Kartoffeln sind von unserem Speiseplan nicht wegzudenken. Kein Wunder, denn sie sind so vielseitig in der Küche zu verwenden wie fast kein anderes Gemüse. Du kannst Kartoffeln kochen, knusprige Bratkartoffeln braten, Kartoffelsalat in den verschiedensten Variationen, Suppen oder Gratins zaubern oder sie frittieren, um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Die Knollen sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie enthalten Kalium, Vitamine und Eiweiß. Außerdem bleiben wir nach dem Verzehr von Kartoffeln lange satt.
Und natürlich ist Kartoffel nicht gleich Kartoffel. Für jedes Gericht gibt es eine passende Kartoffelsorte, die für die jeweilige Zubereitung besonders geeignet ist. Und da jedes Kartoffelgericht mit der richtigen Kartoffelsorte besonders gut gelingt, lohnt es sich, die Kartoffelsorten und ihre Kocheigenschaften etwas besser kennenzulernen.
Kartoffelsorten: Kriterien
Kartoffeln unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht. Am häufigsten sind Kartoffeln mit brauner Schake und gelbem Fleisch, aber andere Kartoffeln treiben es ziemlich bunt und haben rotes, violettes oder gar blaues Fleisch oder eine gelbe oder rote Schale. Auch in Größe und Form gleicht keine Kartoffel der anderen. Manche sind länglich, andere eher rund.
Daneben werden Kartoffeln eingeteilt nach ihrem Reifezeitpunkt. Frühe Kartoffeln können schon früh im Jahr geerntet werden. Sehr frühe Kartoffeln sind bereits ab Juni erhältlich und werden auch neue Kartoffeln genannt. Junge Kartoffeln reifen im Juli, mittelfrühe Kartoffeln sind zwischen August und September reif, während die späten Sorten von Mitte September bis Oktober aus der Erde geholt werden. Allgemein kann man sagen, dass späte Kartoffeln einen höheren Stärkegehalt haben, größere Knollen bilden und eher mehlig kochend sind.
Für das Kochen und Zubereiten von Kartoffeln ist die Einteilung in die Kategorien festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend am wichtigsten. Ob eine Kartoffel beim Kochen in Form bleibt oder eher zerfällt, hängt von ihrem Stärkegehalt ab. Kartoffeln, die viel Stärke enthalten, werden beim Kochen trockener und weicher. Dies sind die mehlig kochenden Kartoffeln. Kartoffeln mit einem geringeren Stärkegehalt, dabei handelt es sich um die festkochenden Sorten, bleiben beim Kochen fest und saftig.
Festkochende Kartoffelsorten
Die festkochenden Kartoffelsorten bleiben auch beim Kochen fest und zerfallen nicht. Aus ihnen lassen sich besonders gut Bratkartoffeln, Kartoffelsalate, Kartoffelgratin und Salzkartoffeln zubereiten.
Allerfrüheste Gelbe: rundovale, mittelgroße Knollen mit gelber Schale und feinem Fleisch.
Annabelle: sehr frühe Sorte mit sehr feinem Geschmack; gut für Salat, Peel- oder Salzkartoffeln.
Bamberger Hörnchen: Lange, dünne Knollen mit nussigem Fleisch; sehr gut für Kartoffelsalat.
Cilena: beliebte gelbe, frühe Kartoffel, erreicht ihr volles Aroma nach einiger Lagerzeit.
Nicola: mittelfrühe Sorte mit lang-ovalen Knollen und hellem, wohlschmeckendem Fleisch.
Goldsegen: große Kartoffeln, gut lagerfähig, gelbe Schale mit gelbem Fleisch.
La Ratte: Mittelfrühe Sorte. Die länglichen Knollen eignen sich wegen ihres sehr guten, speckigen Geschmacks sehr gut als Pell- oder Salatkartoffel.
Linda: Sehr leckere, lang-ovale Knollen mit gelber, glatter Schale. Gut lagerfähig, nach längerer Lagerung werden die Kartoffeln mehlig kochend.
Nicola: Kartoffel des Jahres 2016; gelbes Fruchtfleisch mit süßlichem, erdigem Geschmack: sehr gut als Salz- oder Pellkartoffel.
Sieglinde: Diese Kartoffelsorte ist die älteste, die in der Deutschen Sortenliste zugelassen wurde. Sie hat eine langovale Form und gelbes, würziges Fleisch.
Vitelotte: Kartoffel aus Südamerika mit violett-blauer Färbung; der Geschmack erinnert an Esskastanien, spät reifend.
Vorwiegend festkochende Kartoffelsorten
Zu vorwiegend festkochenden Kartoffelsorten sollten die greifen, die beim Einkauf noch nicht wissen, welche Gerichte sie kochen wollen. Sie sind für Salzkartoffeln, Pommes, Salat und Bratkartoffeln gut geeignet. Beim Kochen platzen sie manchmal unter der Schale auf, bleiben aber dennoch gut in Form.
Blauer Schwede: Mittelfrühe Sorte, deren Knollen violettes bis blaues Fleisch und einen intensiven, leicht süßen Geschmack haben.
La Bonotte: Mittelfrühe Sorte, deren Knollen tiefe Augen haben. Cremiges feines Fleisch, das sich hervorragend als Pell-, Salz- oder Salatkartoffel eignet.
Laura: Kartoffel mit auffällig roter Schale und gelbem Fleisch. Lässt sich gut im heimischen Garten anbauen. Sehr leckeres Fleisch, als Pellkartoffel nicht so gut geeignet.
Marabell: Frühe Sorte mit gelben, ovalen Knollen, die sich sehr gut verarbeiten lässt.
Rote Emmalie: Kartoffel des Jahres 2018 mit rotem Fleisch; die frühe Sorte hat eine feine Konsistenz und einen würzigen Geschmack.
Toscana: Junge Kartoffelsorte mit aromatischem Geschmack; gelbe Haut und gelbes Fleisch. Sehr gut für Salz- oder Bratkartoffeln.
Mehlig kochende Kartoffeln
Mehligkochende Kartoffeln platzen beim Kochen auf. Sie werden mehlig und sind nicht mehr bissfest. Aus ihnen kannst du Kartoffelpüree, Gnocchi, Kroketten, Knödel oder Kartoffelsuppe zubereiten. Für Salate oder Bratkartoffeln sind sie nicht geeignet, da sie bei der Zubereitung zerfallen würden.
Agria: diese mittelfrühe Kartoffelsorte wird am meisten in Deutschland angebaut und lässt sich gut lagern.
Bintje: späte Kartoffel mit dünner, hellgelber Schale; das helle Fruchtfleisch hat einen mehligen Geschmack.
Gala: Mittelfrühe Kartoffel mit gelbem Fleisch; sehr gut für Kartoffelpüree und Knödel.
Hela: Sehr frühe Sorte mit angenehm mildem Aroma.
Mehlige Mühlviertel: ovale, mittlere bis große Knollen; spät reifend
Ora: Ertragreiche, späte Sorte mit leicht kräftigem Aroma, gut geeignet für Kartoffelsuppen
Mandelkartoffel: Sorte mit kleinen Knollen und cremigem Geschmack. Besonders beliebt als Pellkartoffel.
Bildnachweis:
Titelfoto von stanbalik
Foto Kartoffel Vitelotte Bild von Couleur
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