Wenn der Sommer zu Ende geht, greifen viele Gartenbesitzer zur Schere, um Stauden zurückzuschneiden. Viele Stauden profitieren jetzt von einem Schnitt – besonders jene, die anfällig für Pilzkrankheiten sind. Denn viele Pilzsporen überwintern auf abgestorbenen Pflanzenteilen und greifen im Frühjahr erneut an.
Diese Stauden solltest du im Herbst zurückschneiden
Einige Stauden sind besonders anfällig für Pilzkrankheiten. Diese solltest du im Herbst zurückschneiden, damit die Sporen nicht auf der Pflanze überwintern und im Frühjahr gleich über den Neuaustrieb herfallen können. Hier die wichtigsten Kandidaten, den typischen Pilzkrankheiten und was du im Herbst tun solltest:
Phlox (Phlox paniculata)
Phlox leidet oft unter Echtem Mehltau (Erysiphe cichoracearum). Die Blätter sind dann mit einem weißen, mehligen Belag überzogen, der sich später bräunlich verfärbt.
- Empfehlung: Nach der Blüte bodennah abschneiden. Schneide befallenes Laub sofort ab, wenn du es bemerkst. Spätestens im Herbst solltest du alle Triebe bodennah kürzen, um das Risiko einer Neuinfektion zu reduzieren.
Rittersporn (Delphinium elatum)
Rittersporn Ist besonders anfällig für Echten Mehltau (Erysiphe polyphaga) und Blattfleckenkrankheiten (z. B. Septoria delphinii). Die Blätter zeigen weiße, mehlige Beläge oder dunkle, unregelmäßige Flecken. Typische Krankheiten: Echter Mehltau, Blattfleckenkrankheit
- Empfehlung: Nach dem ersten Frost auf etwa 10 cm zurückschneiden. Schnittreste über den Hausmüll entsorgen, nicht kompostieren.
Herbstastern (Aster novi-belgii)
Astern leiden oft unter Echtem Mehltau (Golovinomyces asterum) und Rostpilz (Coleosporium asterum). Die Blätter sind weißlich überzogen oder zeigen rostbraune Flecken.
- Empfehlung: Schneide befallene Triebe zurück, gesunde können stehen bleiben.
Funkien (Hosta)
Funkien leiden oft an der Blattfleckenkrankheit oder an Grauschimmel. Daher solltest du die Blätter im Herbst abscheiden. Außerdem legen Schnecken oft ihre Eicer unter den Blättern der Funkien ab. Im Frühjahr sind die jungen Schnecken dann in der Pole Position, um die zarten Triebe der Funkien zu vertilgen.
- Empfehlung: Welke Blätter im Herbst vollständig entfernen, um Sporenherde zu beseitigen.
Monarde, Indianernessel (Monarda didyma)
Die Indianernessel gerne von Echtem Mehltau (Golovinomyces biocellatus)heimgesucht. Die Blätter wirken wie mit Mehl bestäubt, später werden sie braun und vertrocknen.
* Empfehlung: Schneide alle Triebe bodennah ab und entsorge sie im Hausmüll.
Stockrosen (Alcea rosea)
Stockrosen leiden oft unter Rostpilz. Auf den Blättern bilden sich gelblich-braune Pusteln, die später dunkel werden.
- Empfehlung: Schneide befallene Blätter und Stängel zurück und entsorge sie im Hausmüll.
Pfingstrosen (Paeonia lactiflora)
Pfingstrosen können von Grauschimmel (Botrytis paeoniae) befallen werden. Die Knospen und Blätter werden braun, faulig und sind mit einem grauen Schimmelrasen überzogen.
- Empfehlung: Entferne alle befallenen Pflanzenteile und schneide die Stängel bodennah ab.

Warum nicht alle Stauden im Herbst schneiden?
Manche Stauden überwintern besser, wenn du sie nicht zurückschneidest. Die alten Stängel schützen die Wurzeln vor Frost und bieten Insekten ein Winterquartier.
Vorbeugung: So beugst du im Herbst Pilzkrankheiten an Stauden im nächsten Jahr vor
Wer Pilzkrankheiten an Stauden vorbeugen möchte, kann mit einfachen Pflegemaßnahmen im Herbst viel erreichen:
Ausreichenden Pflanzabstand einhalten: Gute Luftzirkulation verhindert Feuchtigkeit und damit Pilzbefall. Wenn die Stauden zu eng stehen oder zu stark gewachsen sind, teile sie und sorge so für mehr Platz zwischen ihnen.
Den richtigen Standort wählen: Am richtigen Standort bleiben die Pflanzen gesünder und widerstandsfähiger. Achte darauf, dass die Stauden an dem Platz stehen, den sie brauche und pflanze sie ansonsten um.
Bodenpflege optimieren: Vermeide Staunässe. Lockere schwere Böden mit Sand oder Kompost auf.
Umpflanzen bei wiederholtem Befall: Ein Standortwechsel kann helfen, wenn Pilzsporen im Boden überdauern. Pflanze nur zurückgeschnittene Pflanzen um, damit die Sporen nicht mit umziehen.
Pflanzenreste richtig entsorgen: Befallenes Material gehört in den Hausmüll, nicht auf den Kompost.
Mulchen mit Maß: Zu dichte Mulchschichten halten Feuchtigkeit und fördern Pilze.
- Resistente Sorten wählen: Viele moderne Züchtungen sind widerstandsfähiger gegen Echten Mehltau und andere Pilzkrankheiten.
Bildnachweis:
Funkie im Herbst, Foto von David Vale
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.