Quitten (Cydonia oblonga) ähneln auf dem ersten Blick großen, gelben Äpfeln, mit denen sie nah verwandt sind. Sie sind eine der ersten Kulturobstsorten, die anfangs rund um den Iran und den Kaukasus angebaut wurden. Auch bei uns werden Quitten gerne kultiviert. Quitten können nicht roh verzehrt werden, da sie roh holzig und sauer schmecken und einen unangenehmen Geschmack im Mund hinterlassen. Quitten müssen daher immer verarbeitet werden. Dann entfalten sie allerdings ihr einzigartiges Aroma.
Quitten tragen reichlich
Quittenbäume sind Langsamstarter. Sie lassen sich Zeit zum Eingewöhnen und Anwurzeln und tragen nach vier bis acht Jahren die ersten Früchte. Dann legen sie aber so richtig los. Ein Quittenbaum trägt bis zu 50 Kilogramm Früchte – da lässt sich viel Gelee einkochen oder Quittenbrot backen!
Bei den Quitten unterscheidet man zwei Sortengruppen, die Apfel- und die Birnenquitten. Wie die Quitten in die jeweilige Gruppe eingeordnet werden, ist nicht schwer zu erraten. Richtig, es ist die Form der Früchte, die entscheidet, zu welcher Gruppe ein Quittenbaum gezählt wird.
Quitten ernten – der richtige Zeitpunkt
Im Herbst sind Quitten zu großen Früchten herangewachsen und tragen einen zarten Flaum auf der Schale. Erst wenn die Früchte diesen verlieren, sind sie reif. Außerdem müssen die Früchte gleichmäßig durchgefärbt sein.
Möchtest du aus Quitten Marmelade oder Gelee herstellen, solltest du sie ernten, bevor sie richtig reif sind. Diesen Zeitpunkt nennt man die „Erntereife“. Der Grund ist, dass der Pektingehalt bei fast reifen Früchten am höchsten und die Gelierfähigkeit der Quitten dann am besten ist. Erntereife Früchte erkennst du daran, dass ihre Farbe von Grün zu Gelb zu wechselt und die Früchte beginnen, ihren Flaum zu verlieren.
Doch auch das Wetter spielt beim Quitten Ernten eine große Rolle. Denn die Früchte müssen auf jeden Fall vor dem ersten Frost vom Baum geholt werden. Da Quitten erst etwa ab Oktober reifen, kann es dann schon die ersten Nachtfröste geben. Falls die Quitten noch Flaum tragen oder pelzig sind, musst du sie dennoch vom Baum pflücken, wenn Nachtfrost angekündigt ist. Unreife Früchte reifen im Haus nach.
Quitten lagern
Quitten zu verarbeiten ist nicht ganz einfach. Die Früchte sind hart und es kostet einige Kraft, sie klein zu schneiden. Da kann es gut sein, dass du nicht alle Früchte auf einmal verarbeiten kannst oder willst und die Quitten erst einmal gelagert werden müssen. Lagern kann man allerdings nur Quitten, die kurz vor der Reife geerntet wurden. Diese Quitten kannst du zwei bis drei Monate in einem kühlen, dunklen Keller nachreifen lassen. Vollreif geerntete Früchte müssen so schnell wie möglich verarbeitet werden.
Rezeptideen für Quitten
Wegen ihres hohen Pektingehalts werden Quitten meistens zu Marmeladen, Kompott oder Gelee verarbeitet. Vor dem Verarbeiten muss der Flaum mit einem Küchentuch abgerieben werden, da dieser Bitterstoffe enthält. Grob zerkleinert kannst du die ein Kilogramm Fruchtstücke mit 750 ml Wasser, 500g Gelierzucker und etwas Rum oder Zitrone etwa 20 Minuten kochen lassen. Die Mühe des Schälens solltest du dir sparen, da in der Schale das meiste Pektin steckt. Bei längerem Kochen kannst du sogar auf Gelierzucker verzichten. Am besten experimentierst du ein bisschen.
Daneben kannst du aus Quitten auch Quittenbrot, Fruchtleder oder ein einfaches Quittendessert machen.
Kochfaule können Quitten auch für die Herbstdekoration hernehmen.
Bildnachweis:
Foto viele Quitten am Ast von Jürgen auf Pixabay
Foto drei Quitten mit Flaum Bild von Angeles Balaguerauf Pixabay
Foto geschnitte Quitten von Anna Machalska auf Unsplash
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