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Die Kunst des Mulchens

Mulchen hält den Boden feucht und hält das Unkraut zurück, womit die Bepflanzung schöner aussieht. Dennoch gibt es einiges zu beachten, wenn Schnittreste als Mulch-Schicht auf den Boden aufgetragen werden.

In jedem Garten gibt es Laub, Rasenschnitt oder Schnittreste von Zweigen und Geäst. Es kann allerdings auch Rindenmulch im Gartenhandel gekauft werden. Wer viel davon braucht, sollte vielleicht erfragen, was es kostet, wenn direkt jemand mit dem Kipplaster rauskommt.

Genau diese Materialien können an den richtigen Stellen sehr wertvoll sein, solange sie richtig angewendet werden. Wenn eine Schicht von einigen cm abgestorbenen Pflanzenmaterials auf dem Boden liegt, wird diese den Boden vor der Austrocknung schützen. Damit bleibt der Boden zugleich lockerer und bildet ein gutes Bodenleben aus. Dieses Bodenleben kann wiederum Biomasse umwandeln und damit Nährstoffe frei setzen. Wenn es regnet, ist der Boden lockerer und noch etwas feucht. Genau dann kann er das Regenwasser besser aufnehmen, welches für die Pflanzen in den Trockenphasen so wichtig sein wird. Weiterhin deckt der Mulch den Boden ab und wird damit auch das Unkraut ersticken. Kommt doch etwas durch, kann es mit geringem Aufwand entfernt werden.

Hilft Mulchen den Nacktschnecken?

Mulchen kann leider auch sehr ärgerlich werden. Nacktschnecken können nur dort bestehen, wo sie vor Trockenheit geschützt sind. Wer in seinem Gemüsegarten die Stellen mit den Setzlingen mit altem Laub mulcht, wird sie nicht mehr selber essen. Es kann natürlich ein Schneckenzaun drum herumgezogen werden. Aber mit dem Mulchmaterial oder auf anderem Wege gelangen die Nacktschnecken vielleicht doch in den Gemüsegarten. Sie können wegen des alten Laubs nicht mehr abgesammelt werden, da man niemals alle finden wird. Rindenmulch oder gehäckselte Äste sind hingegen rau und würden Probleme mit Nacktschnecken nicht begünstigen.

Dennoch können auch viele Stellen im Gemüsegarten mit Laub oder halb getrocknetem Rasenschnitt gemulcht werden, wenn erst einmal das Frühjahr abgewartet wird. In diesem ist die Sonne noch nicht so stark und es regnet regelmäßiger. Der Mulch wäre vielleicht schon gut für den Boden, aber noch nicht so notwendig wie im Sommer. Dann aber sind die Pflanzen schon größer und beständiger gegen Schneckenfraß. Beim grünblätterigem Salat sollte dennoch auf Laubmulch verzichtet werden.

Mulchen kann auch im Ziergarten helfen, das Unkraut zurückzuhalten. Aber auch hier können einige Pflanzen möglicherweise durch Schneckenfraß Schaden nehmen.

Mit Rasenschnitt mulchen

Es versteht sich von selber, dass im Vorgarten kein Rasenschnitt, sondern eher Rindenmulch oder Häckselreste von Zweigen und Ästen verwendet werden. Es gibt allerdings auch einige versteckte Stellen im Garten, an denen selbst Rasenschnitt seinen Zweck erfüllt. Wenn es möglich ist, soll dieser nach dem Schneiden erst wenige Tage dünn geschichtet zum Trocknen ausliegen. Er kann aber auch mit jedem Rasenschnitt die gleiche Fläche erneut mit einer dünnen Schicht versehen werden. Die Mulchschicht braucht nur wenige cm dick sein. Rasenschnitt sackt jedoch in sich zusammen sowie eine dicke Schicht anfängt zu gären, was wiederum nicht gut wäre. Wird jedoch immer nur ganz wenig aufgetragen, dann kann selbst frischer Rasenschnitt zum Mulchen verwendet werden.

Mit Gartenresten düngen

Durch das Mulchen können viele Gartenabfälle entsorgt und zugleich die Nährstoffe zurückgeführt werden. Denn wenn der Mulch auf dem Boden liegt, wird das Bodenleben einen Teil davon nach und nach „vertilgen“. Wenn diese Mulchschicht doch einmal stört, kann mit ihr noch eine andere Stelle gemulcht werden. Wenn das nicht gewünscht wird, kann das Material in den Komposter und wird dadurch im nächsten Jahr einen Wert haben.

Wer den Unterschied einmal sehen möchte, sollte einfach im Garten zwei ebenbürtige Stellen mit den gleichen Pflanzen bepflanzen. Wenn die Schnecken nach dem Anwachsen nicht mehr zur Gefahr werden, wird eine der Stellen gemulcht. Vor der Ernte kann jeder mit eigenen Augen den Unterschied sehen. Viele merken es auch am Rücken, wenn sie weniger Wasser für die „Überlebenswässerung“ schleppen müssen.

Nicht an Gewässern mulchen

Während die Nährstoffe im Gemüse- oder Blumenbeet sowie bei Hecken und Sträuchern benötigt werden, schaden sie in Gewässernähe. Ein Überangebot von Nährstoffen fördert Algenblüten. Sollte sogar Mulchmaterial im Gewässer versinken, wird ein Verschlammen gefördert. Durch die Zersetzung sinkt der Sauerstoffgehalt, womit die anaerobe Zersetzung einsetzt und Methan freisetzt. Das Gewässer wird zum grünen Tümpel und verliert seine Vielfältigkeit.

In Gewässernähe soll nicht gemulcht werden. Es soll auch kein anderes Pflanzenmaterial in Gewässernähe verrotten oder ins Gewässer gelangen. Im Herbst werden die Wasserpflanzen sogar zurückgeschnitten, die Schnittreste werden fortgetragen. Alle paar Jahre soll der Teichschlamm abgesaugt werden. Dann wird das Wasser nach der Algenblüte im Frühjahr wieder klarer und der Gartenteich bleibt schön.

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