Beikraut ist nicht gleich Beikraut. Was nach Binsenwahrheit klingt, hat das Potential, dir beim Unkraut Entfernen viel Arbeit zu sparen. Es ist wichtig ist zu wissen, welche Arten von Wildkräutern es gibt und wie sich die Beikräuter vermehren. Es werden Wurzelunkräuter, sie sich vor allem über Wurzeln und Rhizome vermehren, und Samenunkräuter, die sich über Samen vermehren, unterschieden.. Mit der falschen Vorgehensweise kannst du beim Jäten den Beikräutern in deinem Garten einen richtigen Wachstumsschub verleihen.
Warum du Wurzelunkräuter nicht hacken darfst
Wurzelunkraut sind mehrjährige Wildpflanzen, die sich über ihre Wurzel verbreiten. Dazu gehört der gefürchtete Giersch, die Quecke oder der Ackerschachtelhalm. Wurzelunkräuter sind besonders unbeliebt, da sie besonders hartnäckig sind. Giersch & Co. sind besonders lästig, da sich aus jedem Wurzelstückchen eine neue Pflanze entwickeln kann. Wenn du nun mit Hacken gegen Wurzelunkraut vorgehst, ist das wie ein Unkrautbooster. Viele kleine, zerhackte Wurzelstückchen werden zu neuen Beikräutern.
Wurzelunkräuter richtig bekämpfen
Wurzelunkräuter werden am besten so gejätet:
Jäte Unkraut nach Regentagen oder gieße vorher den Boden. In feuchter Erde lassen sich Beikräuter leichter aus dem Boden ziehen.
Lockere den Boden mit einer Grabegabel.
Ziehe die Pflanzen mit Wurzeln aus dem Boden. Versuche, möglichst große Wurzelstücke zu entfernen. Das ist gar nicht so einfach, da die Wurzeln zum Beispiel von Giersch, leicht reißen.
Achte auf die richtige Zeit! Im Frühjahr ist es besonders wichtig, zu jäten, da Beikräuter vor den Kulturpflanzen sprießen und sich ausbreiten. Wenn du ihnen diesen Vorsprung lässt, können sich Kulturpflanzen nur noch schwer gegen die wachstumsstarke Konkurrenz durchsetzen.
Bleibe ausdauernd! Wurzelunkraut kommen immer wieder nach, da es unmöglich ist, alle Wurzelteile zu entfernen. Durch regelmäßiges Jäten kannst du sie so schwächen, dass sie in Schach gehalten werden.
Nach dem Entfernen von Wurzelunkräutern kannst du dir Hilfe von Bodendeckern holen. Sind diese erst mal etabliert, lassen sie dem Beikraut so gut wie keine Chance, da sie den Boden vollständig bedecken und dem Unkraut weder Licht, noch Wasser noch Nährstoffe lassen.
Auf nicht benötigten Gartenflächen kannst du Beikräuter aushungern, indem du den Boden mit einer dunklen Plane abdeckst. Der Nachteil ist, dass die Plane ein bis zwei Jahre liegen bleiben muss.
Wurzelunkräuter mit einer langen Pfahlwurzel, wie zum Beispiel Löwenzahn, musst du mit einem Unkrautstecher bzw. Pfahlwurzelstecher entfernen. Wenn beim Ausreißen die Wurzel abreißt, treiben die Wildkräuter an der Bruchstelle vermehrt aus.
Wurzelunkräuter solltest du nur auf den Kompost werfen, wenn sie vollkommen verdorrt sind. Ansonsten ist es besser, sie im Hausmüll oder in der grünen Tonne zu entsorgen.
Wurzelunkräuter Liste
Hier eine Liste von Wurzelunkräutern. Einige von ihnen breiten sich über Wurzeln und Samen aus wie der Wegerich oder der Löwenzahn:
Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense))
Ackerminze ( Mentha arvensis)
Zaunwinde (Calystegia sepium)
Brennnessel (Urtica)
Giersch (Aegopodium podagraria)
Gundermann (Glechoma hederacea)
Günsel (Ajuga)
Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
Löwenzahn (Taraxacum)
Quecke (Elymus repens)
Schachtelhalm (Equisetum)
Wegereich (Spitz- und Breitwegerich) (Plantago)
Weißklee (Trifolium repens)
Zaunwinde (Calystegia sepium)
Häufig auftretendes Beikraut als Zeigerpflanze
Wenn ein Beikraut besonders gut und viel bei dir im Garten wächst, solltest du deinen Boden überprüfen. Viele Wildkräuter sind Zeigerpflanzen, die nur auf bestimmten Böden wachsen. So wächst zum Beispiel Ackerschachtelhalm nur auf verdichteten Böden. Wenn du die Bodenverhältnisse änderst, kannst du auch die unerwünschten Beikräuter zurückdrängen.
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