Tierfreundlicher Garten im Winter: So hilfst du Vögeln, Igeln & Insekten

Wir verraten, wie der Garten im Winter zum Rückzugsort für Vögel, Igel und Insekten wird, und du dabei noch Arbeit sparst. Erfahre, wie du mit Futterstellen, Laubhaufen und Pflanzenvielfalt Wildtieren wirklich hilfst.

Nicht nur wir haben es im Winter gerne warm und kuschelig. Auch viele Tiere, die in unseren Gärten leben, suchen einen geschützten Platz zum Überwintern. Wir können sie unterstützen, indem wir ihnen in unserem Garten Rückzugsorte einrichten. Wir geben Tipps, welche Tierarten welche Art von Unterschlupf brauchen, und wie du sie ganz einfach in deinem Garten einrichten kannst.

Warum Wildtierschutz im Garten wichtig ist

Es gibt immer weniger Wildtierarten in Deutschland, da ihr Lebensraum immer mehr kleiner wird. Daher werden Gärten für Tiere immer wichtiger. Denn immerhin gibt es etwa 17 Millionen Privatgärten in Deutschland. Damit Tiere dort aber auch Nahrung und Rückzugsorte finden, müssen die Gärten möglichst naturnah gestaltet werden.

Vögel im Winter: Futter, Wasser & Schutz richtig anbieten

Meisen, Rotkehlchen und andere Vögel brauchen im Winter Futter, da sie in der freien Natur zu wenig zu fressen finden. Doch was ist das richtige Futter für Vögel? Vögel lassen sich in zwei Gruppen unterteilen.

  • Weichfutterfresser
    Die so genannten Weichfutterfresser nehmen ihr Futter gerne vom Boden auf und verzehren bevorzugt feine Sämereien, Insekten oder herabgefallene Früchte. Zu den Weichfutterfressern zählen zum Beispiel Rotkehlchen, Amsel, Star, Heckenbraunelle oder Zaunkönig.
    Diese Vögel solltest du daher am besten in Bodennähe füttern (achte darauf, dass Katzen die Futterstelle nicht erreichen können) und Mohn, Haferflocken, Rosinen oder Obst anbieten. Auch Meisenknödel oder Meisenringe sind geeignet.

  • Körnerfresser
    Finken, Spatzen und Ammern haben einen kräftigen Schnabel und knacken Sonnenblumenkerne, Hanf und andere Samen aus Futtermischungen ohne Probleme. Auch Meisenknödel werden von Allesfressern gern angenommen. Zu den Allesfressern zählen zum Beispiel Spechte, Meisen oder Kleiber.

  • Allesfresser
    Die Allesfresser machen einem das Füttern leicht. Sie fressen nahezu alles, was ihnen vor den Schnabel kommt.

Tipp. Fett ist wichtig für Vögel, da es tierische Nahrung ersetzt. Außerdem dient der Talg in Meisenknödel als Schutz der Körner vor Feuchtigkeit.

Natürliche Nahrung für Vögel

Manche Vögel tragen ihre Lieblingsspeise schon im Namen. Der Buchfink liebt Bucheckern, der Birkenzeisig Birkensamen und der Eichelhäher – du ahnst es schon – Eicheln. Aber auch Vogelbeeren, Weißdorn, Kornelkirsche oder Holunder sind wichtige Vogelnährgehölze im Garten und bieten Vögeln auch im Winter Unterschlupf. Vergiss daher bei der Auswahl von Sträuchern nicht die Vögel im Garten. Hier findest du Ideen für vogelfreundliche Gehölze.

Wie du Vögel richtig fütterst

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Beim Füttern von Vögeln musst du auf ein paar Punkte achten.

  • Schutz vor Katzen
    Der Vogelfutterplatz sollte erhöht und frei stehend sein. So haben die Vögel einen guten Überblick und Katzen können sich nicht heimlich anschleichen.

  • Auf Sauberkeit achten
    Hygiene ist sehr wichtig bei der Fütterung von Vögeln. Futterreste und Kot solltest du regelmäßig mit einem Handbesen beseitigen und die Futterfläche mit heißem Wasser reinigen, so dass sich keine Krankheitserreger bilden können. Achte beim Kauf eines Vogelhäuschens daher darauf, dass die Futterfläche im Häuschen gut mit dem Besen zu erreichen ist. Futterspender sind hygienischer, da die Vögel nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verunreinigen können. Am besten füllst du Futterspender mit unterschiedlichen Futter, so dass alle Vogelarten etwas zu knabbern haben.

Igel und kleine Säuger: Unterschlupf statt Aufräumen

Wenn du Igeln und kleinen Säugern im Winter Möglichkeiten zum Verstecken gibst, hast du gleich die beste Ausrede, um die Gartenarbeiten im Herbst stark zu reduzieren.

  • Laubhaufen liegen lassen
    Lasse Laub- und Reisighaufen in einer Ecke des Gartens liegen, damit sich Igel und andere kleine Tiere dorthin im Winter zurückziehen können. Wähle einen vor Wind und Regen geschützten Bereich für deinen Reisighaufen, wie zum Beispiel zwischen Sträuchern oder neben dem Gartenhaus.

  • Igelhaus aufstellen
    Für Igel wird es immer schwieriger, einen Platz zum Überwintern zu finden. Ein Igelhaus ist eine willkommene Möglichkeit zum Überwintern.

  • Stauden nicht abschneiden
    Lasse Stauden im Herbst stehen. Zwischen den Stängeln und dem Laub können sich Insekten verkriechen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Wurzelballen der Stauden vor Kälte und Nässe geschützt wird. Einige Stauden solltest du allerdings zurückschneiden, wie zum Beispiel Phlox, der leicht von Mehltau befallen wird. Weitere Stauden, die zurückgeschnitten werden müssen, findest du hier.

  • Verzicht auf Laubbläser
    Laubbläser blasen nicht nur das Laub und kleine Äste weg, sondern auch Insekten und sogar kleine Säugetiere, die weit durch die Luft geschleudert werden. Auch der Lärm macht den Tieren zu schaffen. Daher ist ein Garten ohne Laubbläser wildtierfreundlich.


Bildnachweis:

Laubhaufen, Foto von Mariya Muschard

Amsel in Strauch, Foto von Willfried Wende

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