Radieschen (Raphanus sativus subsp. sativus) sind die Lieblinge im Gemüsebeet. Sie wachsen schnell, können mehrfach in der Saison angebaut werden und schmecken richtig lecker. Außerdem geben sie den Startschuss für die Saison im Gemüsebeet, da die Pflanzen kühle Temperaturen mögen und schon im zeitigen Frühjahr ausgesät werden können.
Beim Anbau von Radieschen treten vor allem ünf Probleme auf, nämlich
Die Radieschen sind zu scharf zum Essen
Die Radieschen platzen auf
Die Radieschen sind holzig
Die Radieschen sind pelzig
Die Radieschen werden nicht rund und bilden nur Blätter
Zum Glück kannst du diese Probleme leicht vermeiden, wenn du auf die richtigen Anbaubedingungen für Radieschen achtest.
Problem: Sehr scharfe Radieschen
Oft sind selbst angebaute Radieschen sehr scharf. Zwar gibt es unterschiedlich scharfe Sorten, insgesamt sollten die Radieschen aber eher mild sein. Wenn Radieschen zu scharf sind, liegt es meistens daran, dass sie entweder zu langsam gewachsen sind oder zu alt sind.
Für die Schärfe ist in den Radieschen Senföl verantwortlich. Dieses soll Fressfeinde abhalten. Wenn es recht kalt oder trocken ist, wachsen die Radieschen langsamer und bleiben kleiner. Ist es eher feuchtwarm, wachsen die Radieschen schneller und werden größer. Die Menge an Senföl ist in den Radieschen immer aber in etwa gleich. Bei größeren Radieschen ist der Wasseranteil größer und die roten Kugeln daher milder, kleinere Radieschen sind dementsprechend schärfer.
Wenn du Radieschen zu scharf findest, kannst du ihre Schärfe abmildern, indem du sie vor dem Verzehr mit Salz bestreust. Auch das Andünsten von Radieschen nimmt ihnen die Schärfe.
Problem: Aufgeplatzte Radieschen
Manchmal bekommen Radieschen Risse, wenn sie zu reif sind oder älter werden. Ursachen sind zu tiefe Temperaturen oder unregelmäßiges Gießen. Werden die kleinen Rettiche plötzlich stark gegossen, versuchen sie so viel Wasser wie möglich zu speichern, falls trockene Zeiten kommen. Daher wächst das weiße Innere schneller als die rote Haut und die Radieschen platzen auf.
Versuche Radieschen so zu gießen, so dass die Erde gleichmäßig feucht ist. Vermeide zu starkes Gießen, sondern achte auf kleine, aber häufige Wassergaben.
Aufgeplatzte Radieschen können immer noch verzehrt werden. Wenn du sie in Scheiben schneidest, werden die Risse auch nicht auffallen.
Problem: Holzige Radieschen
Bleiben Radieschen zu lange in der Erde, werden sie trocken und holzig werden. Auch wenn sie zu wenig oder unregelmäßig gegossen werden, werden die Knollen holzig.
Für saftige Radieschen ist es wichtig, sie zum richtigen Zeitpunkt zu ernten. Reif sind sie, wenn sie etwa zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser haben. Wenn sie erntereif sind, musst du sie innerhalb weniger Tage aus der Erde ziehen.
Radieschen müssen schnell wachsen, damit sie bei der Ernte zart und prall sind. Wenn Radieschen bei zu kühlen Temperaturen ausgesät werden oder nicht regelmäßig gegossen werden, wachsen sie langsamer. Wenn du sie so lange in der Erde lässt, bis sie ihre richtige Größe erreicht haben, werden sie hart und trocken. Falls die Temperaturen im Frühjahr nochmals stark fallen, empfiehlt es sich, die Pflänzchen mit einem Vlies vor Kälte zu schützen.
Problem: Pelzige Radieschen
Was für eine Enttäuschung, wenn die geernteten Radieschen pelzig und schwammig sind.
Die Ursache ist, dass die Holzzellen absterben und sich dann mit Luft gefüllte Hohlräume bilden. Das passiert, wenn die Radieschen zu wenig gegossen werden oder es zu warm ist. Auch eine zu späte Ernte führt dazu, dass Radieschen im Inneren pelzig werden.
Problem: Nur Blätter, aber keine Radieschen
Die häufigste Ursache, wenn Radieschen nur Blätter, aber keine Knollen bilden, ist zu warmes Wetter. Sobald es warm wird, schießen die Radieschen, um zu blühen und Samen zu bilden.
Ein anderer Grund ist, dass die Radieschen zu eng gesät und die Keimlinge nicht ausgedünnt wurden. Wenn die Pflanzen im Beet so eng stehen, dass sie aneinander anstoßen, werden sie in die Höhe schießen und Samen bilden. Achte daher auf den richtigen Pflanzabstand. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von 3 bis 5 Zentimeter sein, und die Reihen 6 bis 8 Zentimeter auseinander liegen.
Auch wenn du die Radieschen zu tief gesät hast, bildet sich keine Knolle. Radieschen sollten nicht tiefer als ein Zentimeter gesät werden.
Ein zu schattiger Standort ist ein weiterer Grund dafür, dass Radieschen in die Höhe wachsen, ohne runde Knollen zu bilden. Radieschen tolerieren zwar etwas Schatten, vor allem wenn es etwas wärmer wird. Dennoch brauchen die Pflanzen einige Stunden Sonne am Tag, um gut zu gedeihen.
Wenn deine Radieschen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in die Höhe geschossen sind, kannst du die Samen ausreifen lassen und sie zum Würzen zum Beispiel über den Salat streuen.
Radieschen zum richtigen Zeitpunkt ernten
Viele Probleme entstehen, wenn Radieschen nicht zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Anders als bei Möhren und Karotten, kannst du Radieschen nicht im Boden lassen, wenn sie schon reif sind, ohne dass sie entweder verholzen, zu scharf oder zu schwammig werden. Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend dafür, leckere Radieschen zu ernten.
Radieschen werden im Sommer etwa vier Wochen nach der Aussaat reif, im Herbst oder Frühjahr kann es bis zu acht Wochen dauern. Nach etwa drei Wochen solltest du die Radieschen mit den größten Blättern kontrollieren. Sind die Radieschen zwei bis drei Zentimeter groß, müssen sie geerntet werden. Das Zeitfenster für die Ernte ist relativ kurz. Im Sommer müssen die roten Knollen innerhalb von vier Tagen geerntet werden, im kühlen Herbst hast du bis zu 10 Tage Zeit, die Knollen aus der Erde zu ziehen.
Wenn bei dir auf einmal mehr Radieschen reif werden als du verzehren kannst, solltest du sie nacheinander anpflanzen, statt auf einmal viele anzusäen.
Bildnachweis:
Foto Radieschen mit Erde von Laura Lefurgey-Smith auf Unsplash
Radieschen auf weißer Oberfläche Foto von Jo Lanta auf Unsplash
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