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Bodenmüdigkeit bei Obstgehölzen vermeiden

Möchtest du einen neuen Obstbaum pflanzen? Dann achte bei der Wahl des Standorts darauf, welche Pflanzen zuvor dort wuchsen, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.

Der alte Obstbaum ist abgestorben. Jetzt muss ein neuer gepflanzt werden. Doch darf dieser an der gleichen Stelle gepflanzt werden oder nicht? Denn stehen nacheinander Obstbäume am gleichen Standort, so kann der junge Baum an verminderten Spross- und Wurzelwachstum leiden. Ursache ist die so genannte Bodenmüdigkeit.

Bei Rosen ist das Problem bekannt: Rosen sollen nie an eine Stelle gepflanzt werden, an der zuvor schon eine Rose wuchs. Ursache ist die Bodenmüdigkeit, die bei allen Rosengewächsen (Rosaceae) entsteht. Im Boden lagern sich im Lauf der Jahre Wurzelausscheidungen und Mikroorganismen an, die für andere Rosengewächse schädlich sind. Daher passiert es, dass an der Stelle, an der die alte Rose wuchs, nun die neue nur schlecht wächst. Da viele Obstgehölze zu den Rosengewächsen zählen, gibt es dort dasselbe Problem. Um Bodenmüdigkeit zu vermeiden, musst du wissen, welche Obstgehölzen zu den Rosengewächsen zählen und wie eng die Verwandtschaft der Pflanzen ist.

Obstgehölze, die zu den Rosengewächsen zählen

Alle Kern- und Steinobstarten zählen zu den Rosengewächsen. Kernobst und Steinobst ist nicht so eng miteinander verwandt, daher ist die Bodenmüdigkeit nicht ganz so stark ausgebildet, wenn Gehölze dieser Gruppen nacheinander gepflanzt werden.

Kernobst-Gehölze und nahe Verwandte von ihnen sind Apfel, Birne, Quitte, Mispel, Apfelbeere, Vogelbeere, Elsbeere, Weißdorn und die Felsenbirne.

Zum Steinobst zählen Süßkirschen, Sauerkirschen, Pfirsich, Nektarinen, Aprikosen, alle Pflaumenarten und -sorten, Schlehen, Kirschpflaumen und Mandeln.

Es gibt auch Beerenobst, das zur Familie der Rosengewächse zählt und das daher nicht nacheinander gepflanzt werden sollte. Dazu gehören Himbeeren, Brombeeren, Japanische Weinbeeren, Taybeeren, Allackerbeeren und Loganbeere.

Maßnahmen gegen Bodenmüdigkeit

  • Am gleichen Standort pflanzen Wenn an den Platz des alten Obstbaums ein neuer gepflanzt werden soll, da sich kein anderer Platz finden lässt, musst du die Erde austauschen. In der Regel ist das Pflanzloch, wo der alte Baum stand und der Wurzelballen ausgegraben wurde, schon ziemlich groß. Dennoch ist es nötig, zum Spaten zu greifen und das Pflanzloch weiter zu vergrößern und die alten Wurzeln zu entfernen. Dann das Pflanzloch mit neuer Erde, zum Beispiel aus dem Gemüsegarten, und mit Kompost auffüllen. Dann hat der junge Baum erst mal genug Zeit anzuwachsen und sich zu etablieren, bevor seine Wurzeln das ‚alte‘ Erdreich erreichen.

  • Einen neuen Standort wählen Einfacher ist es, wenn der neue Obstbaum an einen anderen Platz im Garten gepflanzt wird. Der Standort des alten Obstbaums kann dann als Gemüse- oder Staudenbeet genutzt werden.

  • Entfernt verwandte Gehölze pflanzen Wenn nach einem Kernobst Steinobst gepflanzt wird oder umgekehrt, reagieren die Pflanzen nicht so stark auf die Bodenmüdigkeit. Dann reicht es, ein doppelt so großes und doppelt so tiefes Pflanzloch auszuheben und mit neuer Erde zu befüllen.

Tipp

Stachelbeeren, Johannisbeeren und Weinreben sind sehr unempfindlich gegen Bodenmüdigkeit. Sie können nach sich selbst angebaut werden oder nach jeder anderen Kultur. Haselnuss und Walnuss sind mit keiner anderen Obstart verwandt und können daher immer gepflanzt werden.

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