Aus der asiatischen Küche ist der Chinakohl gar nicht mehr wegzudenken, eignet er sich doch hervorragend als Zutat in herzhaften Wintersuppen und -eintöpfen sowie in leckeren Salaten. Wer Chinakohl im Garten hat, der kann den ganzen Winter hindurch auf ein leckeres, kalorienarmes Gemüse zurückgreifen, das nicht nur leicht bekömmlich ist, sondern auch jede Menge wertvolle Vitamine liefert. Dabei ist es gar nicht schwer, Chinakohl selber anzubauen.
Chinakohl: Botanischer Steckbrief
Chinakohl, auch bekannt als Pekingkohl, Selleriekohl, Blätterkohl, Kochsalat oder Japankohl, ist eine Kohlart aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Der botanische Name des Chinakohls ist Brassica rapa subsp. pekinensis.
Wie sein Trivialname bereits vermuten lässt, stammt die mittlerweile auch hierzulande sehr beliebte Gemüsepflanze aus China, wo die Kreuzung aus Speiserübe und Senfkohl bereits seit dem 5. Jahrhundert angebaut wird. Auch in Korea und Japan ist die Kohlart fester Bestandteil der Landesküche. In Europa ist der Chinakohl seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt.
Die oval bis fast schon zylinderförmigen Köpfe des Chinakohls erreichen eine Länge von 50 bis 60 Zentimeter. Die Blätter sind gelbgrün und haben, ähnlich wie Wirsing, weiße Blattrippen. Je nach Sorte können die äußeren Blätter zuweilen bis ins Dunkelgrün hineinreichen. Die Innenblätter sind grundsätzlich etwas heller.
Chinakohl im Garten anbauen: Standort und Boden
Wer Chinakohl selber anbauen will, der sollte einen halbschattig bis sonnigen und vor allem windgeschützten Standort für das Gemüse wählen. Besonders gut geeignet zum Chinakohl Pflanzen sind gehaltvolle, lockere Böden, in denen sich keine Staunässe bildet. Der pH-Wert des Untergrunds sollte zwischen 6 und 8 liegen. Gute Pflanzpartner im Gemüsebeet sind Salat, Erbsen, Karotten oder Spinat, während Kartoffeln, Lauch oder andere Kohlarten besser in einem anderen Beet gepflanzt werden sollten.
Von der Aussaat bis zur Ernte: Chinakohl pflanzen und pflegen
Chinakohl wird für gewöhnlich zwischen Mitte Juni und Anfang August ausgesät. Dabei kann man die Pflanzen entweder in einem Topf vorziehen oder sofort den Chinakohl im Garten im Beet aussäen. Wichtig ist, dass die einzelnen Samen ein bis zwei Zentimeter tief in den Boden gesät werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Samen sollte 30 bis 40 Zentimeter betragen. Die Reihen sollten dabei knapp einen halben Meter weit auseinander gepflanzt werden. Bei warmen Temperaturen und ausreichender Wasserzufuhr dauert es in der Regeln zwischen sechs und acht Tagen, bis die Keimlinge erscheinen.
Wenn man nach der Anzucht im Topf die Chinakohl Pflanzen setzen möchte, sind die gleichen Pflanzabstände einzuhalten. Um das Wachstum zu unterstützen kann man bei der Aussaat etwas Kompost in die einzelnen Pflanzlöcher geben. Außerdem sollte der Boden zwischendurch mit der Hacke immer mal wieder etwas aufgelockert werden.
Wurde beim Setzen der Chinakohl Pflanzen etwas Kompost hinzugegeben und der Boden gut gelockert, gilt es danach nur noch sicherzustellen, dass der Boden immer ausreichend feucht ist, damit der Chinakohl im Garten gedeiht.
Chinakohl ernten und richtig lagern - So geht’s!
Bis man den Chinakohl ernten kann, dauert es in der Regel zwischen 75 und 95 Tage. Je nach Zeitpunkt der Aussaat liegt die Erntezeit also irgendwo zwischen September und November - auch kühlere Temperaturen machen dem Chinakohl in der Regel wenig aus, bei Frost sollte allerdings nicht mehr geerntet werden.
Erntereifer Chinakohl sollte mit einem scharfen Messer direkt am Wurzelansatz abgeschnitten werden. Locker sitzende Blätter werden zuvor vom restlichen Kohlkopf entfernt. Beim Abschneiden der einzelnen Köpfe ist es wichtig, die Blattstiele nicht zu verletzen, da sich sonst die Lagerungszeit verkürzen kann. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen lässt sich der Chinakohl problemlos eine Woche lang im Kühlschrank aufbewahren, ohne zu welken. Grundsätzlich gilt bei Chinakohl jedoch, dass man mit dem Ernten so lange wie möglich warten und das frische Gemüse möglichst zeitnah verwenden sollte.
Wer am Ende der Erntezeit größere Mengen an Chinakohl einlagern will, sollte den Chinakohl mitsamt dem Wurzelballen ernten und die Köpfe dann nebeneinander hochkant in eine mit Sand gefüllt Kiste setzen. Alternativ kann jeder Kopf auch in Zeitungspapier eingewickelt und dann aufrecht gelagert werden. In einem kühlen Kellerraum hält sich der Chinakohl so bis Ende Januar oder sogar bis in den Februar hinein.
Chinakohl in der Küche verwenden
Die Blätter des Chinakohls lassen sich sowohl roh als auch gekocht verzehren, da er anders als andere Kohlarten leicht verdaulich ist. Roh schmeckt er besonders gut als Bestandteil von leckeren Salaten. Aber auch als Zutat in Suppen und Wokgerichten ist der Chinakohl klasse. Die Garzeit liegt bei etwa acht bis zehn Minuten.
Chinakohl: Krankheiten und Schädlinge
Löchrige Blätter weisen bei Chinakohl auf einen Befall durch Erdflöhe hin. Auch Kohlweißlinge und Schnecken machen sich gern über die Blätter des Chinakohls her. Über kontaminierte Böden kann sich die Kohlhernie, eine die Wurzeln befallende Pilzkrankheit, unter den Chinakohl Pflanzen ausbreiten.
Chinakohl selber anbauen: die richtige Sorte wählen
Chinakohl ist nicht gleich Chinakohl. So sind hierzulande gleich mehrere Sorten des leckeren asiatischen Gemüse erhältlich. Zu den beliebtesten Sorten zählen:
Bilko: ertragreich und frostresistent, kurze Köpfe, resistent gegen Kohlhernie
Granat: längliche Köpfe, besonders guter Geschmack und viele Vitamine
Harmony: besonders lagerungsfähige Sorte
Hong-Kong: kurze, gedrungene, gut schmeckende Köpfe
Parkin: mittelgroße, schossfeste Köpfe mit aromatischen Blättern
Scarlette: ertragreiche Chinakohl Sorte mit rot-violetten Blättern
Foto Chinakohl
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