Kannst du nicht genug von den säuerlichen Stangen bekommen? Zu lecker sind die Kuchen und Süßspeisen, die man aus Rhabarber zubereiten kann: Rhabarberkuchen, Rhabarberkompott oder Rhabarbercrumble, um nur einige zu nennen. Glücklich also, wer Rhabarber im eigenen Garten hat. Zumal Rhabarber als mehrjähriges Gemüse auch sehr pflegeleicht ist. Doch beim Ernten von Rhabarber solltest du auf einige Dinge achten, um das Ernteglück im nächsten Jahr nicht zu gefährden.
Hier lesen, wie du Rhabarber im Garten richtig anbaust.
Wann ist die beste Zeit, um Rhabarber zu ernten?
Die Erntezeit von Rhabarber beginnt normalerweise im Mai und endet Ende Juni. Manchmal kann Rhabarber aber auch schon im April geerntet werden, wenn das Wetter günstig ist.
Wichtig ist, dass du Rhabarber noch nicht im ersten Jahr nach der Pflanzung erntest. Dann haben die Pflanzen noch zu wenige Wurzeln. Bei einer zu frühen Ernte kann die Rhabarberpflanze sogar eingehen.
Warum soll Rhabarber nach dem Johannistag am 24. Juni nicht mehr geerntet werden?
Das liegt an der Oxalsäure, die in den Pflanzen von Tag zu Tag mehr ansteigt. Oxalsäure kann, wenn man sie in großen Mengen zu sich nimmt, zu Vergiftungserscheinungen führen und behindert die Aufnahme von Eisen, Magnesium und Calcium, die in der Nahrung enthalten ist. Beim Rhabarber ist die Konzentration von Oxalsäure in den Blättern am höchsten, nimmt aber auch in den Stängeln im Lauf des Frühjahrs immer mehr zu. Daher soll Rhabarber ab Ende Juni nicht mehr verzehrt werden.
Aber keine Sorge. Wenn du Rhabarber in normalen Mengen zu dir nimmst, ist der Verzehr unbedenklich. Außerdem wird durch Schälen, Kochen und Blanchieren der Gehalt an Oxalsäure reduziert. Wenn du zudem Rhabarber mit milchhaltigen Speisen, wie Jogurt oder Vanillesoße zu dir nimmst, wird die Oxalsäure nicht mehr über den Darm aufgenommen.
Wer allerdings an Nierenerkrankungen leidet oder eine Neigung zu Harnsteinen hat, sollte Rhabarber besser nicht genießen, rät die Verbraucherzentrale Bayern.
Tipp: Auch wenn du die Rhabarberblätter nicht essen kannst, sind sie zu schade zum Wegwerfen. Verwende sie zum Mulchen von Beeten oder zum Düngen oder als Pflanzenschutz.
Wie sieht Rhabarber aus, wenn er reif ist?
Die Stangen reifen Rhabarbers sind glatt und nicht mehr geriffelt. Wenn sie noch recht kurz sind, solltest du sie noch etwas wachsen lassen.
Wie soll man Rhabarber ernten?
Diese Tipps helfen dir, Rhabarber richtig zu ernten.
Kein Messer oder Schere verwenden
Beim Ernten von Rhabarber bleibt das Messer oder die Schere unbenutzt. Drehe die Stangen mit einem kräftigen Ruck von der Pflanze ab. Beim Schneiden kann es passieren, dass an der Schnittstelle Erreger eintreten, wie zum Beispiel das Rhabarbermosaikvirus. Dieses kann die Pflanzen so schädigen, dass sie sogar absterben.Nicht mehr als die Hälfte der Stangen ernten
Auch wenn es dich sehr nach Rhabarber gelüstet, solltest du nicht mehr als die Hälfte der Stangen einer Pflanze ernten. Die Pflanze kann sich sonst nicht regenerieren, und die Ernte fällt im nächsten Jahr geringer aus.
Was muss man beim Rhabarber wegschneiden?
Auf jeden Fall musst du die Blätter abschneiden. In diesen ist die Konzentration an Oxalsäure am höchsten, so dass du sie besser nicht genießen solltest. Auch der Strunk wird abgeschnitten.
Danach werden die Rhabarberstangen geschält. Ziehe mit dem Messer die Fäden vom unteren Stielansatz ab.
Soll man Rhabarber im Herbst zurückschneiden?
Rhabarber ist eine Staude, deren Blätter und Stängel im Herbst von allein einziehen. Daher musst du Rhabarber im Herbst nicht zurückschneiden. Dies wäre sogar schädlich, da Rhabarber prinzipiell nicht geschnitten werden sollte, da die Schnittstellen ein Einfallstor für Viren und Krankheitserreger sein können.
Bildnachweis:
Foto Rhabarberstangen von Monika Grabkowska auf Unsplash
Foto Rhabarberstangen schneiden von Maximilian Zahn
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