Rasenschnitt fällt im Garten regelmäßig an – besonders während der Wachstumszeit von Frühjahr bis Herbst. Anstatt ihn zur Grünabfallstelle zu fahren, kannst du Grasschnitt kompostieren und so wertvollen Humus für deine Pflanzen gewinnen. Doch Vorsicht: Wird Rasenschnitt falsch kompostiert, beginnt er schnell zu faulen und unangenehm zu riechen. Erfahre hier, wie du Grasschnitt richtig kompostierst – ob im Komposter oder direkt auf dem Beet – und was du beachten musst.
Warum Rasenschnitt leicht fault und stinkt
Frisch gemähter Rasen besteht überwiegend aus weichem, nährstoffreichem Pflanzenmaterial mit einem hohen Wassergehalt. Wird dieser feuchte Grasschnitt in dicken Lagen gelagert oder auf den Komposthaufen geschichtet, entsteht schnell Sauerstoffmangel. Die Folge: Statt der gewünschten Rotte durch aerobe Mikroorganismen setzt ein Fäulnisprozess ein, bei dem übelriechende Gase entstehen. Typisch ist der stechende Geruch nach Ammoniak oder Schwefel.
Grasschnitt richtig kompostieren im Komposter
Damit Grasschnitt im Komposter nicht fault, sondern sich in fruchtbaren Kompost verwandelt, solltest du folgende Tipps beachten:
1. Grasschnitt antrocknen lassen
Frisch gemähter Rasen sollte vor dem Kompostieren idealerweise 1 bis 2 Tage antrocknen. So wird der Wassergehalt reduziert und die Gefahr von Fäulnis sinkt.
2. Grasschnitt mit strukturreichem Material mischen
Kompostiere Grasschnitt nie pur! Mische ihn immer im Verhältnis von etwa 1:1 mit trockenem, strukturreichem Material wie:
gehäckseltem Strauchschnitt
zerkleinerten Zweigen
Holzspänen
trockenem Laub
zerrissener Pappe oder Zeitungspapier
Diese Materialien sorgen für eine gute Belüftung und verhindern Sauerstoffmangel im Kompost.
3. In Schichten kompostieren
Schichte den Rasenschnitt abwechselnd mit anderen kompostierbaren Garten- oder Küchenabfällen. So entsteht eine luftige Mischung, die Mikroorganismen optimale Bedingungen bietet.
4. Regelmäßig umsetzen
Wenn du Grasschnitt im Komposthaufen verrottest, solltest du den Kompost etwa alle 4 bis 6 Wochen umsetzen. Dadurch wird Sauerstoff zugeführt und die Rotte beschleunigt.
Gras kompostieren – Dauer der Verrottung
Wie lange es dauert, bis Gras vollständig kompostiert ist, hängt von den Bedingungen ab. Unter idealen Voraussetzungen (gute Belüftung, ausreichend Strukturmaterial, regelmäßiges Umsetzen) dauert es etwa 6 bis 12 Monate, bis der Rasenschnitt zu reifem Kompost wird. Ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr oder bei zu viel Feuchtigkeit kann sich die Gras kompostieren Dauer deutlich verlängern.
Rasenschnitt direkt auf dem Beet verwenden
Neben dem klassischen Kompostieren kannst du Rasenschnitt auch direkt im Garten nutzen – zum Beispiel als Mulchschicht:
Rasenschnitt als Mulch:
Nur dünn auftragen: Maximal 2 bis 3 cm dick, damit keine Fäulnis entsteht.
Am besten lässt du den Rasenschnitt etwas antrocknen und vermischt ihn mit Holzhäckseln oder altem Laub.
Besonders geeignet für Gemüsebeete, Obstgehölze und unter Hecken.
Mulch reduziert die Verdunstung, unterdrückt Unkraut und liefert nach und nach Nährstoffe.
Rasenschnitt als Bodenverbesserung:
Du kannst Grasschnitt auch direkt in den Boden einarbeiten. Dazu sollte er allerdings gut angetrocknet und mit grobem Material wie gehäckselten Ästen oder Kompost gemischt werden. So wird die Bodenstruktur verbessert und die Bodenlebewesen gefördert.
Fazit: Rasenschnitt kompostieren mit Köpfchen
Grasschnitt ist ein wertvoller Rohstoff im Garten – wenn er richtig verarbeitet wird. Lass ihn leicht antrocknen, mische ihn mit strukturreichem Material und achte auf eine gute Belüftung im Kompost. So kannst du Rasenschnitt kompostieren, ohne dass er fault oder stinkt. Auch als Mulch auf dem Beet macht er eine gute Figur und bringt deinen Pflanzen viele Vorteile.
Bildnachweis:
Foto Komposter, Foto von Manfred Antranias Zimmer
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