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Mulchen im Gemüsegarten

Für den Erfolg als Gemüsegärtner ist die Qualität des Bodens sehr wichtig. Mulch sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit besser im Boden erhalten bleibt und verbessert die Aktivität der Boden-Organismen.

Wann hast du freie Erde bei einem deiner letzten Spaziergänge in der Natur gesehen? Ich zumindest kann mich nicht erinnern, wann ich freie Erde im Wald oder auf der Wiese gesehen hätte. Kein Wunder, denn die Natur ist sehr schnell darin, freie Bodenflächen zu bedecken. Auf jeder freien Stelle wachsen gleich wieder Pflanzen oder die Erde wird im Herbst von Laub bedeckt. Es macht sehr viel Sinn, die Natur hier nachzumachen. Denn bedeckter Boden ist geschützt sowohl vor zu schnellem Austrocknen als auch vorm Verschlämmen bei sehr starken Regenfällen. Die Bodenlebewesen werden vor Hitze und Trockenheit bewahrt, und zusätzliche Nährstoffe aus den Mulchmaterialien werden freigesetzt.

Mit Mulchen sparst du außerdem Zeit und Geld. Als Faustregel brauchst du etwa nur die Hälfte an Wasser zum Gießen, wenn du Mulch in deinem Gemüsegarten ausbringst. Diese allgemeine Regel variiert allerdings je nach Art und des Höhe des Mulchmaterials.

Hier erhältst du einen Überblick über die wichtigsten Mulchmaterialien:

  • Mulchen mit Rasenschnitt Rasenschnitt ist hervorragendes Mulchmaterial für den Gemüsegarten.

Du solltest aber nicht mehr als eine zwei Zentimeter hohe Schicht aus Rasenschnitt auf deinen Beeten ausbreiten. Wenn das Gras getrocknet ist, kannst du die nächste Schicht Rasenschnitt verteilen. Wenn du Mulch in dickeren Lagen auf den Beeten verteilst, werden die Rasenstücke zu einer dicken, feuchten Matte, faulen und verhindern dadurch die Bodenatmung. Achte bei Salat darauf, dass die Rasenstücke nicht auf die Blätter fallen.

  • Unkraut mit Rasenmulch unterdrücken Mit mehreren Schichten Rasenmulch kannst du das Wachsen von Unkraut sehr gut unterdrücken. Unkräutern machst du das Leben noch schwerer, wenn du unter dem Rasenschnitt einige Blätter Zeitungspapier auslegst. (Achte darauf, kein Hochglanz-Papier oder bunt bedrucktes Papier zu verwenden).

  • Mulchen mit Gemüseabfällen Wenn du Gemüse erntest, kannst du die dabei anfallenden Gemüseabfälle gleich auf dem Boden liegen lassen. Dadurch wird

nicht nur der Boden vor dem Austrocknen geschützt, sondern Nährstoffe aus dem Gemüse dem Boden wieder zurückgegeben. Allerdings dürfen die Gemüsepflanzen nicht von Krankheiten befallen sein. Auch gejätetes Unkraut kannst du gleich auf der Erde liegen lassen, wenn es noch keine Samen gebildet hat.

  • Mulchen mit Rindenmulch oder Holzhäcksel Holz- oder Rindenstücke sind als Mulchmaterial für den Gemüsegarten nicht geeignet, da sie mehrere Jahre brauchen, bis

sie verrotten. Die Holzstücke würden dann bei der Vorbereitung der Beete stören. Zudem haben Rindenstücke einen relativ hohen Gerbsäure-Anteil. Dadurch wird nicht nur das Wachstum von Unkraut, sondern allgemein von Pflanzen gehemmt. Holz bewirkt außerdem einen relativ hohen Abbau von Stickstoff – der dann den Pflanzen zum optimalen Wachsen fehlen würde. Daher bitte keinen Rindenmulch oder Holzhäcksel im Gemüsegarten (und auch nicht bei allen anderen, flach wurzelnden Pflanzen) verwenden. Di Verwendung von dieser Materialien ist sinnvoll auf den Wegen

zwischen Hochbeeten oder unter tief wurzelnden Pflanzen, wie zum Beispiel Hecken oder Bäumen.

  • Mulchen mit Rindenhumus oder Rindenkompost Rindenhumus oder Rindenkompost enthalten keine Gerbsäure und sind daher für alle Gartenbereiche geeignet. Rindenhumus oder –kompost müssen allerdings relativ dick auf den Beeten verteilt werden, um Unkraut zu unterdrücken.

  • Mulchen mit Stroh Stroh verrottet langsam. Daher reicht es, wenn du eine Schicht von etwa fünf bis 10 Zentimeter auf deinen Beeten ausbreitest. Da Stroh recht sperrig ist, ist es nur für höher wachsende Pflanzen geeignet.

Wenn du Stroh zum Mulchen verwendest, musst du deine Beete mit Stickstoff düngen, das bei der Zersetzung von Stroh dies dem Boden entzogen wird. Falls sich noch Getreidekörner im Stroh befinden, kannst du wachsende Halme leicht aus der Strohschicht herausziehen.

  • Mulchen mit Gründungspflanzen Wenn du Gründüngung auf deinen Beeten angesät hast, kannst du entweder die Pflanzen einfach liegen lassen oder mit ihnen andere Beete abdecken.

  • Mulchen mit Mulchfolie oder Mulchvlies Schwarze Mulchfolien machen es dem Unkraut schwer, da es kein Licht zum Wachsen hat. Zudem mögen es viele Gemüsepflanzen warm, wie zum Beispiel Gurken. Allerdings fällt beim Entsorgen der Mulchfolien viel Müll an. Daher solltest du dir überlegen, ob du nicht lieber mit organischen Materialien mulchen willst. Im Handel sind auch Mulchfolien erhältlich, die Anteile aus nachwachsenden Rohstoffen haben und sich im Boden zersetzen. Wenn du wasserundurchlässige Mulchfolien verwenden möchtest, solltest du unter der Folie eine Tröpfchenbewässerung einsetzen.

Mulchfolie wird auf das vorbereitete und gut gewässerte Beet gelegt und am Rand mit Steinen oder Brettern beschwert. Dann Kreuzschnitte in die Folie scheiden und dort die Pflanzen einsetzen.

  • Mulchen mit Laub Gerade zur Abdeckung von Beeten über den Winter ist Laub sehr gut geeignet, vor allem auch als Winterschutz für Boden und Pflanzen. Vorsicht bei Eichenlaub: Es hat einen sehr hohen Gerbsäureanteil und verrottet daher sehr langsam. Da es beim Verrotten Säure freisetzt und dadurch den pH-Wert des Bodens senkt, ist es als Mulchmaterial vor allem für Rhododendren, Azaleen und alle anderen Pflanzen, die saure Böden lieben, geeignet.

  • Mulchen – ein Paradies für Schnecken? Schnecken fühlen sich zwischen Mulchmaterial tatsächlich sehr wohl. Es ist relativ feucht, das Nahrungsangebo reichlich und es gibt viele Plätze zur Eiablage. Mulchen ist daher vor allem dann zu empfehlen, wenn es längere Zeit trocken ist. Im Herbst solltest du die Mulchschicht entfernen, damit die Schnecken keine Verstecke zur Eiablage haben.

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