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Winterschäden an Pflanzen vermeiden: So schützt du deine Pflanzen richtig

Mit diesen 5 Tipps bereitest du deine Gartenpflanzen auf die kalte Jahreszeit vor und vermeidest Winterschäden an Pflanzen.

Wer weiß schon im Herbst, wie der nächste Winter wird? Sehr kalt, sehr nass, viel Schnee, oder ganz durchschnittlich? Auch wenn du das Wetter nicht vorhersehen kannst, so kannst du doch deinen Garten auf das schlechteste Szenario vorbereiten, damit deine Pflanzen auf jeden Fall gut durch den Winter kommen.
Wir verraten dir, welches Wetter deinen Pflanzen schaden kann, und wie du sie am besten vor Schäden schützt.

1. Extreme Kälte

Winterharte Pflanzen überstehen bei uns in der Regel den Winter ohne Probleme, zumindest wenn sie genug Zeit hatten, um sich an die kalten Temperaturen zu gewöhnen. Drei Dinge solltest du aber im Herbst vermeiden, denn diese können dazu führen, dass die Pflanzen im Garten Frostschäden erleiden.

  • Pflanzen nicht zu spät zurückschneiden
    Im Herbst gilt traditionell als die passende Zeit, um Pflanzen im Garten zurückzuschneiden, damit der Garten für den Winter „aufgeräumt“ ist. Dabei ist der Herbst für viele Pflanzen kein guter Zeitpunkt zum Rückschnitt. Denn die Pflanzen bereiten sich auf die winterliche Ruhepause vor und ihr Stoffwechsel verlangsamt sich. Das heißt, dass Schnittwunden schlechter heilen und Krankheitserreger leichter in die Schnittwunde eintreten können. Daher solltest du Gehölze nur dann schneiden, wenn Äste im Weg oder abgestorben sind.
    Wenn ein Rückschnitt im Herbst erforderlich ist, solltest du Bäume und Sträucher frühestens zwischen Mitte Oktober und November schneiden. Dann befinden sich die Gehölze bereits kurz vor der Winterruhe und treiben nicht mehr neu aus. Noch besser ist es, wenn du mit dem Rückschnitt wartest, bis die Gehölze ihr Laub verloren haben.

  • Pflanzen nicht zu spät pflanzen
    Der Herbst ist eine sehr gute Zeit, um neue Gehölze oder Stauden zu pflanzen. Achte darauf, dass der Boden noch nicht gefroren ist und die Pflanzen noch genug Zeit haben, um anzuwurzeln. Etwa sechs Wochen vor dem ersten erwarteten Frost solltest du nicht mehr pflanzen.

  • Düngen einstellen
    Im Herbst stellen sich die Pflanzen auf die Winterpause ein. Wenn jetzt Gehölze nochmals gedüngt werden, könnten sie nochmals austreiben. Die neuen Triebe würden aber erfrieren, da sie bis zum Winterbeginn nicht mehr verholzen könnten. Außerdem nehmen Pflanzen bei kühlen Temperaturen weniger Nährstoffe aus, so dass der Dünger nur versickern würde und im schlechtesten Fall ins Grundwasser gelangt. Daher solltest du im Herbst auf das Düngen verzichten.
    Nur der Rasen sollte im Winter mit einem speziellen Herbstdünger versorgt werden. Dieser enthält weniger Stickstoff, der das Wachstum anregt, dafür mehr Kalium, der die Zellwände stärkt und den Rasen unempfindlicher gegen Frostschäden macht.

2. Schwankende Temperaturen

Schwankende Temperaturen können für Pflanzen im Winter zum Problem werden. So werden häufig Wurzelballen durch gefrierendes Wasser nach oben gedrückt. Da die frei liegenden Wurzeln schnell vertrocknen, ist es wichtig, sie wieder in den Boden zu drücken, damit die Wurzeln bedeckt sind.
Auch die Wurzeln frisch gepflanzter Gehölze und Stauden können bei starkem Frost leiden, da sie noch nicht tief eingewurzelt sind. Daher können die Wurzelspitzen bei sehr niedrigen Temperaturen erfrieren.

Du kannst den Wurzelbereich von Pflanzen sehr leicht schützen, indem du die Erde mit Herbstlaub oder einer anderen Mulchschicht bedeckst. Bei empfindlichen Pflanzen solltest du das Laub 10 bis 20 Zentimeter hoch über die Pflanzen schichten und das Laub mit Reisig bedecken. So kann das Laub nicht von Winterstürmen verweht werden.

Glattrindige oder junge Bäume können ebenfalls bei schwankenden Temperaturen Schaden nehmen. Bei Sonne erwärmt sich die Rinde und dehnt sich aus. Wenn es wieder kälter wird, zieht sich die äußere Rindenschicht schneller zusammen als die innere. Durch diese Spannungen können Risse in der Rinde entstehen.

Ein weißer Kalkanstrich schützt die Rinde vor zu starken Temperaturspannungen, da die weiße Farbe die Sonne und damit auch die Wärme reflektiert. Darüber hinaus schützt der Kalkanstrich auch vor kleinen Schädlingen, die sich gern in der Rinde verstecken. Ist die Baumrinde durch den Kalkanstrich verschlossen, haben die Schädlinge keine Chance. Ein weiterer Vorteil eines Kalkanstrichs ist, dass die Bäume im Frühjahr später austreiben. So verringert sich die Gefahr, dass die Blüten durch Spätfröste geschädigt werden.

3. Schaden durch starken Wind

Wenn kalte Winterwinde durchs Land pfeifen, verdunsten Pflanzen, aber vor allem immergrüne Gehölze, mehr Feuchtigkeit. Wenn der Boden gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen und die Pflanzen vertrocknen. Die Folge sind braune Nadeln oder braune Blattspitzen an immergrünen Sträuchern.

Um dies zu vermeiden, solltest du für immergrüne Gehölze einen windgeschützten Standort wählen und sie an frostfreien Tagen gießen, wenn die Erde trocken ist. Empfindliche Gehölze kannst du mit einem Vlies zusätzlich vor Austrocknung schützen.
Auch eine dicke Mulchschicht hilft immergrünen Pflanzen über den Winter. Der Boden friert nicht so schnell durch und die Pflanzen können auch bei niedrigen Temperaturen noch Wasser aufnehmen.

4. Zu viel Feuchtigkeit im Winter

Viele Pflanzen leiden nicht unter Trockenheit, sondern an „nassen Füßen“ im Winter. Wenn nach einem nassen Herbst der Boden gefriert, bevor die Erde trocknen konnte, bleibt der Boden sehr nass und kalt. Das kann dazu führen, dass die Wurzeln nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. Auch eine dichte Schneedecke, die langsam schmilzt, kann dazu führen, dass die Erde über einen zu langen Zeitraum zu feucht ist und den Wurzeln schadet.

Wenn du einen wenig durchlässigen Boden hast, wähle Pflanzen aus, die gegenüber Staunässe unempfindlich sind. Wenn der Winter sehr nass und kalt ist, entferne die Mulchschicht im zeitigen Frühjahr von den Beeten, so dass sich die Erde schneller erwärmt und trocknen kann.

5. Schaden durch Eis und Schnee

Eine Schneeschicht legt sich wie eine wärmende Decke über die Erde. Nasser Schnee hingegen kann dazu führen, dass Äste unter der Schneelast abbrechen.
Schüttle bei starkem Schneefall den Schnee von den Bäumen ab.

Bildnachweis:
Bild rote Beeren von Екатерина Гусева

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