Jahrzehntelang galt ein dichter, gepflegter Rasen als das Herzstück eines Gartens, und es wurde weder Mühe und Geld gescheut, um diesen zu erreichen. Doch in Zeiten, in denen die Sommer immer trockener werden und das ökologische Bewusstsein wächst, wollen immer weniger Menschen den Aufwand für die grüne Monokultur im Garten betreiben. Ein Kleerasen, der robuster, pflegeleichter ist und Bienen zudem noch mit Nahrung versorgt, erfreut sich daher immer größerer Beliebtheit.
Informiere dich über die Vor- und Nachteile eines Kleerasens, um herauszufinden, ob ein Kleerasen für dich eine passende Lösung ist.
1. Seltener mähen
Ein Kleerasen muss seltener als ein herkömmlicher Rasen gemäht werden, da Klee nicht so hoch wächst wie Rasen.
2. Weniger gießen
Ein Kleerasen muss kaum gegossen werden. Klee bildet lange Wurzeln und kann sich aus tieferen Erdschichten mit Wasser versorgen.
3. Kein Düngen
Klee ist ein so genannter Stickstoffsammler, der Stickstoff aus der Luft in kleinen Knöllchen an den Wurzeln speichert. So versorgt er sich selbst mit den notwendigen Nährstoffen und muss nicht gedüngt werden.
4. Keine Herbizide und Pestizide erforderlich
Da Klee sehr robust ist und schnell wächst, brauchst du andere Beikräuter (kaum) zu fürchten, da Klee andere Kräuter verdrängt. Außerdem ist Klee nicht anfällig für Schädlingsbefall.
5. Klee wächst auf fast allen Böden
Klee ist ein unkomplizierter Gartengeselle und wächst auf fast allen Böden. Mit seinen langen Wurzeln kann Klee auch auf kargen Böden Nährstoffe aus dem Boden holen.
6. Klee ist nicht so trittfest
Klee ist nicht so trittfest wie Rasen. Klee in Kombination mit Rasen ist jedoch sehr trittfest – besser als Klee oder Rasen allein.
7. Klee unterstützt bestäubende Insekten
Immer wieder liest man vom Insektensterben. Klar ist, dass Bienen und andere bestäubende Insekten Hilfe und mehr Nahrungsangebote brauchen. Blühender Klee ist eine der besten Bienenweidepflanzen und leistet damit einen guten Beitrag zu Unterstützung von Insekten.
8. Bienenstiche sind häufiger
Der Nachteil an einer blühenden Kleewiese mit vielen Insekten ist, dass es gefährlicher wird, die Wiese barfuß zu betreten, da Bienen stechen könnten. Wenn bei dir Kinder im Garten spielen oder du gerne barfuß läufst, wähle Kleesorten aus, die weniger blühen, und mähe die Fläche, bevor der Klee zu blühen beginnt.
9. Günstiger Unterhalt
Rasen muss regelmäßig gedüngt und viel gegossen werden. Dazu kommen Kosten, um Rasen nachzusäen und Geräte, um den Rasen zu vertikutieren. Der Unterhalt von Rasen ist daher insgesamt teurer als der eines Kleerasens, der nicht gedüngt, kaum gegossen und gar nicht vertikutiert werden muss.
10. Klee ist tierfreundlich
Hundeurin verursacht auf Klee keine braunen Flecken, im Gegensatz zu Gras. Allerdings ist Klee so tierfreundlich, dass Hasen, Kaninchen und Rehe gerne kommen, um im Garten zu grasen – was nicht jeden Gartenbesitzer freut.
11. Nachsaat ist nötig
Wenn du einen reinen Kleerasen anlegst, ist es erforderlich, ihn nach einigen Jahren neu anzulegen, da Klee eine kurzlebige Staude ist. Wenn du Klee mit Gras mischst, wird sich Klee höchstwahrscheinlich immer neu aussäen, so dass du nicht nachsäen musst. Außerdem solltest du den Rasenmäher auf 8 bis 9 Zentimeter einstellen. Dann kann sich der Klee selbst aussäen.
12. Klee breitet sich stark aus
Klee ist sehr robust und wächst stark. Daher kann es passieren, dass er sich auch in Bereiche ausbreitet, in denen du ihn nicht haben möchtest, wie zum Beispiel auf Gehwege, Beete oder Auffahrten.
Anleitung: Einen Rasen in einen Kleerasen verwandeln
Als Rasenersatz wird Mikroklee oder Zwergklee empfohlen. Es handelt sich dabei um eine Züchtung des Weißklees (Trifolium repens), der nur halb so hoch wird wie Weißklee, kleinere Blätter hat und dichter wächst. Außerdem bildet der Zwergklee weniger Blüten. Mikroklee wird häufig als Mischung mit Rasensamen angeboten. Das hat den Vorteil, dass Klee den Boden beschattet, die Verdunstung von Wasser reduziert und so Grashalmen hilft, Trockenperioden zu überstehen.
Klee zu einer bestehenden Rasenfläche hinzuzufügen, ist sehr einfach. Hier die Anleitung.
Der beste Zeitpunkt ist Herbst oder das Frühjahr, um Kleesamen auszusäen.
Wähle als Saatgut entweder eine Klee-Rasen-Mischung oder nur Kleesamen.
Mähe den Rasen etwas kürzer als üblich, damit die Samen auch bis zum Boden fallen.
Vertikutiere die Rasenfläche und ziehe alles glatt.
Vermische das Saatgut mit Erde und verteile die Mischung auf der Rasenfläche.
Halte die Erde feucht bis die Samen keimen.
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https://freudengarten.de/show/2867/kleerasen-anlegen-diese-dinge-solltest-du-vorab-wissen
Bildnachweis:
Foto mit Gras von Peter
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