Im zeitigen Frühjahr, wenn der grüne Daumen juckt und es draußen noch kalt ist, steigert das Vorziehen von Gemüse und Blumen die Vorfreude auf die kommende Gartensaison. Liest man nach, was man bei der Aussaat beachten muss, stößt man immer wieder auf die Formulierung, dass die Erde feucht, aber nicht nass gehalten werden muss. Was ist genau darunter zu verstehen und wie viel Aufwand bedeutet es, darauf zu achten, dass die Erde nicht austrocknet? Hier die wichtigsten Tipps zum Säen und Gießen.
Die richtige Bodenfeuchte bei der Aussaat
Damit Samen keimen können und der Keimling nach dem Aufgehen nicht gleich vertrocknet, ist es wichtig, dass die Erde gleichmäßig feucht ist und nicht austrocknet.
Bei der Aussaat auf dem Fensterbrett besprühst du die Erde am besten mit einer feinen Brause, so dass die Erde bis in zwei Zentimeter Tiefe gut feucht ist.
Wenn du die Erde mit Folie abdeckst oder die Pflanztöpfe in ein Zimmergewächshaus stellst, reicht es, zwei- bis dreimal in der Woche zu gießen.
Nach dem Keimen solltest du die Abdeckung abnehmen. Die Pflänzchen wachsen sonst zu schnell und „vergeilen“, das heißt sie werden sehr lang, dünn und nicht standfest.
Bei der Aussaat im Freiland ist es günstig, auf eine Regenperiode zu warten, damit die Erde bis in tiefe Schichten gut durchnässt ist. Wenn das nicht möglich ist, solltest du vor der Aussaat die Erde im Beet gießen. Gießt du nach dem Aussäen intensiv, besteht die Gefahr, dass das Saatgut weggeschwemmt wird. Bis zur Keimung und danach musst du regelmäßig gießen, damit die Erde nicht austrocknet.
Keimlinge gießen
Nach dem Keimen legen die jungen Pflänzchen mit ihrem Wachstum so richtig los. Oben treiben sie Blätter, unter der Erde wachsen die Wurzeln. Bis die Pflänzchen jedoch gut eingewurzelt sind, darf die Erde nicht austrocknen.
Nach dem Aufgehen müssen die Keimlinge täglich gegossen werden. Verwende kein kaltes Wasser.
Gieße die Pflänzchen an der Basis und versuche, nur die Erde und nicht die Keimlinge zu nass zu machen.
Verwende im Zimmer eine Sprühflasche und im Freiland eine feinperlige Braue oder eine Gießkanne mit Brauseaufsatz. Ein harter Wasserstrahl würde die Keimlinge wegspülen.
Gieße nach Möglichkeit nicht am Abend, damit die Jungpflanzen die Nacht über relativ trocken stehen. So reduzierst du die Gefahr, dass sich Schimmel bildet.
Wenn sich Schimmel auf der Erde bildet, stehen die Keimlinge zu nass.
Jungpflanzen gießen
Wenn die Keimlinge größer geworden sind, müssen sie nicht mehr täglich gegossen werden.
Gieße vorsichtig um die Keimlinge, ohne dass sie nass werden. Gieße durchdringend, so dass die Erde gut feucht ist. Denn das Wasser weiter unten in der Erde verdunstet langsamer. Dann lohnt es sich für die Pflanzen, lange Wurzeln zu bilden, da sie auch dann noch an das ersehnte Nass kommen, wenn die obere Erdschicht schon trocken ist. Je nach Standort und Temperatur reicht es, nur noch alle paar Tage, dafür aber intensiver zu gießen.
Bevor du wieder gießt, sollte sich die Erde leicht trocken anfühlen. Am besten fühlst du mit dem Finger vor dem Gießen, wie feucht die Erde ist.
Gieße nicht in der Mittagszeit. Das Wasser kann dann schlechter aufgenommen werden und verdunstet schnell.
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