Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist eine imposante Staude. Sie wächst bis zu drei Meter hoch. Im Sommer bilden sich riesige Doldenblüten, die richtig Eindruck machen und sehr attraktiv aussehen. Doch so groß wie die Pflanze ist, so groß sind auch die Probleme, die sie verursacht.
Zwar kennen wir Pflanzen, die durchaus unangenehm sind, wie die Brennesseln, die grässlich stechenden Brombeeren oder die Dornen der Rosen. Doch diese Pflanzen verursachen nur kurzzeitigen Schmerz, während der Riesen-Bärenklau Verletzungen verursachen kann, die denen einer Verbrennung ähneln. Noch dazu ist der große Bärenklau ein aggressiver Neophyt, der, wenn er nicht gebremst wird, sich schnell ausbreitet.
Wo kommt der Riesenbärenklau her und wie wächst er?
Der Riesen-Bärenklau kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde erst um 1900 in Mitteleuropa als Gartenpflanze eingeführt. Seitdem verbreitet er sich sehr schnell, wenn man ihm nicht Einhalt gebietet, und verdrängt die heimischen Pflanzen.
Das fällt der schnellwüchsigen Staude sehr leicht. Die Staude wird meist nur zwei Jahre alt. Sie keimt bereits Anfang bis Mitte Februar und erreicht in ihrem ersten Jahr bereits Mitte Mai eine Höhe von einem Meter. Damit beschattet sie die Erde, so dass andere Pflanzen nicht wachsen können. Im zweiten Jahr erreicht sie bis zum Juni eine Höhe von bis zu drei Metern bildet die großen Blüten. Ab Juni öffnen sich die großen Doldenblüten. Die Blüten sehen beeindruckend aus. Sie erreichen einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern und setzen sich aus bis zu 150 Blütenstängeln zusammen. Die Blüten sind bei Bienen sehr beliebt, da die Pflanze wegen ihrer Größe ein großes Nahrungsangebot für sie bietet.
Aus den Blüten bilden sich bis zu 30.000 Samen, die die Verbreitung der Herkulesstaude sichern.
Der Riesenbärenklau wächst am liebsten auf feuchten, nährstoffreichen Böden neben Gewässern oder in Wäldern, gedeiht aber auf fast allen Standorten, nur mit sehr sauren Böden kommt er nicht zurecht.
Wie vermehrt sich der Riesen-Bärenklau?
Der Riesenbärenklau vermehrt sich nicht über Wurzeln, sondern über die vielen Samen der Pflanzen. Diese werden vom Wind, manchmal über Tiere, über Erdbewegungen bei Baumaßnahmen verbreitet. Die Samen keimen auf wilden Komposthaufen im Wald oder vermehren sich bei der Aussaat als Bienenweide. Da die Samen schwimmfähig sind, können sie von Flüssen weitergetragen werden, so dass sich die Pflanze entlang von Flüssen verbreiten kann.
Wie kann man den Riesenbärenklau erkennen?
Den Riesenbärenklau erkennst du vor allem an seiner Größe. Kaum eine andere Staude wird so groß und breit wie sie. Die Staude kann bis zu drei Meter, an günstigen Standorten sogar vier Meter hoch werden. Die Blätter des Riesen-Bärenklau sind auffällig gezackt, mehrfingrig und können bis zu einem Meter groß werden. An der Unterseite sind die Blätter behaart. Der Stängel der Pflanze wird bis zu 10 Zentimeter im Durchmesser und können im unteren Bereich verholzen, um die große weiße oder gelbgrüne Blüte tragen zu können.
Ist der Riesenbärenklau gefährlich?
Der Riesen-Bärenklau kann durchaus gefährlich werden. Das liegt an seinem Pflanzensaft den Giftstoff Furocumarin, der in ihm enthalten ist. Er löst schon in kleinen Mengen allergische Reaktionen aus, die sich in Form von Hautrötungen, Juckreiz und sogar Fieber zeigen. Doch nicht nur das. Bei Sonnenschein löst der Pflanzensaft Quaddeln, Blasen, Hautrötungen und andere Zeichen einer Verbrennung aus, die sehr schmerzhaft sind. Nach dem Abheilen kann es zu Pigment-Veränderungen kommen.
Was sollte man nach dem Kontakt mit dem Riesenbärenklau tun?
Wenn du mit dem Pflanzensaft in Berührung gekommen bist, solltest du die Haut sofort abdecken, um sie vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Wasche den Pflanzensaft gründlich mit Wasser und Seife ab. Anschließend solltest du die betroffene Stelle gut mit einem feuchten Tuch kühlen. Wichtig ist es, noch mindestens zwei Tage danach die Sonne zu meiden.
Wie bekämpfe ich die Herkulesstaude?
Falls bei dir im Garten ein Riesen-Bärenklau wächst, solltest du ihn rasch los werden. Am besten gehst du dazu an einem bewölkten Tag oder in den Morgen- oder Abendstunden zu Werke. Bevor du der Staude zu Leibe rückst, musst du dich erst einmal gut schützen, mit langen Hosen, langärmeliger Jacke, Schal, Mütze, Handschuhen und Brille. So gerüstet schneidest du die Pflanze ab und entsorgst sie im Hausmüll.
Am besten wird die Staude aus dem Garten entfernt, bevor sie blüht. So können sich keine Samen bilden. Außerdem ist es leichter und weniger gefährlich, die Pflanze auszugraben, wenn sie noch kleiner ist. Wenn du alle Blätter und den Stängel entfernt hast, muss auch noch die Wurzel ausgegraben werden. Diese hat die Form einer Rübe und würde wieder neu austreiben, wenn du nur die Blätter abschneidest. Daher muss die Wurzel etwa 15 bis 20 Zentimeter tief abgestochen werden.
Hat die Herkulesstaude schon Blüten gebildet, ist es wichtig. die verblühten Blüten abzuschneiden, bevor sich Samen bilden können. Dass die Pflanze Samen ansetzt, erkennst du daran, dass sich die Blätter gelb verfärben. Da die Samen leicht ausfallen, musst du in den kommenden Jahren diesen Platz im Garten immer wieder kontrollieren, ob junge Riesen-Bärenklaupflanzen nachwachsen. Die Blüten musst du unbedingt im Hausmüll entsorgen, da diese sind noch jahrelang keimfähig sind.
Bildnachweis:
Bild Herkukesstaude von Thilo Becker
Bild Blüten von Heiner
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