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Essen statt ärgern!!!

Wildkräuter sind wahre Schätze, die nicht nur den Garten gesund halten, sondern auch uns. Pflanzen sind nicht unsere Feinde!!!

Quelle: gruen-roh-bunt.com

Essen statt ärgern – Wildkräuter in die „belle/ haute cuisine“

Wenn Sie den Wildkräutern in Ihrem Garten zu Leibe rücken wollen, dann sollten Sie das sinnhaft und nutzvoll tun. Betreiben Sie eine Art Unkrautvernichtung, die Appetit macht und den Stoffwechsel in Schwung bringt – nehmen Sie dabei Messer und Gabel zur Hand.

Die vielerorts als nutzlose und lästige Gäste empfundenen Wildkräuter im Garten, offenbaren wundervolle Überraschungen, wenn man sie genauer betrachtet. Denn: man kann sie durchaus in der Küche verwerten. Denn Wildkräuter, sogenannte Unkräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere, Sauerampfer, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch & Co sind äusserst wertvolle aber auch gern unterschätzte Vitamin- und Mineralstoffspender. Und vor allem auch eines. Sehr delikat.

Das „Wunder“ Giersch

Als ein wahres Vitamin C-Wunder gilt der hartnäckige Giersch (Aegopodium podagraria). Dieser wildkräuterische Begleiter entwässert und entschlackt den Körper und stärkt das Bindegewebe, fördert hauptsächlich die Harnorgane und regt den Stoffwechsel an. Giersch lindert zudem Gicht und Rheuma, wurde daher er auch unter dem Namen „Podagrakraut“ als Heilkraut in den Klostergärten des Mittelalters angebaut – nicht gewusst oder?

Und schmeckt sogar als Gemüse. Die jungen, hellgrünen Triebe erinnern den Gaumen an Spinat, Möhre, Petersilie und einen Hauch Sellerie. Sie eignen besonders für frische Salate. Ältere Blätter, aber auch das Kraut selbst, die intensiver im Geschmack sind, lassen sich hervorragend als Gemüse verkochen oder – auch getrocknet - als Gewürz für Aufstriche, Pesto, Suppen, Kartoffelgerichte und Aufläufe verwenden. Die saftigen Stiele und Knospen kommen frisch oder eingesäuert auf den Wildkraut-Teller. Selbst die Blüten sind essbar: Sie schmecken nicht nur süß, sondern wirken auch als Zierde auf Salat und Suppe.

„Brennt die Nessel?“ – ja, aber nicht nur

Und da gibt es noch die heißgeliebte Brennnessel (Urtica dioica, Urtica urens), einmal groß, einmal klein – meine persönliche Lieblingspflanze übrigens. Ähnlich dem Giersch sehr wirkungsvoll in der Anwendung gegen Gicht und Rheuma. Die Brennnessel regt ebenfalls den Stoffwechsel an und hilft gegen Harnwegserkrankungen, aber als botanischer „Alleskönner“ zeichnet sich die Brennnessel als reinigende Heilkraft (vor allem beim Blut) aus.

Etwas bekannter ist die Verwendung der Brennnessel in Form von Jauchen wohl als biologisches Pflanzenschutzmittel (z.B. gegen Milben und Blattläuse), aber auch als Dünger zur Stärkung der Pflanzen.

Schlußendlich hat aber auch die Brennnessel als Delikatesse in der Küche die ihr zustehende Anerkennung verdient und ist ein Genuss als Gemüse. Die jungen Triebe und Blätter schmecken leicht nach Spinat oder Petersilie. Die Brennnessel-Lasagne ist ein Gedicht – gesund und lecker, eine traumhafte Mixtur. Zudem passt die Brennnessel hervorragend in frische Salate, wie der Giersch. Aber auch die älteren Blätter, lassen sich als Begleiter verwenden, ob als Gemüse oder getrocknet als Gewürz.

Giersch und Brennnessel sind nur zwei Vertreter der unterschätzten Wildkräuter (umgangssprachlich respektlos mit Unkraut tituliert), die sowohl als Heilmittel als auch Küchen-Delikatessen Respekt verdienen und genussvoll verwendet und verzehrt werden sollten. Sie sind nicht unsere Feinde. Sie bereichern unsere Ernährung – und helfen!

Markus Meyer, (Mag. Dipl.-Ing.), A – 2340 Mödling

gartenarchitekt44@gmail.com

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