Botanische Information
Die meisten Clematis-Sorten stammen ursprünglich aus China, Korea und Japan. Mittlerweile ist die Clematis fast überall auf der Welt zu Hause. In Europa wurden Clematis erstmals in England Mitte des 16. Jahrhunderts als Gartenpflanzen erwähnt.
Es gibt eine Vielzahl an Sorten der Clematis. Für jeden Geschmack gibt es die passende Blütenform oder -farbe.
Standort und Boden
Der natürliche Standort der Clematis sind lichte Laubwälder. Sie wollen ihre Triebe gerne in der Sonne baden und ihren Stamm im Schatten haben. Ideal sind Beete vor der Ost- oder Westseite des Hauses oder der Garage, da es dort in der Mittagszeit nicht zu heiß wird. Pflanze vor die Clematis etwa 30 Zentimeter hohe Stauden, damit ihr Stamm beschattet wird. Geeignet sind zum Beispiel Funkien oder Purpurglöckchen. Diese haben nicht nur die richtige Höhe, sondern entwickeln auch nicht starke Wurzeln, die denen der Clematis in die Quere kommen könnten. Aber auch dekorative Natursteine, Dachziegel oder andere Deko-Materialien können die Erde vor dem Austrocknen schützen.
Der Boden sollte nährstoffreich, humos und vor allem durchlässig sein, da Clematis keine Staunässe vertragen. Bei schweren und lehmigen Böden ist es daher wichtig unter dem Wurzelballen eine Drainage-Schicht aus Kies anzulegen. Sandböden solltest du mit Blumenerde oder Kompost mischen, damit die Nährstoffe länger gespeichert werden.
Clematis pflanzen
Clematis können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist jedoch der August und September. Dann hat der Boden noch die richtige Temperatur, damit die Pflanzen vor dem Winter noch gut anwachsen können. Clematis müssen tief gepflanzt werden, damit sie auch bei stärkerem Wind einen guten Stand haben. Und so geht es:
Clematis vor dem Pflanzen etwa 10 Minuten in einen Eimer mit Wasser stellen
Ein Loch von etwa 50 Zentimetern ausheben
Bei schweren Böden 10 Zentimeter tiefer graben und eine Schicht aus Kies, Sand oder Splitt als Drainage einfüllen
Wird die Clematis vor eine Wand oder Klettergerüst gepflanzt, einen Abstand von mindestens 15 Zentimeterneinhalten. So können die Blätter nach Regen leichter abtrocknen
Die Clematis so tief setzen, dass die beiden unteren Blattpaare mit Erde bedeckt sind. Aufgepasst: Clematis-Wildarten werden nicht tiefer als im Topf gepflanzt
Das Pflanzloch mit Erde auffüllen und gut festdrücken
Einen Gießrand anlegen und die Clematis gut angießen
In den nächsten Wochen feucht halten
Clematis gießen und pflegen
Clematis müssen regelmäßig gegossen werden. Damit die Erde nicht austrocknet, ist es wichtig, dass der Fuß der Clematis beschattet ist. Daher vor die Clematis niedrige Stauden pflanzen. Ansonsten sind Clematis robuste und pflegeleichte Gartenpflanzen.
Begleiter für Clematis
Rosen und Clematis sehen einfach wunderbar aus. Damit aus diesen beiden Pflanzen auch ein Traumpaar wird, sollte die Kletterrose einen Vorsprung von etwa zwei Jahren erhalten. Erst danach die Clematis pflanzen.
Weitere gute Nachbarn für die Clematis sind hohe, lichte Bäume, in die sie ihre Triebe wachsen lassen kann, sowie Glockenblumen oder Funkien.
Clematis im Pflanzübel
Clematis wächst sehr gut in Pflanzkübeln und verschönert so Balkon und Terrasse . Wichtig ist, dass das Wasser im Pflanztopf gut abfließen kann - den Topf am besten auf „Füßchen“ stellen. Clematis im Pflanztopf trocknet schnell aus, daher oft und regelmäßig gießen. Wichtig ist es, den Topf im Winter mit Vlies oder anderen Materialen zu umwickeln und so vor dem Durchfrieren zu schützen.
Krankheiten
Die Clematiswelke ist eine Pilzkrankheit, die Clematis-Pflanzen häufig befällt. Zuerst verfärben sich die Blätter braun, dann sterben innerhalb weniger Tage die erkrankten Triebe ab. Die befallenen Pflanzenteile musst du sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen. Danach die Pflanze mit einem Fungizid behandeln. Hier Tipps, um der Clematis-Welke vorzubeugen
Das passende Klettergerüst für Clematis
Clematis brauchen eine Kletterhilfe, um sich nach oben ranken zu können, denn ihre Triebe sind zu dünn, um sie zu tragen. Einen Teil ihrer Blattstiele funktionieren die Pflanzen zu Kletterorganen um, mit denen sie Äste oder andere Kletterhilfen umwickeln. Für diese zarten Ranken darf die Kletterhilfe nicht zu dick sein, Seile oder Drähte sind vollkommen ausreichend. Clematis können auch Kletterrosen als Rankhilfe verwenden - eine ganz besonders schöne Kombination.
Clematis düngen
Um ihre prächtigen Blüten hervorbringen zu können, brauchen Clematis viele Nährstoffe. Daher im Frühjahr Hornspäne und Humus rund um die Pflanze verteilen. Im Sommer kann bei Bedarf auch noch ein Blühdünger gegeben werden. Als besonderer Tipp gilt, jeden März Gartenkalk rund um den Stamm der Clematis zu geben.
Clematis-Sorten
Es gibt zu viele Clematis-Sorten, um sie hier vorstellen zu können. Daher werden nur die wichtigsten Gruppen vorgestellt.
Clematis mit Wildcharakter
Diese Clematis-Sorten haben kleine Blüten. Sie blühen nur einmal im Jahr, und zwar im April und Mai. Diese Sorten sind robuster. Beispiele sind die Clematis alpina und die C.montana.Clematis-Hybriden
Pflanzen dieser Sorten entwickeln große, prächtige Blüten, die bis zu 20 Zentimeter im Durchmesser erreichen können. Es gibt darunter im Frühjahr und Sommer blühende Sorten. Empfehlenswerte früh blühende Sorten sind zum Beispiel die blau blühende The President oder die rosa blühende Sorte Omoshiro. Diese ist auch für den Schatten gut geeignet. Schöne im Sommer blühende Sorten sind Comtesse de Bouchaud mit rosafarbenen Blüten oder die dunkelviolette Warszawska Nike.
Clematis schneiden
Ob und wie Clematis geschnitten werden, hängt von der Sorte ab. Einige müssen nicht, andere sollten regelmäßig geschnitten werden.
Was kompliziert klingt, ist eigentlich einfach. Wichtig ist, sich das Pflanzetikett deiner Clematis gut durchzulesen und die Anweisungen zu befolgen.
Wenn du nicht weißt, welche Clematis du hast, achte darauf, wann und wie oft deine Clematis blüht. Dann kannst du sie der richtigen Schnittkategorie zuordnen. Dabei helfen dir folgende Tipps:
- Im Frühjahr blühende Clematis-Sorten schneiden
Alle Clematis-Sorten, die im Frühjahr blühen, legen ihre Blütenknospen bereits im Winter an. Daher dürfen sie im Frühjahr nicht geschnitten werden. Allgemein gilt, dass die im Frühajhr blühenden Pflanzen nicht geschnitten werden müssen. Falls sie aber zu groß werden, kannst du sie im Juni zurückschneiden. Dann hat die Clematis genügend Zeit, um neue Triebe bis in den Herbst zu bilden. Beispiele für diese Clematis-Sorten sind die Clematis montana oder die Clematis alpina.
Zweimal im Jahr blühende Clematis-Sorten schneiden
Clematis-Hybride, die aus verschiedenen Zuchtformen gezüchtet wurden, haben große, auffällige Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern. In der Regel blühen diese Sorten zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr und ein zweites Mal im Sommer. Die Blüten der ersten Blühphase wachsen an den Vorjahrestrieben aus dem letzten Jahr, die der zweiten Blühphase an den jungen Trieben. Beispiele für Clematis dieser Schnittgruppe sind die Sorten The President, Madame Le Coultre, Crystal FountainTM und Josephine TM
Bei diesen Clematis-Sorten sollten etwa im März an frostfreien Tagen die Triebe um mindestens 20 Zentimeter gekürzt. Wenn die Clematis zu stark gewachsen ist, kannst du sie auch um die Hälfte zurückschneiden. So bleiben einerseits genügend Knospen für die erste Blüte, andererseits hat die Pflanze noch genügend Kraft um Triebe und Blüten für die zweite Blühphase zu entwickeln.Im Sommer blühende Clematis-Sorten schneiden
Diese Clematis-Sorten musst du im Winter stark zurück schneiden – nur etwa 20 - 50 Zentimeter der Pflanze bleiben stehen. Dieser starke Rückschnitt ist wichtig, damit die Pflanze nicht ausdünnt und zu wenige Blüten bildet. Beispiele für Sorten dieser Schnittkategorie sind die Sorten Etoile de Malicorne, Florida Sieboldii sowie Clematis integrifolia, heracleifolia, texensis und orientalis.
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