Weinreben schneiden – wann und wie?

Um viele Weintrauben zu ernten, müssen die Reben regelmäßig geschnitten werden. Aber auch der, der nur Wert auf die schönen Ranken legt, muss zur Schere greifen. Jetzt eine Anleitung zum Wein Schneiden lesen.

Muss man Wein (Vitis vinifera ssp. vinifera) schneiden? Auf jeden Fall, zumindest wenn man leckere Weintrauben ernten möchte. Aber auch Wein, der zur Zierde am Haus oder einer Laube hochwächst, braucht einen regelmäßigen Schnitt.

Wein im Hausgarten anbauen

Im Hausgarten wird - anders als im Erwerbs-Anbau - Wein in der Regel an einem Spalier am Haus gezogen. Es geht hier nicht darum, möglichst gute oder viele Weintrauben zu ernten. Vielmehr beschattet Wein Pergolen oder begrünt Hauswände und trägt, als zusätzlicher Vorteil, auch noch Trauben.
Für den Hausgarten eignen sich Tafeltrauben. Ihre Trauben schmecken am besten, wenn man sie frisch vom Strauch pflückt. Achte auf kernlose Sorten, denn diese schmecken besser.

Standort und Boden für Weinstöcke

Der Standort für Wein sollte vollsonnig sein. In raueren Lagen empfiehlt es sich, die Reben vor eine schützende Hauswand zu pflanzen. An den Boden stellt Wein geringe Ansprüche. Durchlässig muss er sein, ansonsten kommt er mit nahezu allen Böden zurecht.
Wenn Wein nicht geschnitten wird, erreichen seine Triebe eine Höhe von bis zu 10 Metern. Sie haben Sprossranken, mit denen sie Klettergerüste umschlingen, um Halt zu haben und hoch zu wachsen.

Wein schneiden – im Hausgarten nötig?

Muss man überhaupt seinen Wein zurückschneiden oder kann man ihn nicht einfach wachsen lassen? Es ist sehr empfehlenswert, die Weinreben zurückzuschneiden. Ohne Schnitt wuchert die Pflanze kräftig und bildet an anderen Stellen im Garten neue Wurzeln. Diese jungen Pflanzen sind anfälliger für Pilzkrankheiten, da sie nicht auf einer pilzresistenten Unterlage veredelt wurden. Nicht geschnittene Weinreben bilden außerdem nur kleinere und wenige Früchte. Zudem stehen bei ungeschnittenen Pflanzen die Blätter sehr dicht und können nach einem Regenguss nicht schnell trocknen. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Pilzerkrankungen.

Weinreben schneiden – der richtige Zeitpunkt

Trauben wachsen immer nur an neuen Trieben. Daher werden im Spätwinter die Äste aus dem Vorjahr ordentlich zurückgeschnitten, damit sich viele neue alle Triebe bilden. Der richtige Zeitpunkt ist der Februar oder der März, wenn es im Februar noch sehr kalt war. Bei empfindlichen Sorten oder in rauen Lagen wird besser erst im März geschnitten.

Im Frühjahr werden zu dünne oder zu eng stehende Triebe ausgerissen. Der Rückschnitt im Sommer ist etwas für diejenigen, die ihrem Wein eine ordentliche Frisur verpassen wollen.

Weinreben schneiden im Winter für Eilige

Bist du damit zufrieden, wenn dein Wein schnell, kurz und knackig in Form kommt? Dann ist diese Anleitung die richtige für dich.

Schneide alle Triebe aus dem Vorjahr bis auf zwei Knospen zurück – fertig!

Wein schneiden im Winter für Sorgfältige

Der Rückschnitt im Winter ist der wichtigste, wenn du viele Früchte ernten möchtest. Wenn du es mit dem Rückschnitt etwas genauer nimmst, kannst du dich an diese Anleitung halten.

  • Kürze alle Triebe aus dem Vorjahr, die vom Fruchtstamm ausgehen, auf etwa vier bis sechs Augen. Diese Triebe erkennst du an ihrer gelbbraunen oder rotbraunen Farbe.

  • Betrachte alle zurückgeschnittenen Triebe. Wähle etwa fünf Triebe pro Quadratmeter aus, die mindestens so dick wie ein Bleistift sind und nahe am Stamm wachsen.

  • Schneide alle anderen, dünneren Triebe bis auf den nächsten dickeren Ast ab. Danach sind etwa 90 Prozent aller Äste aus dem Vorjahr entfernt.

  • Kürze die unteren der übrig gebliebenen Triebe auf ein bis zwei Augen. Die oberen dürfen so lang bleiben, weil sie sich „strecken“ sollen.

  • Wenn der Weinstock höher wachsen soll, lasse einige Triebe zur Stammverlängerung stehen.

  • Faustregel: Pro Quadratmeter sollten nicht mehr als 15 – 20 Augen am Wein stehen bleiben.

Weinreben schneiden im Frühjahr

Nicht alle jungen Triebe, die aus dem Fruchtholz treiben, tragen Blütenansätze. Die ohne Blütenansätze solltest du ganz oder teilweise entfernen. Diese jungen Triebe werden nicht geschnitten, sondern ausgebrochen. Auch lange, dünne Wasserschosser werden herausgebrochen. Wenn mehrere junge Triebe aus einem Auge wachsen, werden alle bis auf den kräftigsten entfernt. Nur die Triebe, die nahe am Stamm wachsen, dürfen bleiben, da sie für den Aufbau der Rebe wichtig sind.

Weinreben schneiden im Sommer

Im Sommer müssen die Reben nicht unbedingt geschnitten werden. Das ist nur nötig, wenn dein Weinstock sehr ordentlich aussehen soll oder zu viele Blätter die Trauben beschatten. Schneide immer nur einzelne Blätter zurück, damit die Trauben keinen Sonnenbrand bekommen.

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Bildnachweis:
Foto Trieb mit Blütenansatz Bild von Uschi Dugulin

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