflanzkübel kultiviert werden. Allrdings ist ein jährlicher Schnitt notwendig. Du kannst die Korkenzieherweide ganz nach Wunsch zurückschneiden. Es muss nur eine Knospe an einem Trieb stehen bleiben, damit die Pflanze neu austreibt.
Korkenzieherweiden vermehren
Um Korkenzieherweiden zu vermehren, kannst du die Äste verwenden, die beim Rückschnitt anfallen. Entferne alle Blätter, die unten an den Ästen wachsen. Anschließend kannst du einen Trieb entweder in Wasser stellen. Nach etwa zwei bis drei Wochen bilden sich Wurzeln und du kannst den bewurzelten Steckling in den Garten pflanzen. Alternativ kannst du den Trieb direkt in die Erde oder in einen Topf mit durchlässigem Substrat stecken. Halte die Erde feucht, bis sich neue Blätter und Triebe bilden.
Korkenzieherweiden am richtigen Standort pflanzen
Korkenzieherweiden sind robuste und pflegeleichte Pflanzen, die keine großen Ansprüche an Standort und Boden stellen. Sie gedeihen an sonnigen und halbschattigen Plätzen. Salix matsudana ‚Tortuosa‘ ist auch mit nahezu allen Böden zufrieden. Dieser sollte allerdings etwas Wasser speichern können, da die Pflanzen im Sommer relativ viel Wasser benötigen. Als Flachwurzler brauchen Korkenzieherweiden als einzige Pflegemaßnahme neben dem Schnitt in trockenen Sommern einen kräftigen Schluck aus dem Gartenschlauch.
Entscheidend bei der Wahl des richtigen Standorts ist der Platz, der dir zur Verfügung steht. Korkenzieherweiden wachsen jedes Jahr um etwa einen Meter. Die Pflanzen wachsen meistens mehrstämmig, so dass sie nicht nur hoch, sondern auch breit werden. Daher sind kleine Gärten oder gar ein Vorgarten nicht geeignet für Korkenzieherweiden. Der Abstand zum Haus oder zu einer Garage sollte mindestens drei, besser aber sechs Meter betragen.
Wenn du nicht auf eine Korkenzieherweide verzichten willst, obwohl du nur wenig Platz hast, kannst du Salix matsudana ‚Tortuosa‘ in einen Pflanzkübel pflanzen. Da der Weide dort nur beschränkt Erde und Nährstoffe zur Verfügung stehen, wächst sie nicht so stark wie im Beet. Dennoch müssen Korkenzieherweiden im Topf jährlich geschnitten werden.
In kleinen Gärten kannst du statt der Korkenzieherweide eine Korkenzieherhasel (Corylus avellana ‚Contorta‘) pflanzen. Diese haben ebenso dekorativ gewundene Äste, wachsen jährlich aber nur zwischen 20 und 50 Zentimetern werden aber nur bis zu vier Meter hoch und ebenso breit.
Korkenzieherweiden im Kübel – wann umtopfen?
Auch im Pflanzkübel lässt sich das Wachstum der Korkenzieherweiden nur schwer bremsen. Das betrifft nicht nur die Bildung neuer Triebe, sondern auch die Wurzeln. Diese üben einen starken Druck auf das Pflanzgefäß aus. Wenn daher die ersten Wurzeln oben oder unten aus dem Topf heraus wachsen, sollte die Korkenzieherweide schnell umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr nach dem Rückschnitt. Nutze das Umtopfen, um auch die Wurzeln der Pflanze zu kürzen, damit die Pflanze in ihrem Wachstum gedämpft wird.
Achte auf eine gute Drainage im Pflanztopf und verwende durchlässige und nährstoffreiche Erde.
Sind Korkenzieherweiden giftig für Katzen und andere Haustiere?
Korkenzieherweiden sind wie alle Weiden ungiftig. Es ist daher vollkommen unbedenklich, wenn Hasen an den Weidenzweigen knabbern. Du könntest sogar die jungen Blätter der Weide essen.
Weidenwasser herstellen, um das Bewurzeln von Stecklingen zu fördern
Weiden sind so starkwüchsig, dass ihre Kraft für andere Stecklinge genutzt werden kann. Genau genommen ist es das Hormon Indol-3-Buttersäure, das die Wurzelbildung anregt. Bei der Stecklingsvermehrung schlagen Stecklinge schneller Wurzeln, wenn du sie eine Nacht in Weidenwasser stellst. Eine Anleitung zur Herstellung von Weidenwasser findest du hier.
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.