Aufgrund ihrer Herkunft und daraus resultierenden Empfindlichkeit gegenüber Kälte gibt es beim Anbau und bei der Pflege einiges zu beachten.
Herkunft
Die der Schwertliliengewächse zugehörige Gladiole oder Siegwurze gehört einer breit gefächerten Gattung an, die über 200 verschiedene Arten umfasst. Verbreitet sind Gladiolen von Vorderasien über Südeuropa bis Afrika. Die prächtigsten Gewächse der Art stammen aus Afrika. Hierzulande ist lediglich die Sumpf-Siegwurz heimisch. Aufgrund ihres doch recht geringen Vorkommens genießt die Gladiole strengen Artenschutz. Auffindbar ist sie in unseren Breiten nur noch selten an spezifischen Standorten. Sie fühlt sich etwa in wechselfeuchten Moorwiesen wohl.
Pflanzen
Pflanzen lässt sich die Gladiole frühestens gegen Ende April, damit die kälteempfindlichen Triebe nicht vor den Eisheiligen an die Oberfläche gelangen. Ist eine frühe Blüte erwünscht, so besteht die Möglichkeit einer Topfkultur. Nach den Eisheiligen lassen sich die Topfpflanzen in ein Blumenbeet versetzen. Die Erdschicht sollte die Blumenzwiebeln stets überdecken, um eine ausreichende Standfestigkeit für die Blütenstängel zu gewährleisten. Zur Verlängerung der Blütezeit lassen sich die Blütenzwiebeln im Zeitraum zwischen April und Mai zeitversetzt einpflanzen. Bei der Pflanzung ist zu beachten, dass Gladiolen wie auch Rosengewächse nicht jährlich am selben Standort stehen sollten. Zwischen den Pflanzungen ist ein Zeitraum von sechs Jahren abzuwarten.
Standort
Gladiolen sind an sich nicht sehr anspruchsvoll, was den Standort und Boden betrifft. Grundsätzlich bevorzugen Gladiolen einen eher durchlässigen und tiefgründigen Boden. Das Erdreich sollte wechselfeucht und frisch sein. Auf ein entsprechendes Nährstoffvorkommen ist zu achten. Verdichtete und undurchlässige Böden sind Gift für Gladiolen, weshalb eine extra Drainage aus Tonscherben oder Sand vor der Pflanzung in den schweren Boden eingearbeitet werden sollte. Darüber hinaus handelt es sich bei Gladiolen um wahre Sonnenanbeter. Der Standort sollte zwar vor Witterung schützen, doch ausreichend direktes Sonnenlicht bieten können.
Pflegetipps
Die Pflanzen sind abhängig von einer ausreichenden Nährstoffversorgung. Da sie sehr nährstoffbedürftig sind, ist eine ausgiebige Düngung schon direkt bei der Pflanzung ausschlaggebend für ein ordentliches Wachstum. Direkt nach Einsetzen der Blumenzwiebeln empfiehlt sich das Bestreuen mit Hornmehl oder reifem Kompost. Schneiden lassen sich die Pflanzen schon direkt nach dem Öffnen der ersten beiden Blüten. Ein radikaler Rückschnitt ist eher kontraproduktiv. Es ist darauf zu achten, dass mindestens fünf Blätter am Stiel verbleiben, sodass sich neue Knollen entwickeln können. Um einer Samenbildung vorzubeugen sind verwelkte Blütenstände rechtzeitig von der Pflanze zu entfernen.
Überwinterung
Damit die Gewächse den Winter ohne Schaden überleben, sind sie entsprechend auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Ursprünglich stammen die Pflanzen nämlich aus dem Mittelmeerraum, welches nicht mit allzu kalten Temperaturen und Bodenfrost konfrontiert ist. Im Herbst nach dem allerersten Nachtfrost sind die Knollen ausgraben und von überschüssiger Erde zu befreien. Mit groben Sand lassen sich die Zwiebeln in Holzkisten einlagern. Ein Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit eignet sich optimal als Lagerort.
Vermehrung
Die einfachste Methode zur Vermehrung von Gladiolen ist die Teilung. Auf lockeren Böden und bei guter Pflege produzieren Gladiolen genug Tochterknollen, die per Ausläufer mit der Mutterpflanze verknüpft sind. Diese Bindungen lassen sich unkompliziert beim Aufnehmen der Gewächse kappen. Kleinere Knollen lassen sich über den Winter am besten an einem frostfreien und hellen Standort in Anzuchterde kultivieren. Die verschiedenen Wildarten lassen sich ebenfalls problemlos per Aussaat vermehren. Bis zur eigentlichen Blüte können auf diese Art und Weise aber mehrere Jahre vergehen, weswegen sich die Teilung als Mittel zur Vermehrung als deutlich effektiver erweist.
Schädlinge
Krankheiten oder Schädlinge resultieren in der Regel aus Pflegefehlern. Vor allem auf feuchten und schweren Böden sowie kalter Witterung neigen Gladiolen zur Bildung von Pilzerkrankungen. Häufig fallen die Gewächse etwa der Stängel- oder Knollenfäule anheim. Neben Pilzerreger machen auch einige Bakterienstämme den Pflanzen das Leben schwer. Krankheiten wie die Blattfleckenkrankheit sind weit verbreitet. Befallene Pflanzen lassen sich nur schwer retten und sollten beseitigt werden. Kontaminierte Knollen sind vor der Überwinterung einer Behandlung in einem Heißwasserbad bei 53°C zu unterziehen. Potentielle Erreger sterben auf diese Weise ab. Trocken und kühl lassen sich die Zwiebeln problemlos über den Winter einlagern.
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