Klee im Rasen bekämpfen – lohnt sich der Aufwand?

Klee im Rasen hat viele Vorteile, wie zum Beispiel, dass er den Rasen widerstandsfähiger und pflegeleichter ist. Wer allerdings eine sehr gepflegte Rasenfläche haben möchte, stört sich häufig an den Kleeflächen und den Blüten im Rasen. Wir verraten Methoden, wie man Klee im Rasen entfernt und wie man Klee im Rasen vorbeugt. Denn wenn man weiß, warum Klee im Rasen auftaucht, fällt die Bekämpfung leichter.

Warum Klee im Rasen Vorteile hat

Bevor du dich an die Bekämpfung von Klee im Rasen machst, solltest du dir überlegen, ob sich der Aufwand lohnt. Denn wenn Klee im Rasen wächst, musst du seltener mähen und den Rasen nicht mehr düngen, da Klee ein Stickstoffsammler ist. Außerdem bleibt Klee auch während heißer und regenarmer Sommer grün, wenn Gras schon längst braun geworden ist. Nicht einmal Hundeurin schadet Klee. Nützliche Insekten werden von den Blüten des Klees angezogen, während er von Schädlingen in der Regel in Ruhe gelassen wird.

Klee erträgt es, wenn auf ihm viel gelaufen oder gespielt wird, ohne dass er zerdrückt wird. Außerdem hilft Klee, Wasser zu sparen, da er höchstens einmal in der Woche gegossen werden muss.
Bevor du dem Klee in deinem Rasen an den Kragen, oder besser an die Wurzel gehst, solltest du dir überlegen, ob die Vorteile nicht die Nachteile überwiegen und du den Klee im Rasen wachsen lässt. Immerhin sind die Vorteile von Klee im Rasen so groß, dass immer mehr Menschen statt Rasen auf einen Kleerasen im Garten setzen.

Gründe, Klee im Rasen zu entfernen

Es gibt wenige Gründe, Klee im Rasen zu entfernen. Wenn ein Familienmitglied allergisch auf Bienenstiche reagiert, können die Kleeblüten, die viele Bienen anziehen, problematisch sein. Allerdings kannst du dieses Problem verhindern, indem du den Klee mähst, bevor er blüht.
Ansonsten spricht nur der Wunsch nach einer gepflegten Rasenfläche dafür, den Klee aus dem Rasen zu entfernen.

8 Tipps, um Klee im Rasen vorzubeugen

Warum Klee im Rasen wächst, lässt sich einfach erklären. Klee ist robuste Pflanze, die besser wächst als Gras und sich mit Leichtigkeit in Rasenflächen gegenüber den Halmen durchsetzt. Wenn du Klee vermeiden möchtest, musst du versuchen, die Vorteile, die Klee gegenüber Gras hat, auszuschalten und ihm das Leben schwer machen.

1. Rasen regelmäßig düngen und gießen
Da Klee ein Stickstoffsammler ist, muss er nicht gedüngt werden. Im Gegensatz dazu ist Rasen auf regelmäßiges Düngen angewiesen. Im Frühjahr ist ein Rasen-Langzeitdünger sinnvoll. Im Herbst ist ein kaliumbetonter Rasen-Langzeitdünger empfehlenswert.

2. Rasen regelmäßig und ausreichend gießen
Klee ist sehr trockentolerant und wächst auch bei wenig Niederschlag gut. Im Gegensatz dazu leidet Rasen unter langen Trockenperioden. Daher ist regelmäßiges und durchdringendes Gießen während der Sommermonate ein Muss für einen gepflegten Rasen.

3. Rasen regelmäßig mähen
Durch regelmäßiges, tiefes Mähen werden die Blättchen des Klees immer wieder abgeschnitten. Wenn häufiger gemäht wird als der Klee nachwachsen kann, wird die Pflanze nachhaltig geschwächt. Da die meisten Rasenarten nicht tiefschnittverträglich sind, solltest du den Rasen nicht tiefer als auf vier Zentimeter zurückschneiden.

4. Rasen lüften und sanden
Rasen braucht einen durchlässigen Boden. Da sich der Boden durch Begehen verdichtet, freut sich der Rasen über häufiges Lüften. Steche mit einer Grabegabel viele Löcher in den Rasen. Wenn du anschließen noch Quarzsand auf dem Rasen verteilst, sorgts du für einen lockeren Boden.

5. Rasen regelmäßig vertikutieren
Klee vermehrt sich über oberirdische Ausläufer, so genannte Stolone. Durch regelmäßiges Vertikutieren werden die Ausläufer herausgekämmt, die Graswurzeln bekommen mehr Luft und können besser wachsen. Der Klee wird dadurch in seiner Ausbreitung behindert und das Gras gestärkt. Da auch das Gras durch das Vertikutieren belastet wird, solltest du den Rasen zwei Wochen vor dem Vertikutieren mit Stickstoff düngen.

6. Rasen nachsäen
Klee macht sich schnell an kahlen Stellen breit. Daher solltest du braune Flecken im Rasen sofort nachsäen, bevor Klee diese Stellen erobert.

7. Wege anlegen
Klee ist viel trittfester als Rasen. Wird Rasen regelmäßig und häufig begangen, bilden sich schnell braune Flecken. Diese werden schnell von Klee bewachsen. Um solche kahlen Stellen zu vermeiden, solltest du Wege auf viel begangenen Strecken anlegen.

8. Hochwertiges Saatgut verwenden
Verwende nur hochwertige Rasensamen, die eine dichte Grasnarbe bilden. Wenn das Gras dicht wächst, hat Klee keine Chance, sich durchzusetzen. Billige Grassamen enthalten oft Futtergräser, die zwar schnell wachsen, aber keine dichte Grasnarbe bilden und weniger robust sind. In den freien Flächen im Rasen siedeln sich dann schnell Beikräuter, wie eben auch Klee, an. Hochwertiges Rasen-Saatgut erkennst du an der an der RSM-Zertifizierung (Regel-Saatgut-Mischung) auf der Verpackung.

Klee bekämpfen

Wenn der Klee schon im Rasen ist, hilft nur noch das Bekämpfen.

Klee ausstechen
Wenn du schon Klee im Rasen hast, hilft nur das Vertikutieren oder Ausstechen der Kleeflächen. Kleinere Kleeflächen sollten tief und in Längs- und Querrichtung vertikutiert werden. Entferne dann so viele Kleeausläufer wie möglich. Alternativ kannst du die Kleefläche auch ausstechen und die Grube mit normalem Mutterboden auffüllen. Säe die Fläche mit hochwertigem Rasensaatgut nach und bedecke die Rasensamen mit einer etwa ein Zentimeter hohen Schicht Rasenerde. Halte die Erde feucht, bis der Rasen gekeimt ist.

Wenn du sehr große Kleeflächen loswerden möchtest, solltest du die Kleeflächen mit einer schwarzen Mulchfolie etwa zwei bis drei Monate bedecken. Der Klee geht während dieser Zeit ein. Anschließend wird die Fläche gründlich vertikutiert, bevor du Rasen neu aussäst.

Keine chemischen Rasenherbizide verwenden
Aus ökologischen Gründen solltest du auf Herbizide verzichten. Es werden zwar Präparate angeboten, die nur Wildkräuter und nicht den Rasen bekämpfen. Diese wirken zum einen nicht gut gegen Rhizom bildende Unkräuter wie den Weißklee. Zum anderen verpufft der Effekt sehr schnell, wenn sich die Bedingungen für das Wachstum von Klee nicht verändern.

Bildnachweis:
Blühender Klee im Rasen, Bild von Светлана

Titelfoto weißer Klee, bühend, Foto von Crystal Jo