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Quinoa anbauen – so wächst das Pseudogetreide bei dir im Garten

Quinoa gilt als Superfood, denn die Körner enthalten wichtige Inhaltsstoffe, sind glutenfrei und sind damit für viele Menschen besser verträglich. Noch nicht sehr bekannt ist, dass sich Quinoa leicht im Garten anbauen lässt.

Quinoa (Chenopodium quinoa) hat in den letzten Jahren immer mehr an Bekanntheit gewonnen. Die kleinen Körner sind sehr gesund – sie enthalten ungesättigte Fettsäuren, hochwertige Proteine, Vitamine und viele Mineralien, wie Magnesium, Calcium und Eisen. Außerdem ist Quinoa glutenfrei und damit sehr verträglich.

Jetzt beginnt das Pseudogetreide unsere Gärten zu erobern. Quinoa wird direkt ins Beet gesät und ist sehr pflegeleicht. Quinoa Pflanzen bilden große, flauschige Samenstände, die mit winzigen weißen, roten, braunen oder schwarzen Samen gefüllt sind. Bei Quinoa handelt es sich um ein so genanntes „Scheingetreide“. So werden Pflanzen genannt, die ähnliche Eigenschaften wie Getreide haben, aber zu den zweikeimblättrigen Pflanzen gehört. Die Samen haben einen nussigen, leicht süßen Geschmack. Die jungen, zarten Blätter sind ebenfalls essbar und schmecken ähnlich wie Spinat.

Allgemeines zu Quinoa

Quinoa ist Südamerika zu Hause und auch wächst in Höhen über 4000 Metern. Bis heute sind die Hauptanbaugebiete in den südamerikanischen Anden, wie Peru, Bolivien und Ecuador. Quinoa gehört zu den Gänsefußgewächsen (Chenopodiaceae). Es wird auch als Andenhirse bezeichnet, da es bei den indigenen Völkern ein wichtiges Grundnahrungsmittel ist.

Die Pflanzen sind einjährig und werden zwischen 50 und 200 Zentimeter hoch. Die grünen Blüten sitzen in Scheinähren. Aus ihnen bilden sich kleine, etwa zwei Zentimeter große, nussähnliche Früchte. Es gibt rote, weiße und schwarze Quinoa-Sorten. Die weißen Sorten sind am weitesten verbreitet und haben die niedrigsten Fettgehalte. Schwarzer Quinoa ist intensiver im Geschmack, ist aber auch härter und hat eine längere Garzeit. Rote Quinoa-Samen sind besonders aromatisch und werden vor allem für Salate verwendet.

Wo, wann und wie Quinoa pflanzen und säen

Quinoa kannst du ab April bis Mitte Mai direkt ins Beet säen. Säe nicht zu spät, denn die Pflanzen müssen lange vor der großen Sommerhitze blühen. Ist es wärmer als 30 Grad, bilden sich aus den Blüten keine Samen mehr.

Gehe so vor.

Wähle als Standort ein sonniges Beet. Die Pflanzen wachsen am besten und bringen den höchsten Ertrag, wenn sie am Tag acht Stunden Sonne haben. Pflanze Quinoa daher nicht in die Nähe von Bäumen oder Häusern, die das Beet beschatten könnten.

Quinoa Pflanzen entwickeln sich am besten in durchlässiger, nährstoffreicher Erde. Ein nährstoffarmer, karger Boden ist aber kein Problem. Wird Quinoa auf unfruchtbaren oder normalem Gartenboden angebaut, ist der Ertrag nur unwesentlich geringer. Achte auf einen ausreichend

  • Lockere den Boden und ziehe in mit dem Rechen glatt.

  • Ziehe Pflanzrillen im Abstand von 30 bis 50 Zentimetern und einer Tiefe von zwei Zentimetern.

  • Säe die Samen in die Rillen. Der Abstand zwischen den Samen sollte zwei bis fünf Zentimeter betragen.

  • Bedecke die Rillen mit Erde und drücke sie fest. Gieße die Erde an und halte sie feucht, aber nicht nass.

  • Nach etwa 7 bis 10 Tagen gehen die Samen auf. Wenn die Pflänzchen die ersten vier Blätter haben, wird es Zeit, die Keimlinge auszudünnen. Lasse nur die kräftigsten stehen. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 15 bis 30 Zentimeter betragen. Bei Doppelreihen sollten die Pflanzen versetzt stehen. Ein ausreichend großer Pflanzabstand führt zu größeren Pflanzen mit mehreren Stängeln, die Samen tragen.

  • Die jungen Pflanzen halten leichte Fröste aus, sollten aber bei Nachtfrost besser mit einem Vlies abgedeckt werden.

Quinoa – Standort und Boden

Quinoa ist in Südamerika zu Hause und wächst in steinigen, bergigen Regionen mit nährstoffarmen Böden. Daher stellt die Pflanze wenig Ansprüche an den Boden. Nur in schweren Böden, in denen Staunässe entsteht, wächst die Pflanze nur schlecht. Vor der Aussaat solltest du die Erde im Beet daher gründlich lockern

Quinoa samt sich sehr leicht aus. Die jungen Pflanzen lassen sich aber, wenn sie überhandnehmen, leicht jäten oder mit einer Hacke ausreißen. Viele Quinoa Sorten nehmen im Herbst eine schöne Färbung an und leuchten in Rot-, Gelb- oder Orangetönen. Du kannst Quinoa daher dorthin pflanzen, wo du im Herbst einen bunten Farbklecks im Garten haben möchtest.

Quinoa kann auch in Pflanzkübeln angebaut werden. Dann müssen die Pflanzen aber viel gegossen werden, um schnell wachsen zu können. Der Pflanzcontainer sollte ein Volumen von mindestens 35 Litern haben.

Quinoa pflegen

Quinoa wurzelt tief und kann Trockenheit daher gut aushalten. Nur bei lang anhaltender Trockenheit muss das Pseudogetreide mit Wasser versorgt werden. Allerdings müssen die jungen Pflanzen gut gegossen werden.

An den Boden stellt das Getreide keine Ansprüche. Quinoa wächst gut in mageren, unfruchtbaren Böden und benötigt keine zusätzliche Düngung. Falls gewünscht, kannst du vor der Aussaat den Boden mit Kompost anreichern.

Quinoa ist robust und kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Damit sie sich die Pflanzen gut entwickeln, ist es nur nötig, darauf zu achten, dass sie nicht von Beikräutern bedrängt werden. Regelmäßiges Jäten ist daher zu empfehlen. Wenn du die Erde um die Pflanzen mulchst, zum Beispiel mit einer etwa fünf Zentimeter hohen Schicht aus Holzhäckseln, kannst du Beikräuter leicht im Zaum halten.

Quinoa ernten

Quinoa-Samen werden etwa 100 Tage nach der Aussaat reif, also je nach Zeitpunkt der Aussaat zwischen August und September.

Dass die Samen reif sind, erkennst du daran, dass die Pflanze vertrocknet und ihre Blätter abfallen. Wenn die Samen reif sind, kann Regen die Samenstände zerstören. Die Samen fallen leicht ab und keimen, wenn sie nass werden. Du solltest die Samen daher rechtzeitig ernten. Falls sie bei der Ernte noch nicht richtig ausgereift sind, werden die Stängel zusammengebunden und an einem trockenen Platz zum Trocknen aufgehängt.

Zum Ernten schneide an einem trockenen Tag die verblühten Blüten ab und hänge sie bei Bedarf noch einige Tage an einem trockenen Platz kopfüber auf oder lasse sie auf einem Tuch in der Sonne nachtrocknen. Danach werden die Blütenstängel in einem Eimer ausgeschlagen oder zwischen den Händen verrieben, so dass die Samen herausfallen. Anschließend muss die Spreu von den Samen getrennt werden. Am einfachsten geht das, wenn du die Samen auf einem Tuch ausbreitest und einen Ventilator in die Nähe stellst. Wenn du den Ventilator einschaltest, wird die bewegte Luft die leichtere Spreu wegblasen. Größere Pflanzenteile musst du mit der Hand entfernen. Alternativ kannst du die Körner sieben, um sie von der Spreu zu trennen.

Die trockenen Samen werden in einem luftdichten Behälter aufbewahrt. In einer Papiertüte bei Raumtemperatur sind die Samen drei bis sechs Monate haltbar.

Quinoa-Samen sind mit Bitterstoffen, den so genannten Saponinen, umgeben. Diese müssen vor dem Kochen entfernt werden. Die Samen werden dazu vor dem Kochen mehrmals in Wasser eingeweicht und mit Wasser abgespült. Wenn im Wasser liegen und keine Bläschen mehr aufsteigen, ist die Beschichtung entfernt. Statt die Samen einzuweichen, kannst du sie auch mehrfach unter Wasser abspülen, am besten in einem Leinentuch oder einem sehr feinen Sieb.

Quinoa Blätter ernten

Von der Quinoa Pflanze können nicht nur die Samen, sondern auch die Blätter geerntet und verzehrt werden. Ernte nur die jungen, zarten Blätter. Du kannst für einen Salat verwenden oder wie Spinat zubereiten. Werden viele Blätter abgenommen, bildet die Pflanze weniger Samen.

Bildnachweis:

Lila Blüte und grüne Knospe, Bild von A L.G

Quinoa rot Bild von alpakaventas

Quinoa Ernte Bild von Juan Carlos Torrico

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