Clematis erobern schnell Klettergerüste oder schwingen sich in die Wipfel von Bäumen und verschönern mit ihrer üppigen Blüte den Garten. Wie und wann ein Rückschnitt erforderlich ist, um den jährlichen Blütenflor zu fördern, erfährst du hier.
Wie und wann Clematis geschnitten werden müssen, hängt davon ab, ob sich die Blüten an einjährigen oder älteren Trieben bilden. Und dies hängt wieder mit dem Blütezeitpunkt zusammen. Daher ist für den richtigen Schnitt wichtig, zu welcher Gruppe Eure Clematis gehört, nämlich zu denen, die im Frühjahr, im Sommer oder zwei Mal im Jahr blühen.
Im Frühjahr blühende Clematis nach der Blüte schneiden
Zu den Clematis-Sorten, die im Frühjahr, das heißt zwischen April und Juni blühen, zählen viele Wildarten. Diese brauchen keinen regelmäßigen Schnitt. Da sie aber schnell wachsen, ist manchmal ein Rückschnitt aus Platzgründen notwendig.
Die im Frühjahr blühenden Clematis-Sorten bilden bereits im Herbst ihre Blütenknospen an den Trieben. Daher dürfen sie nicht im Herbst geschnitten werden. Der richtige Schnittzeitpunkt ist bei diesen Sorten direkt nach der Blüte. Schneidest du die Clematis nur wenig zurück, förderst du die Verzweigung der Kletterpflanzen. Mit einem starken Rückschnitt wird die Pflanze verjüngt. Setzt du die Pflanze „auf den Stock“, wird allerdings im kommenden Jahr die Blüte ausfallen, da die Clematis ihre ganze Energie darauf verwendet, neue Triebe zu bilden. Daher ist es besser, in einem Jahr eine Hälfte der Triebe und im darauffolgenden Jahr die andere Hälfte der Triebe bis kurz über dem Boden zurückzuschneiden.
Im Sommer blühende Clematis-Sorten im Frühjahr zurückschneiden
Im Sommer blühende Clematis-Sorten tragen Blüten nur am einjährigen Holz. Kein Wunder, denn die Pflanzen treiben jedes Jahr von unten neu aus, so dass es überhaupt kein Altholz gibt. Daher ist der Schnitt einfach. Diese Clematis-Sorten werden im Winter oder Frühjahr an einem frostfreien Tag bis auf etwa 30 Zentimeter über dem Boden komplett abgeschnitten.
Zwei Mal im Jahr blühende Clematis-Sorten im Winter schneiden
Fast alle Clematis-Sorten, die zwei Mal im Sommer blühen, tragen große, auffällige Blüten. Der erste Blütenflor wächst am alten Holz. Die zweite Blüte erscheint dann an den neuen Trieben. Diese Sorten sollten im Winter, im November oder Dezember, etwa um die Hälfte zurückgeschnitten werden. So sind noch genügend Triebe aus dem Vorjahr vorhanden, an denen sich die ersten Blüten bilden können. Durch den Rückschnitt treibt die Pflanze stärker aus, so dass viele einjährige Triebe wachsen, an denen der zweite Blütenflor entsteht.
Etwa alle fünf Jahr solltest du die zwei Mal blühende Clematis im Herbst auf etwa 20 bis 50 Zentimeter zurückschneiden, da diese Sorten zum Verkahlen neigen.
Clematis pflegen
Wie der Name Waldrebe für die Clematis verrät, sind die natürliche Standorte der Clematis lichte Laubwälder. Daher braucht die Clematis einen Platz im Garten, bei dem sie ihre Triebe in die Sonne recken kann und ihr Wurzelbereich im Schatten ist. Wähle einen Platz ohne direkte Mittagssonne aus und bedecke den Wurzelbereich mit Stauden, die keinen hohen Wurzeldruck ausüben, wie zum Beispiel Funkien oder Purpurglöckchen. Aber auch Dachziegel oder Natursteine, die Schatten auf den Wurzelbereich werfen, sind gut geeignet.
Clematis sind pflegeleichte Kletterpflanzen. Wichtig ist allerdings, dass die Erde nicht austrocknet. Ein beschatteter Fuß schützt vor Austrocknung, ebenso eine Mulchschicht.
Clematis werden oft von der Clematiswelke befallen, einer Pilzkrankheit. Tipps, woe du einer Erkrankung vorbeugen kannst, findest du hier.
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