Wie oft liest man, dass Pflanzen „durchlässige Böden“ benötigen, dass leichte Böden mit Humus angereichert werden sollten und der Boden überhaupt die Grundlage für gärtnerischen Erfolg ist. Da stellt sich die Frage, welche Bodenarten es gibt und welche man im Garten hat, um Erfolg bei der Gartenarbeit zu haben. Wir stellen die Bodenarten vor und verraten, wie du den Boden ganz einfach mit den Fingern testen kannst.
Die meisten Menschen wissen, wie der Boden in ihrer Region beschaffen ist. Davon kann sich der Boden im eigenen Garten aber unterscheiden. Vielleicht wurde im Garten fremder Boden verteilt oder der Vorbesitzer war ein eifriger Gärtner, der regelmäßig Kompost verteilt hat?
Es ist wichtig, die Bodenbeschaffenheit im eigenen Garten zu kennen, denn davon hängt ab, welche Pflanzen sich dort wohl fühlen und gut wachsen. Für die Bestimmung der Bodenart ist keine komplizierte Analyse notwendig, sondern ein bisschen Fingerspitzengefühl ist ausreichend. Wir stellen die Bodenarten vor und verraten, wie du die Unterschiede „erfühlen“ kannst.
Was ist eine Bodenart?
Unter Bodenart versteht man, wie sich der Boden im Hinblick auf die Größe der Körnung der Bodenbestandteile zusammensetzt.
Welche Bodenarten gibt es?
Es gibt vier Hauptbodenarten, nämlich Sand, Schluff, Ton und Lehm. Je nachdem wie das Verhältnis dieser Bodenarten in der Erde sind, werden sie diesen Bodenarten zugerechnet.
Sand ist am grobkörnigsten. Seine Körner haben eine Größe im Durchmesser von 0,063 bis 2 mm, Schluff 0,002 bis 0,063 mm und Ton setzt sich aus Bestandteilen zusammen, deren Durchmesser kleiner als 0,002 mm sind. Lehm besteht in etwa aus gleichen Teilen der drei Bodenarten Sand, Schluff und Ton.
Welche Bedeutung hat die Bodenart?
Die Bodenart ist ein wichtiges Merkmal und hat Auswirkungen darauf, wie der Boden bearbeitet werden kann.
Die Zusammensetzung des Bodens bestimmt, in welchem Maß der Boden Wasser und Nährstoffe speichern kann und wie sehr Boden durch Erosion gefährdet ist. Außerdem bestimmt die Bodenart, wie schwer oder leicht der Boden bearbeitet werden kann. Zwar ist dies in der Landwirtschaft besonders wichtig, spielt aber auch bei der Gartenarbeit eine wichtige Rolle.
1. Sandboden
Sandböden sind sehr durchlässig und gut durchlüftet. Pflanzenwurzeln können gut in sandiger Erde wurzeln. Nachteil der groben Struktur ist, dass Sandböden schnell austrocknen und Nährstoffe kaum speichern können, da sie sie nicht binden können. Die meisten Sandböden sind daher nährstoffarm. Sie erwärmen sich schnell, trocknen aber auch schnell aus. Auf Sandböden kannst du gut frühe Gemüsesorten anbauen. Anspruchsvolle Blumen- und Gemüsearten wollen aber auf Sandböden nicht gut gedeihen.
Ein Sandboden lässt sich gut bearbeiten und wird daher leichter Boden genannt. Auch bei Regen können sandige Böden betreten werden.
Da leichte Böden schlecht Wasser und Nährstoffe speichern, müssen sie häufig gewässert werden.
Sandböden können durch reichlich organisches Material verbessert werden. Stalldung, Gründüngung, Kompost und Mulch tragen dazu bei, dass der Boden Wasser und Nährstoffe besser speichert. Durch das Zufügen von Lehm oder Ton kann die Speicherfähigkeit ebenfalls verbessert werden. Düngen hilft hingegen kaum, da die Nährstoffe schnell ausgewaschen werden.
Da bei Sandböden Kalkanteile schnell ausgewaschen werden, sind sie häufig sauer.
2. Schluffboden
Bei Trockenheit kann Schluffboden sehr hart und schwer werden zu bearbeiten sein. Trotzdem hat Schluff Vorteile: Der Boden kann viel Wasser und Nährstoffe speichern. Wenn du einen Schluffboden hast, musst du Kalk und Humus nur in dem Umfang beifügen, wie sie durch die Pflanzen verbraucht werden.
3. Tonboden
Ton kann sehr hart werden und ist dann kaum noch zu bearbeiten. Die feinen Bestandteile von Ton speichern viel Wasser, geben es aber nur bedingt an die Pflanzen weiter. Bei Tonböden entsteht leicht Staunässe, da das Wasser nicht weitergeleitet wird. Tonböden sind schlecht durchlüftet und erwärmen sich langsam. Tonböden werden schwere Böden genannt.
Organisches Material macht den Boden lockerer und leichter zu bearbeiten.
4. Lehmboden
In Lehmböden finden sich die drei Bodenarten zu etwa gleichen Teilen. Sie sind daher das gesunde Mittelmaß und bieten für sehr viele Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen. Sie können Wasser und Nährstoffe speichern und haben wegen ihrem Sandanteil dennoch eine gute Durchlüftung und Durchlässigkeit. Lehmböden können aber schwer zu bearbeiten sein, da sie Wasser speichern und sich die einzelnen Bestandteile fest miteinander verbinden,
Bodenart bestimmen mit diesem Trick
Erfahrene Gärtner und Gärtnerinnen, die ständig die Hände in der Erde haben, kennen ihren Boden schon ziemlich gut. Wenn du nicht weißt, wie dein Boden beschaffen ist, musst du dir deine Hände schmutzig machen. Nimm´ feuchte Gartenerde in die Hand und versuche daraus erst eine Kugel und dann eine Wurst zu formen.
Wenn dir die Erde unter den Fingern zerbröselt, dann hast du einen Sandboden. Dessen Körnerstruktur ist zu grob, so dass die einzelnen Bestandteile nicht binden.
Schluff fühlt sich sandig lehmig an. Du kannst zwar eine Kugel und eine Wurst aus der Erde formen, diese wird aber schnell zerbröseln. Die feinen Bestandteile von Schluff setzt sich in den Fingerrillen ab, glänzt aber nicht.
Ton lässt sich sehr gut formen. Ton glänzt, wenn du ihn verschmierst.
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