An sonnigen und trockenen Standorten blüht der Ginster si richtig auf und setzt leuchtend gelbe Akzente im Garten.
Pflanzenportrait Ginster
Mit dem Trivialnamen "Ginster" werden gemeinhin verschiedene Gattungen aus der Familie der Schmetterlingsblütler bezeichnet, einmal der Echte Ginster (Genista) und daneben der Besenginster, auch Geißklee (Cytisus), der Spanische Ginster (Spartium junceum), der Dornginster (Calicotome) sowie der Stechginster (Osmanthus). Letztere verbreiten sich als invasive Pflanzen in weiten Teilen Europas.
Der Echte Ginster (Genista), auch Brambusch genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie unterteilt sich in etwa 90 Unterarten und kommt europaweit, in Nordafrika sowie West- und Mittelasien vor. Ginster hat lange grüne Ruten, an denen wenige, kleine grüne Blättchen wachsen. Diese wirft der Strauch schon bald im Jahr ab. Diese besondere Wuchsform ist bereits ein Hinweis auf seine Anpassung an trockene, nährstoffarme Böden. Denn die Ruten verdunsten weniger Wasser als Blätter und bieten der Sonne weniger Fläche. Die Pflanzen erreichen je nach Sorte Höhen zwischen 50 Zentimetern und drei Metern. Die Blüten sind typische Schmetterlingsblüten und wachsen meist am Ende der langen Triebe in kleinen Trauben zusammen. Die Blüten sind wegen des Pollens bei Bienen und Hummeln beliebt, enthalten aber keinen Nektar. Aus den Blüten entwickeln sich bis zum Herbst Hülsenfrüchte, in denen sich bis zu 30 kleine Samen befinden. Diese werden, wenn sie reif sind, aus den Hülsen weit herausgeschleudert.
Standort und Boden
Ein vollsonniger Standort ist für jeden Ginster ideal. Der Boden sollte leicht, warm, nährstoffarm und vor allem durchlässig sein. Wegen dieser Anforderungen an Standort und Boden ist der Ginster eine ideale Pflanze für Kiesgärten, aber auch für die Bepflanzung von Dachgärten. Mit einer guten Drainage ist der robuste Ginster auch sehr gut als Kübelpflanze auf sonnigen Balkonen oder Terrassen geeignet.
Pflanzen und pflegen
Beim Pflanzen von Ginster ist es wichtig, Ginster nur als Ballenware und nicht wurzelnackt zu kaufen. Wurzelnackte Pflanzen wurzeln schlecht an und gehen schnell ein. Achte beim Pflanzen darauf, dass die lange Pfahlwurzel der Ginster-Pflanzen nicht verletzt wird. Pflanze Ginster so tief, wie er im Pflanzgefäß stand. Der Abstand zu anderen Pflanzen sollte die Hälfte der zu erwartenden Wuchshöhe des Ginsters sein. Nach dem Pflanzen muss Ginster gut angegossen werden. Ginster kann das ganze Jahr gepflanzt werden, es sei denn der Boden ist gefroren. Der Standort des Ginsters sollte mit Bedacht gewählt werden. Denn Ginster entwickelt wegen seiner langen Pfahlwurzel nur wenige Faserwurzeln und verträgt ein Verpflanzen nicht gut.
Ist die Pflanze erst einmal angewachsen, ist Ginster absolut pflegeleicht. Er muss nicht, auch nicht bei großer Trockenheit, gegossen werden, da er sich über seine lange Pfahlwurzel gut mit Wasser versorgen kann. Auch die Gabe von Dünger ist nicht erforderlich. Denn Ginster zählt zu den so genannten Leguminosen. An den Wurzeln dieser Pflanzen siedeln Bakterien, die Stickstoff sammeln und an die Pflanzen abgeben.
Auch ein Winterschutz ist nicht erforderlich. Nur wenn Ginster in Pflanzgefäßen wächst, sollten diese im Winter vor dem Durchfrieren geschützt werden.
Ginster schneiden
Es ist nicht nötig, Ginster zu schneiden. Falls die Pflanzen aber zu groß werden oder du einen buschigen Wuchs bei deinem Ginster fördern möchtest, können sie um ein Drittel gekürzt werden. Am besten schneidest du Ginster nach der Blüte. Wenn im Winter Ruten des Ginsters zurückfrieren, müssen diese im Frühjahr zurückgeschnitten werden.
Blüte
Die Blüten des Ginster erscheinen am zweijährigen Holz. Die Blüten sitzen so dicht an den grünen Ruten, dass man die Triebe meist gar nicht mehr erkennen kann. Bekannt ist Ginster vor allem als gelb blühender Strauch. Es gibt aber auch weiß, rosa, violett oder rotbraun blühende Sorten.
Ginster für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
Ginster ist ein wahrer Bienenmagnet. Zwar liefern die hübschen Blüten keinen Nektar, sind aber ein sehr guter Pollenlieferant. Interessant ist, wie die Bestäubung der Blüten erfolgt. Zuerst müssen die schweren Hummeln ran. Setzt sich einer der dicken Brummer auf die "Flügel" der Blüte, wird ein "Explosionsmechanismus" ausgelöst, bei dem die Staubblätter hervorschnellen und die Hummeln mit Pollen bestäuben. Erst danach kommen die Bienen, die die "explodierten" Blüten besuchen und sich mit gelbem Pollen bepudert wieder auf den Heimweg machen. Daher ist Ginster nicht nur gut für Hummeln, sondern auch für Bienen. Außerdem ist Ginster (Genista) eine wichtige Futterpflanze für Schmetterlingsraupen.
Gute Nachbarn für Ginster
Ginster sollte nur mit Pflanzen kombiniert werden, die wie er mit Trockenheit an sonnigen Standorten gut klarkommen. Wer gerne Blüten im Garten hat, kann zu Ginster Wildrosen, wie zum Beispiel die Kartoffelrose, oder Buschklee (Lespedeza thunbergii) und Blasenstrauch (Colutea arborescens) pflanzen. Aber auch Sommer- und Winterheide sehen sehr schön zu Ginster aus. Von den Gehölzen sind Kiefern, Thujen und Wacholder gute Nachbarn, da auch sie sandige Böden lieben.
Die sonnenhungrigen Pflanzen eines Steingartens sind gute Nachbarn zu niedrigen Sorten des Ginsters. Im Frühjahr sehen Akeleien oder Primeln sehr schön zu den Blüten des Ginsters aus
Ginster vermehren
Im Sommer bilden sich aus den Blüten kleine Samenschoten. Ameisen tragen diese weg und übernehmen so die Verbreitung. Aus den Samen wachen im nächsten Jahr kleine Ginster-Pflanzen. Die Vermehrung über Samen gelingt so gut, dass Ginster auch schnell zur Plage werden kann. Die Stecklingsvermehrung beim Ginster ist mühsam und wenig Erfolg versprechend.
Sorten
Für Steingärten oder als Bodendecker sind die reich gelb blühenden Sorten Osiris (Cytisus beanii) oder die Zwergform der Sorte Lydia geeignet.
Eine weitere gelb blühende Sorte ist Allgold, die bis zu 120 Zentimeter hoch wird.
Die Sorte Phebus blüht bereits im März, hat zahlreiche Blättchen und ist vor allem als Kübelpflanze beliebt.
Eine stark wachsende Sorte ist Luna, die bis zu zwei Meter breit und hoch werden kann und im Frühling sehr üppig blüht.
Die Sorte Lena leuchtet sehr mit ihren orangefarbenen Blüten. Der Purpurginster blüht in einem reizvollem Rosa.
Die kupferfarbenen Blüten des Elfenbeinginsters Zeelandia sehen sehr edel aus.
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