Die Blätter der Herbstzeitlosen erinnern an Bärlauch, während ihre zu Herbstbeginn erscheinenden Blüten eher Krokussen ähneln. Im Gegensatz zu Bärlauch und Krokussen sind Herbstzeitlose jedoch stark giftig.
So wie die Krokusse den herannahenden Frühling ankündigen, so sind die Herbstzeitlosen die Vorboten des Herbstes. Während im Frühjahr nur die Blätter der Herbstzeitlosen zu sehen sind, sorgen die ansehnlichen blassvioletten Blütenkelche zwischen August und Oktober noch einmal für eine wahre Blütenpracht im herbstlichen Garten, während die meisten anderen Pflanzen schon längst dadurch sind.
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Botanischer Steckbrief
Die Herbstzeitlosen gehören zur Familie der Colchicaceae, der sogenannten Zeitlosengewächse. Der botanische Name der Knollenpflanze ist Colchicum autumnale.
Das Verbreitungsgebiet der Herbstzeitlosen erstreckt sich über Mittel- und Südeuropa. Die schön blühende Knollenpflanze ist also auch hierzulande heimisch, steht aber mittlerweile in einigen Bundesländern unter Schutz. In der Wildnis zeigen sich die Blüten der Herbstzeitlosen in erster Linie auf feuchten Wiesen und Auwäldern.
Die Blütezeit von Colchicum autumnale erstreckt sich von August bis Oktober. In dieser Zeit tragen die Herbstzeitlosen erstaunlicherweise keine Blätter, sondern bilden lediglich Blüten aus, die an langen Blütenröhren direkt aus der Knolle heraus wachsen. Diese sind blassrosa bis violett, bestehen aus sechs Blütenhüllblättern und werden nicht selten mit Krokussen verwechselt. Von Frühjahr bis Spätsommer geben sich die Herbstzeitlosen durch bis zu 25 Zentimeter lange, dunkelgrüne Blätter zu erkennen, die denen des Bärlauchs sehr ähneln. Die Blütenfarbe der kultivierten Sorten reichen von rosa und lila bis hin zu weiß.
Herbstzeitlose: Giftig für Menschen, Pferde und Rinder
In der Wildnis breiten sich die Herbstzeitlosen häufig teppichartig an passenden Standorten aus. Aber trotz ihrer Schönheit ist hier Vorsicht geboten. Denn die Herbstzeitlosen sind hochgiftig und das sowohl für Menschen als auch für verschiedene Nutztierarten. Für junge Pferde können Herbstzeitlose gefährlich werden, ebenso wie für Rinder. Zwar sind die Herbstzeitlosen bei Berührung nicht giftig, aber um eine Übertragung der Giftstoffe von der Hand zum Mund zu vermeiden, sollte man vorsorglich Handschuhe tragen.
Herbstzeitlose: Standort und Boden
Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist für die Herbstzeitlosen ideal, vor allem wenn dieser dann noch windgeschützt ist. Der Boden sollte sandig bis lehmig, nährstoffreich und gut durchlässig sein. Bei zu wenig Sonnenlicht fällt die Blüte der Knollenpflanze weniger üppig aus.
Besonders gut harmonieren die Herbstzeitlosen im Pflanzbeet mit anderen niedrigen Gewächsen, die im Herbst gelbe oder rötliche Färbungen aufweisen. Aber auch als Blütenteppich auf dem Rasen eignen sich die Knollenpflanzen hervorragend.
Herbstzeitlose pflanzen und pflegen
Kultivierte Sorten der Herbstzeitlosen sind im Handel als Knollen erhältlich. Diese werden im Zeitraum zwischen Juli und September etwa 10 bis 20 Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Die Blüten kommen etwa vier Wochen nach Pflanzung zum Vorschein, sodass die Blütezeit der Herbstzeitlosen gut mit der Blüte anderer Pflanzen im Garten koordiniert werden kann. Die einzelnen Zwiebeln sollten einen Abstand von etwa 20 Zentimeter zueinander haben. Unmittelbar nach dem Einpflanzen der Knollen sollte die Pflanzstelle gut gegossen werden.
Was die Pflege der Colchicum autumnale angeht, so ist diese recht anspruchslos. Das einzige, was an Pflege anfällt, ist das Entfernen der gelben Blätter, bevor die Pflanze in die Blütezeit geht.
Vermehrung und Aussaat von Herbstzeitlosen
Herbstzeitlose zu vermehren ist relativ simpel. Die Knollenpflanze bildet nämlich unterirdisch sogenannte Tochterknollen aus, die dann im Folgejahr blühen, während die Mutterknolle abstirbt. Wer ein paar Herbstzeitlose an eine passende Stelle im Garten gepflanzt hat, muss im Prinzip also gar nichts tun, damit sich die schöne Pflanze vermehrt und teppichartig ausbreitet.
Kontrollieren könnt ihr die Vermehrung der Herbstzeitlosen, indem ihr nach dem Verwelken der Blätter im Sommer die Knollen ausgrabt, die Mutter- und Tochterknollen voneinander trennt und an andere Stellen verpflanzt. Eine Anzucht der reifen Samen ist ebenfalls möglich, dauert allerdings mehrere Jahre.
Herbstzeitlose: Die beliebtesten Sorten
Neben der hierzulande heimischen Colchicum autumnale gibt es mittlerweile auch zahlreiche kultivierte Sorten, die sich von den wilden Herbstzeitlosen in Farbe und Form der Blüten unterscheiden. Zu ihnen gehören:
- Colchicum speciosum ‘Album’: große, weiße Blüten
- Colchicum-Hybride ‘Waterlily’: üppig gefüllte, violette Blüten
- Colchicum cilicicum: schmale Blütenblätter in intensivem Violett
Zwiebeln für Herbstzeitlose kaufen
Bildnachweis:
Bild Einzelne Blüte von Csillagvirág14
Bild zwei Blüten von suju-foto
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