Kamelien zählen zu den beliebtesten Kübelpflanzen – wer ihre wunderschönen Blüten kennenlernt, wird diese Pflanzen auch lieben. Da sie in den späten Wintermonaten blüht, erregen ihre Blüten besondere Aufmerksamkeit. Hier Tipps zum Pflegen und zum Überwintern dieser Pflanzenschönheit.
Allgemeine Informationen zu Kamelien
Der Zierstrauch Kamelie ist in Ostasien beheimatet und mit der Chinesischen Kamelie (Camellia sinensis) verwandt, aus deren Blättern der fermentierte Schwarze und der Grüne Tee gewonnen wird. Beliebt sind Kamelien wegen ihrer außerordentlich schönen Blüten. Sie zieren entweder als Kübelpflanze oder – in milderen Regionen – auch als Gartensträucher die Gärten.
Am bekanntesten ist die Japanische Kamelie (Camellia japonica), die von Carl Linné 1735 entdeckt wurde. Die ersten Kamelienpflanzen kamen wohl schon im 16. Jahrhundert nach Europa. Im 19. Jahrhundert waren die Ziersträucher äußerst modern.
Die Vielfalt der Sorten macht es möglich, die Farbpalette zwischen rot und weiß in allen Schattierungen auszuschöpfen und sich für Blütenformen zu entscheiden, die an Rosen, Anemonen oder Päonien erinnern. Schön sind auch die immergrünen Blätter des Strauchs. Die Sträucher sind bei uns vor allem als Kübelpflanzen bekannt, können aber in wärmeren Regionen bis zu 10 Meter hoch werden. Die elliptischen Blätter sind dunkelgrün und glänzend.
Doch viele Blumenfreunde schrecken vor Kamelien zurück, stehen sie doch im Ruf, etwas kompliziert zu sein. Nun gut, wie fast alle Schönheiten brauchen sie eben etwas Pflege, um ihre Schönheit auch entfalten zu können.
Kamelien: Standort und Pflege
Kamelien sind nicht unbedingt schwer zu pflegen. Allerdings sind sie in ein paar Dingen ziemlich kleinlich und reagieren ungehalten, wenn diese nicht erfüllt werden, indem ihre Knospen braun werden und abfallen. Beachte bei der Pflege der Kamelien daher folgende Punkte:
Kamelien gedeihen am besten an einem geschützten, halbschattigen Standort im Garten, zum Beispiel im Schatten des Hauses oder einer immergrünen Hecke.
An den Boden stellen sie ähnliche Anforderungen wie Rhododendren. Er sollte leicht sauer und humos sein. Kamelien im Topf wachsen besser, wenn du sie in Rhododendron-Erde pflanzst.
Kamelien mögen keine Staunässe. Daher als Pflanzgefäß nur einen Blumentopf mit Abzugsloch verwenden. Noch besser ist es, wenn unten im Übertopf kleine Kieselsteine, Lavasteine oder Tongranulat liegen, damit das Wasser besser abfließen kann.
Regelmäßiges Gießen ist erforderlich. Wenn der Wurzelballen während der Phase der Blütenbildung austrocknet, besteht die Gefahr, dass die Knospen der Kamelien braun werden und abfallen.
Es ist wichtig durchdringend zu gießen. Also besser einmal die Woche so viel wässern, dass der Wurzelballen vollkommen feucht ist. Überschüssiges Wasser abgießen.
In den Wintermonaten, ab Oktober, nur mäßig gießen.
Nur zwischen Mai und Juli mit einem Rhododendron-Dünger düngen. Dabei nur die Hälfte der angegebenen Düngermenge verwenden.
Kamelien sind sehr schnittverträglich. Da sie sehr langsam wachsen, ist ein Schnitt in der Regel nur bei jungen Pflanzen erforderlich, damit sie buschig wachsen. Der beste Zeitpunkt zum Schnitt ist die Zeit nach der Blüte vor dem neuen Austrieb.
Umgetopft werden die Pflanzen am besten alle zwei Jahre. Die beste Zeit dafür ist nach der Blüte. Beim Umtopfen darauf achten, dass die oberen Wurzeln sichtbar sind.
Kamelien überwintern
Kamelien müssen im Allgemeinen frostsicher überwintert werden. Allerdings werden mittlerweile auch winterharte Kamelienpflanzen angeboten. Aber auch diese sind nicht sicher winterhart. In der Regel vertragen sie bei gutem Winterschutz Temperaturen von -15 Grad. Kamelien im Topf, die draußen überwintern, überstehen Temperaturen von minus fünf Grad.
Kamelien im Haus überwintern
Kamelien sind keine Zimmerpflanzen. Dies wirst du spätestens dann feststellen, wenn du sie bei dir in der Wohnung überwintern willst. Sie hassen trockene und warme Heizungsluft. Geeignet zum Überwintern von Kamelien sind Wintergärten, Gewächshäuser oder unbeheizte Treppenhäuser. Dabei sollte die Temperatur 15 Grad nicht übersteigen. Wichtig ist, dass die Luftfeuchtigkeit bei etwa 60 Prozent liegt. Dies ist in der Regel in Gewächshäusern der Fall. Liegt die Luftfeuchtigkeit darunter, die Blätter häufiger mit Wasser besprühen oder einen Luftbefeuchter aufstellen.
Wenn du kein passendes Quartier zum Überwintern hast, verkürze die Zeit im Haus so weit wie möglich. Hole die Pflanzen erst ab minus fünf Grad ins Haus und stelle sie, wenn der Frost nachlässt, wieder ins Freie.
Kamelien im Freien überwintern
Kamelien sollten nur in milderen Regionen und in geschützten Lagen im Freien überwintern. Wenn du Kamelien in deinem Garten haben möchtest, pflanze sie an windgeschützte Stellen, vor Hecken, Gebäuden oder Mauern. Wichtig: unbedingt im Frühjahr pflanzen, damit die Pflanze eine Vegetationsperiode Zeit hat, um einzuwurzeln. Und: Ältere Pflanzen ertragen kalte Temperaturen besser als junge.
Kamelien im Pflanztopf benötigen guten Frostschutz zum Beispiel aus Vlies, Kokosmatten oder Tannenzweigen und sollten an einem geschützten Platz im Freien überwintern. Der Pflanztopf darf dabei nicht durchfrieren.
Winterharte Kamelien, die im Beet wachsen, mit einer dicken Mulchschicht im Wurzelbereich, zum Beispiel aus Zweigen oder Laub, schützen.
Die Äste der Pflanzen mit Vlies oder Schilfmatten abdecken, um das Verdunsten von Wasser über die Blätter zu reduzieren.
Bitte an frostfreien Tagen das Gießen nicht vergessen.
Blütezeit von Kamelien
Kamelien brauchen den Kältereiz, um zu blühen daher ist der kalte Standort sehr wichtig. Kamelien, die im Freiland wachsen, blühen im März und April, Kamelien im Topf von etwa Dezember bis Februar. Im kalten Wintergarten oder Gewächshaus halten sich die Blüten fast fünf Wochen lang. An warmen Standorten welken die Blüten schon nach wenigen Tagen.
Oftmals werden dir Knospen braun und fallen ab. Grund ist meist zu niedrige Luftfeuchtigkeit, ein Austrocknen des Wurzelballens, zu wenig Licht oder ein zu Standort während der Wintermonate, an dem es wärmer als 16 Grad ist.
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